Rundreise durch Fjordnorwegen und Highlights im Süden Norwegens
Fjordnorwegen fasziniert mit seinen hohen Gipfeln, tiefen Fjorden und wilden Wasserfällen. Überall findest du kleine, romantische Küstenorte. Stefan nimmt dich mit auf seinen Roadtrip durch Süd- und Fjordnorwegen. Er teilt seine besten Erlebnisse, überraschenden Entdeckungen und praktischen Tipps.
Das erwartet dich auf einer Rundreise durch Fjordnorwegen
Fjordnorwegen und der Süden Norwegens locken Rundreise- und Roadtrip-Enthusiasten mit schneebedeckten Bergen, tiefen Fjorden, dramatischen Wasserfällen und atemberaubender Natur.
Dazu kommen die pittoresken Küstenstädtchen mit ihren roten Holzhäusern und weißen Fenstern – einfach idyllische kleine Hafenorte, wie man sie von Postkarten kennt.
Das ist Fjordnorwegen. Weniger bekannt, aber nicht weniger spannend sind die unzähligen Seen und besonders die rauschenden Flüsse dieser Region. Hier kannst du herrlich entspannen und die Natur genießen.
Einen ausführlichen Reisebericht zu meinem Südnorwegen Roadtrip 2023 mit vielen Tipps gibt es bereits auf diesem Blog.
Im Beitrag Die drei schönsten Wanderungen Norwegens berichte ich von meinen Wanderungen zu Preikestolen, Kjeragbolten und Trolltunga, die sich alle in der Region Fjordnorwegen befinden.
Sollte dich während deiner Norwegen-Rundreise etwas davon reizen, findest du dazu viele persönliche Erfahrungen und nützliche Tipps.
Roadtrip Highlights in Norwegens Provinzen Agder und Telemark
Zu einem guten Roadtrip gehören genauso wie zu einer spannenden Rundreise abwechslungsreiche Straßen und Sehenswürdigkeiten.
Die norwegischen Provinzen (fylke) Agder und Telemark bieten beides zur Genüge.
Verlasse Kristiansand auf der E18 in Richtung Oslo und biege so bald wie möglich auf die 41 ab. Entlang des Flüsschens Tovdalselva geht es auf einer kurvigen, gut ausgebauten Straße nach Norden.
Schon diese Strecke macht ohne Ende Spaß und bietet viele großartige Aussichten auf Stromschnellen, Wasserfälle, tiefe Schluchten und Seen direkt am Straßenrand.

Einer dieser sehenswerten Seen ist zweifelsfrei der Førevatnet. Er bietet eine gute Gelegenheit für eine Pause. Das Ufer ist teils über eine Schotterstraße und Serpentinen zu erreichen. Hier kannst du schwimmen, wandern, angeln oder einfach gemütlich entspannen.
Vom See sind es noch etwa 40 Kilometer zu Visit Wilderness, kurz vor dem kleinen Ort Åmli. Hier stehen diverse Unterkünfte zur Auswahl. Bernd betreibt die Anlage. Er ist nett und hilft seinen Gästen gerne.
Hinter den oberen Hütten führt ein kurzer Wanderpfad den Berg hinauf. Wenn du diesem folgst, gelangst du zu einer ebenen Fläche, von der aus du eine großartige Rundumsicht auf die umliegenden Wälder hast.
Die schönsten Sehenswürdigkeiten Südnorwegens in der Telemark
Gleich hinter der Grenze zur Telemark, nach einer sehr schönen Strecke durch den Wald und einer ungewöhnlichen Flussquerung, erreichst du beim Jettegrytene Parking das sogenannte Giants Kettle.
Dabei handelt es sich um ein ursprüngliches Gebiet, in dem das abfließende Wasser während der letzten Eiszeit zahllose Ausbuchtungen geschaffen hat.
Diese natürlichen „Badewannen” laden an warmen, sonnigen Tagen zum Abkühlen ein. Zum Giants Kettle solltest du unbedingt Badesachen mitbringen, denn die Pools und Stromschnellen verlocken dazu, nass zu werden.

