Atemberaubender Denali Nationalpark: Alaskas Weite & Tierwelt erleben
Der Denali Nationalpark ist das Aushängeschild von Alaska und besticht mit seiner unendlichen Weite und der wilden Tierwelt. Ein Traum für viele Reisende in Nordamerika. Im Folgenden berichtet dir Stefan von seinem Besuch im Denali mit einer 8-stündigen Bus-Tour zum Eielson Visitor Center. Tiersichtung ist hier garantiert. Spannende Erfahrungen und Erlebnisse im Denali Nationalpark.
Dieser Artikel enthält Affiliatelinks.
Zu Besuch im Denali Nationalpark
Den Denali Nationalpark verbindet man automatisch mit Alaska, oder? Endlose Weiten, gewaltige Berge und eine unglaubliche Vielfalt an Tieren. So ist Alaska und so ist auch der Denali. Deswegen gehört er bei den meisten Besuchern zum Pflichtprogramm, besonders während eines Roadtrips durch Alaska. Vor allem das Gefühl dieser endlosen Weite ist hier besonders groß. Man könnte meinen, der Begriff „Weite“ sei für den Denali Nationalpark ersonnen worden. In diesem kurzen Beitrag berichte ich dir von meinem Besuch des Denali Nationalparks und gebe am Ende einige Tipps für deine eigene Reise nach Alaska.
Der Denali Nationalpark in Alaska
• Der in Zentralalaska gelegene Denali National Park ist seit dem Jahr 1917 offiziell ein Nationalpark. 20.000 km² rund um den namensgebenden Berg Mount Denali sind geschütztes Gebiet. Bei der Eröffnung hießen Berg und Park noch Mount McKinley, zu Ehren des 25. Präsidenten William McKinley, der 1901 bei einem Attentat erschossen wurde.
• 1980 wurde der Park von Mount McKinley National Park in Denali National Park umbenannt. Der Berg allerdings erhielt erst 2015 seinen ursprünglichen Namen zurück. Verantwortlich dafür war Präsident Barack Obama, der dies auf seiner Alaska Rundreise 2015 verfügte. In der Sprache der Athabasken heißt Denali „der Hohe“ oder auch „der große Berg“.
• Der Denali ist mit über 600.000 Besuchern im Jahr Alaskas populärster Nationalpark. Im Jahr 2017 zum Beispiel wurden 632 Mio. US-Dollar eingenommen und über 8.000 Jobs geschaffen.
• Um in den Park zu gelangen, muss Eintritt bezahlt werden. 15 USD pro Person, Kinder unter 15 Jahren haben freien Eintritt. Mit dieser Gebühr erwirbt man den Eintritt für ganze 7 Tage. Alternativ hast du mit dem „America the Beautiful“ Annual Pass (80 USD) für alle Personen in einem Fahrzeug freien Eintritt. Dieser lohnt sich besonders, wenn man noch weitere Nationalparks innerhalb eines Jahres besuchen möchte. Alle Informationen darüber findest du hier.
Denali Nationalpark Tipps und Übernachtung
Der Denali ist so ein großer Nationalpark, dass man unmöglich alles an einem Tag erkunden kann. Ich empfehle daher 3 Übernachtungen. Während dieser Zeit bieten sich hoffentlich genug Möglichkeiten, den Park und die nähere Umgebung etwas besser kennenzulernen. Von den drei Tagen, die wir im Denali sind, regnet es an zwei Tagen ununterbrochen. Es lohnt sich also, einen zeitlichen Puffer einzuplanen.
Nach einiger Recherche entscheiden wir uns für die Denali Salmon Bake Cabins. Für 2 Personen ist das im Sommer 2019 die günstigste Unterkunft, in der Nähe des Eingangs zum Nationalpark. Hier findest du eine Übersicht mit Unterkünften im Denali Nationalpark^.
Bei den Classic Cabins hat man in Cabin 2 keine Aussicht, aber dafür in Nr. 3 und Nr. 4. Die Economy Cabins würde ich persönlich nicht buchen. Die sind zwar noch günstiger, allerdings auch nicht viel mehr als stabile Zelte. An einem kalten, verregneten Tag möchte ich mich dadrin nicht aufhalten müssen.
▶▶ Meine Unterkunft im Denali: Denali Salmon Bake Cabins, Mile 238,5 Parks Highway, AK 99755
Spannende Aktivitäten im Denali Nationalpark:
- Wandern: Savage River Loop Trail, Horseshoe Lake Trail, Mt. Healy Overlook Trail
- Rundflüge ab McKinley National Park Airport
- Whitewater Rafting auf dem Nenana River
- Radfahren entlang des Nenana River
- Weitere Aktivitäten wie Denali Park Zipline, Jeep Safari oder ATV Safari findest du hier°.