Nach einer zweistündigen Fahrt Richtung Norden über die 41 und dann die E134 erreichst du die Stabkirche im beschaulichen Eidsborg.
Etwa die Hälfte des Weges führt am Westufer des Sees Nisser entlang, dem mit 35 Kilometer Länge größten See der Telemark.
Nördlich des Nisser warten einige schöne Serpentinen auf die Roadtrip-Begeisterten.
Die Stabkirche Eidsborg befindet sich gleich neben dem Vest-Telemark Museum. Im Gegensatz zum modernen Museum steht die Stabkirche jedoch bereits seit Mitte des 13. Jahrhunderts hier.
Sie gilt als eine der am besten erhaltenen der noch 30 bestehenden Stabkirchen in Europa.

Auf dem weiteren Weg nach Norden lohnt sich ein kurzer Stopp am imposanten Wasserfall Rjukanfossen, kurz bevor du in die beeindruckende Schlucht hinunter in den Ort Rjukan fährst.
Am Ortsausgang rechts abbiegen auf die Serpentinenstraße Svineroivegen und darauf bleiben bis zum Parkplatz der Gaustabanen.
Diese Standseilbahn fährt durch den 1883 Meter hohen Gaustatoppen, den höchsten Berg der Telemark. Öffnungszeiten und Ticketpreise findest du auf Gaustabanen.no.
Im Shop der Bahnstation kannst du neben den Tickets auch Souvenirs kaufen. Außerdem gibt es einen Livestream von einer Kamera, die die Aussicht vom Gipfel des Gaustatoppen zeigt.
Da sich die Spitze des Berges sehr oft in Wolken hüllt, lohnt sich der Aufstieg nur, wenn du viel Geduld mitbringst. Bei klarer Sicht soll der Blick vom Gipfel sensationell schön sein.
Da die Fahrt mit der Bahn 15 Minuten dauert, solltest du spätestens eine Stunde vor Schließung hinauffahren.
Besonders sehenswert in Fjordnorwegens Provinz Møre og Romsdal
Für die Fahrt nach Norden in die Provinz Møre og Romsdal empfiehlt sich die 51 statt der vielbefahrenen E6. Auf der 51 bewegst du dich zwischen den bekannten Nationalparks Jotunheimen und Rondane.
Im Jotunheimen befinden sich einige der höchsten und eindrucksvollsten Bergspitzen Nordeuropas. Was auch die Übersetzung des Namens „Heimat der Riesen“ erklärt.
Auf der windigen Hochebene des Jotunheimen trifft man oft auf Rentierherden, direkt am Straßenrand. Vor der zerklüfteten Kulisse der Berge und weiten Ebenen sind die Rentiere ein großartiges Motiv.