Busfahrt durch den Denali Nationalpark
Du darfst mit dem eigenen Fahrzeug nur bis Meile 15 auf der Denali Park Road fahren! Am Savage River Trailhead musst du also entweder umkehren, oder du hast ein Busticket und fährst mit einem der Busse weiter. Denn die Park Road ist insgesamt 92 Meilen (148 km) lang und ab Savage River nicht mehr geteert, sondern eine Schotterpiste. Alle Informationen und eine Übersichtskarte mit den wichtigsten Punkten im Park findest du auf dieser Seite.
Es gibt eine große Auswahl an Bustouren durch den Park. Im wesentlichen unterscheiden sich allerdings zwei Arten: Interpretive, also eine Tour mit vielen Erklärungen vom Fahrer. Oder Transit/Shuttle, ein reiner Transport zu einem gewünschten Ziel.
Im Vorfeld der Reise durch Alaska habe ich viele Meinungen im Internet gelesen und es kristallisierte sich überall hinaus, dass bei der Interpretive Tour die Fahrer fast durchgehend reden und reden. Bei der Transit Tour geben die Fahrer zum Beginn eine Art Einführung und erzählen ansonsten nur etwas, wenn sie gerade Lust haben. Ein sofortiger Stopp bei Wildtiersichtungen gehört bei beiden Varianten natürlich dazu!
Wir entscheiden uns für eine 8-stündige Transit Tour zum Eielson Visitor Center. Diese buche ich bereits im Februar online, obwohl wir erst Anfang August im Denali Nationalpark sein werden. Da es in der Hauptsaison schwierig ist, noch Karten zu bekommen, ist ein Vorbuchen zu empfehlen. Tickets und Infos bekommst du hier. Mit der Reservierungsbestätigung gehst du dann am Morgen ins Visitor Center und erhältst dort dein Busticket.
Wenige Minuten nach dem Start hält unser Fahrer Aaron an und weist auf eine Elchkuh direkt am Straßenrand hin. Ganz entspannt steht sie da im Gebüsch, kaum zu entdecken, und futtert genüsslich ein paar Zweige. Kurz darauf halten wir wieder an, weil eine Grizzlybären-Mutter mit 2 Babys über die Straße spaziert. Endlich, die ersten wilden Grizzlybären in Alaska! Doch schnell ist dieser magische Moment dahin. Der Großteil der Passagiere im Bus steht sofort auf und zückt Kameras mit Monsterobjektiven. Die Leute, die auf der „falschen“ Seite im Bus sitzen, haben leider Pech gehabt, denn niemand ist bereit, seinen Spitzenplatz zu räumen.
Und das ist noch nicht einmal das Schlimmste: Uns wird von Aaron erlaubt, die Fensterscheiben herunter zu lassen, um besser sehen und fotografieren zu können. Aber wir sollen still sein und weder Arme noch Kameras aus dem Bus halten. Es kommt natürlich wie erwartet: Die meist amerikanischen Touristen rufen aufgeregt kreuz und quer durch den Bus und halten die Kameras so weit es nur geht aus den Fenstern hinaus. Zwei Mal werden sie von Aaron gewarnt, dass wir weiter fahren, wenn sie sich nicht an die Regeln halten. Und so bleibt ein extrem bitterer Nachgeschmack zu dieser ersten Begegnung mit Grizzlybären.
Zum Glück sehen wir noch viele weitere Grizzlybären unterwegs. Etwa die Hälfte dieser Begegnungen wird frühzeitig abgebrochen, weil die Mitfahrer sich einfach nicht an die Regeln halten und es dadurch für uns andere ruinieren. Darauf angesprochen reagieren sie abweisend und uneinsichtig.
Am Savage River steigt ein National Park Ranger in den Bus und gibt einige Informationen. Das wirkt allerdings alles extrem auswendig gelernt und nach Vorgabe der Nationalpark Verwaltung. Man muss es aber über sich ergehen lassen, bevor die Fahrt weiter gehen kann.
An den Viewpoints halten wir in der Regel 5-10 Minuten für Fotos. Bei den Toilettenhäuschen bleiben wir ein bisschen länger. Man sollte aber dem Fahrer unbedingt Bescheid sagen, falls man länger braucht, denn der Bus hat nicht viel Spielraum im Fahrplan. Nach einem Stopp hätten wir fast eine Person zurückgelassen, weil sie nicht pünktlich zurück gekehrt war.
Während der 4-stündigen Fahrt zum Eielson Visitor Center sehen wir zwar nur einen kleinen Teil des Denali Nationalparks, aber schon dieser Einblick ist beeindruckend. Die weiten Täler, hohen Berge und rauschenden Flüsse sind einfach herrlich. Dazu kommt noch, dass wir insgesamt 14 Grizzlybären, 4 Elche, 10-20 Karibus, 1 Golden Eagle und 3 Dall-Schafe sehen! Aaron meint, das ist sein Rekord an Bären an einem Tag.
Ende der Tour (Hinfahrt) ist am Eielson Visitor Center. Hier haben wir 30 Minuten Zeit, bis der Bus zurückfährt. Du kannst aber auch einen späteren Bus nehmen, wenn dort Plätze frei sind. So kannst du die Umgebung des Visitor Centers etwas erkunden. Hier starten einige Wanderwege und es gibt auch eine kurze, von Rangern geführte Wanderung. Da es bei unserem Besuch leider stark regnet, kann ich nur ein paar Fotos von der Umgebung machen. Ich will nicht riskieren, während der 4-stündigen Rückfahrt klitschnass im Bus zu sitzen.
Vom Visitor Center aus hat man eine grandiose Aussicht auf den Mount Denali und ich probiere einige Perspektiven aus. Noch vor 30 Minuten sah es so aus, als würden wir den Berg ohne Wolken zu sehen bekommen. Doch jetzt sind South- und North Peak nicht zu sehen. Angeblich lässt sich der Denali nur an etwa 2 Tagen im Monat blicken. Mit 6.190 Metern ist er der höchste Berg in der Alaska Range Bergkette und auch der höchste Berg in Nordamerika.
Auf dem Rückweg ist der Bus etwas leerer. Aaron gibt noch eine neue Info raus: Bitte nur noch Tiere melden, die wir auf dem Hinweg noch nicht gesehen haben! Wir halten jetzt nicht mehr für Karibus an. Bei Bären auch nur, wenn sie nah genug dran sind. Wie weit weg vom Bus die Bären manchmal sind, kannst du auf diesem Bild ganz gut sehen. Erkennst du den Grizzly rechts über den Büschen?
Generell kann ein gutes Zoom-Objektiv auf einer solchen Tour nicht schaden. Die Tiere sind teilweise sehr weit weg und nur schwer zu erkennen. Auch ein Fernglas ist eine gute Idee! Nur bitte versuche, andere Passagiere nicht zu behindern und verhalte dich respektvoll!
Kurz vor Ende der Tour bekommt Aaron eine Info per Funk. Auf meiner Seite sind mehrere Bären hinter der nächsten Kurve zu sehen. Zum letzten Mal gibt es die Aufforderung an alle, ruhig zu sein und die Tiere nicht zu stören. Zum Glück halten sich fast alle daran. Wir stehen fast 10 Minuten hier und können den Bären zusehen. Die lassen sich in keinster Weise von uns aus der Ruhe bringen, auch nicht als der Motor wieder startet. Ein unglaubliches Erlebnis!
Fazit zum Denali Nationalpark in Alaska
Wir haben auf unserer Bustour durch den Denali Nationalpark unglaubliches Glück. Es regnet kaum, wir sehen sehr viele Tiere, und sogar den Mount Denali kann man unterwegs fast komplett sehen. Meiner Meinung nach ist der Preis für die Tour durchaus gerechtfertigt, wenn man bedenkt, dass man bequem durch die Wildnis Alaskas gefahren wird. Ich würde diese Tour beim nächsten Mal auf jeden Fall wieder machen. Außerdem lohnt es sich, die Umgebung des Parks zu erkunden. Du solltest allerdings auf jede Art von Wetter vorbereitet sein und entsprechend Geduld mitbringen, wenn es mal wieder in Strömen regnet. Bei Regenwetter bietet sich ein Besuch im Restaurant des Salmon Bake an. Die haben eine gut ausgestattete Bar und zu jeder Uhrzeit leckeres Essen im Angebot. Im Obergeschoss kommt sogar noch eine tolle Aussicht dazu. Insgesamt vergeht die Zeit im Denali Nationalpark wie im Flug, daher solltest du ihn unbedingt in deinen Alaska Roadtrip einplanen!
Offenlegung | ° Link zum GetYourGuide-Partnerprogramm & ^ Link zum Booking.com-Partnerprogramm. Bei einer Buchung über diese Links, gibt es für mich eine kleine Provision. Für dich hingegen bleibt der Preis selbstverständlich unverändert. Wieso gibt es auf diesem Blog überhaupt Werbung?