Auch drei junge Elchbullen sehen wir etwas weiter nördlich im Dickicht. Trotz ihrer enormen Größe sind die Tiere schwer zu erkennen und so scheu, dass sie beim kleinsten Geräusch ins Unterholz verschwinden.
Ab der Stadt Dombås ist die Fahrt auf der E6 ein wenig eintönig, doch die Aussicht auf die vielen spektakulären Wasserfälle des Dovrefjells entschädigt für die öde Strecke.
Abwechslung bietet der nahe Aussichtspunkt Snøhetta, der eine spektakuläre Sicht auf das norwegische Fjell bietet.
Die inzwischen weltbekannte Atlantikstraße lohnt sich meiner Meinung nach kaum. Eigentlich nur bei gutem Wetter und mit einer Drohne.
Als echter Roadtrip-Fan muss man dann aber doch diesen Umweg in Kauf nehmen. Schließlich gilt die Atlantikstraße als eine der schönsten Straßen der Welt und wurde auch bei Top Gear für ihre raue Schönheit gelobt.
Die geschwungene Brücke Storseisundbrua ist auf Fotos nur schwer einzufangen. Man kann in Fjordnorwegen definitiv über eindrucksvollere Brücken fahren, wie die Brücke über den Hardangerfjord.
In der Nähe der Atlantikstraße gibt es jedoch einen Ort, der die längere Anreise definitiv wert ist: Trollkyrkja.
Bei der Trollkirche handelt es sich um drei Höhlen, die durch unterirdische Bäche und Wasserfälle aus dem Marmor und Kalkstein geschliffen wurden.
Vom Parkplatz Trollkyrkja Parkering in Elnesvangen aus sind es insgesamt 10 Kilometer für den beschwerlichen Hin- und Rückweg.
Nach einer leichten Flussquerung geht es durch ein lichtes Wäldchen leicht aufwärts bis an den Fuß der Bergkette Trolltindan. Ab hier ist es ein zweistündiger Anstieg steil bergauf.
Ein Weg ist weder angelegt noch markiert, aber die Richtung lässt sich anhand ausgetretener Pfade leicht erkennen. Ganz in der Nähe fließt auch ein kleiner Bach, an dem man sein Wasser auffüllen kann.
Auf einer steinigen Ebene ist der große, untere Eingang zur Trollkyrkja erreicht.
Vor dem Betreten der Höhle sollte man nochmal die Ausrüstung kontrollieren. Unverzichtbar ist eine möglichst starke Stirnlampe, so hell wie möglich. Du willst nicht wie ich mit dem Handy in der Hand durch eine rutschige, stockfinstere Höhle stolpern!!
Ebenfalls wichtig sind stabile Schuhe für guten Halt!
Der Zutritt zur Höhle erfolgt auf eigene Gefahr. Es können sich Steine von der Höhlendecke lösen und Menschen verletzen. Außerdem ist der Ausgang aus der oberen Höhle eine Herausforderung, mit der kaum jemand rechnet.
Du kannst die Höhlen aber auch umgehen und dem Trampelpfad am Höhleneingang vorbei weiter nach oben folgen. So kommt man auch von außen über eine Metallleiter in die Trollkirche mit dem 14 Meter hohen Wasserfall im Inneren.
Das rauschende Wasser und der polierte weiße Marmor schaffen hier eine ganz besondere Atmosphäre, die wohl für den Namen verantwortlich ist.
Weitere Roadtrip Highlights in Møre og Romsdal und Umgebung
In Åndalsnes am Romsdalsfjord gibt es die Romsdalsgondola. Mit dieser Seilbahn kommst du in wenigen Minuten auf den 708 Meter hohen Berg Nesaksla.
Die an diesem Berg angebrachte Aussichtsplattform Rampestreken ist aber auch zu Fuß über einen atemberaubenden Wanderweg erreichbar.
Sie befindet sich in einer Höhe von 573 Metern über dem Fjord. Hier ist Schwindelfreiheit nützlich, da der Weg oft steil und ausgesetzt ist.
Zurück kannst du bequem die Gondola nehmen oder denselben Wanderweg wieder zurückgehen.
Die Aussicht vom Berggipfel als auch von der Plattform Rampestreken ist unglaublich beeindruckend und präsentiert ein grandioses Panorama.

Rampestreken sollte bei keiner Fjordnorwegen-Rundreise fehlen! Im Eggen Restaurant, oben auf dem Berg, gibt es sehr leckere, traditionelle Ash Potatoes, die ich sehr empfehlen kann.
In Norwegen gibt es viele ähnliche Aussichtsplattformen wie die Rampestreken.
Besonders sehenswert sind die folgenden:
- Stegastein Lookout Plattform am Aurland Fjord
- Gudbrandsjuvet Wasserfall Lookout
- Trollstigen Aussichtsplattform
Vestland, die Provinz der Fjord
Südlich von Møre og Romsdal liegt die Provinz Vestland. Dieser Teil Südnorwegens ist besonders durch die vielen Fjorde und Gebirge geprägt.
Hier findet man den Jotunheimen Nationalpark sowie die Berge der Hardangervidda, die für die bereits weiter oben erwähnte Wanderung zur Trolltunga sehr bekannt ist.

Auch große Gletschergebiete wie der Jostedalsbreen und Folgefonna liegen in Vestland. Im Folgefonna Nationalpark gibt es einige lohnenswerte Wanderwege.
Ich möchte dir die kurze Wanderung zum See Bondhusvatnet vorstellen. Von Odda aus folgst du der Straße 551 durch den Folgefonna-Tunnel, der unter dem Folgefonna Gletscher verläuft. Im kleinen Ort Sundal biegst du links ab auf die Straße zum Bondhus ab und folgst dieser bis zum Ende.
Auf dem Bondhusdalen Parkering kannst du dein Fahrzeug für 100 NOK pro Tag abstellen. Es gibt sogar Plätze für Wohnmobile und Camper. Am Kassenautomat gibt es auch Toiletten. (Stand 2025)
Der Weg zum See ist sehr leicht und könnte auch schnell mit dem Fahrrad gefahren werden. Zu Fuß dauert es etwa 40 Minuten bis zum Seeufer. Unterwegs wirst du vom Rauschen eines schnell dahinfließenden Flusses in Stimmung gebracht.
Stehst du dann an der nördlichen Spitze des Sees, hast du bei klarem Himmel eine sensationelle Aussicht über den Bondhusvatnet und die dahinter liegende Gletscherzunge des Bondhusbreen.
Diese ist Teil des Folgefonna Gletschers und damit der drittgrößte Gletscher in ganz Norwegen.
Wir haben leider kein Glück mit dem Wetter. Auch mit viel Geduld würde es noch Stunden dauern, bis der Regen nachlässt. Dennoch lohnt sich die kurze Wanderung für die großartige Aussicht.
Oft ist am Seeufer ganz anderes Wetter als noch am Parkplatz!

Kayaking im Folgefonna Nationalpark
In Fjordnorwegen ist Wassersport jeglicher Art ein Muss! Sei es im Kayak, im Kanu, Raft oder auf einem Ausflugsboot – die Fjorde, Seen und Flüsse der Provinz Vestland sollte man einfach aus der Nähe erleben.
Ich möchte dir einen Kajakausflug empfehlen, der uns absolut begeistert hat. Wir entscheiden uns für den Anbieter Folgefonni Glacier Team, der Kayaking im Folgefonna Nationalpark anbietet.
Der erste Kontakt über die Website und dann per Email oder Telefon ist unkompliziert. Treffpunkt ist die Touristeninformation in Rosendal.
Hier lernen wir die beiden Guides Emma und Emil, sowie den Rest der internationalen Gruppe kennen. Nach einem kurzen Kennenlernen und einem Gang durch die interessante Ausstellung innerhalb der Touristeninformation folgen wir den beiden in unseren Autos. Bis zum Parkplatz am See Møsevatnet sind es etwa 33 Kilometer über enge Straßen.
Am Møsevatnet angekommen gibt es eine Einweisung und die Ausrüstung wird verteilt. Leider gibt es keine Single-Kayaks. Wir haben aber viel Spaß unterwegs.
Durch die großartige Aussicht rundherum vergeht die Zeit wie im Flug. Vom Ufer, wo wir ablegen, bis zur Gletscherzunge des Folgefonna sind es drei Kilometer zu paddeln, was selbst für Neulinge kein Problem sein sollte.
Auf einer kleinen Insel im See, direkt gegenüber des Gletschers, gibt es eine Pause und ausreichend Zeit für Snacks und um Fotos zu machen. Die Guides verfügen über ein enormes Wissen über die gesamte Region und beantworten gerne ausführlich alle Fragen.
Irgendwann müssen wir uns dann aber von dem sensationellen Panorama losreißen und denselben Weg wieder zurückpaddeln. Für mich ist die Kayak-Tour auf dem Møsevatnet ein absolutes Highlight auf diesem Roadtrip durch Fjordnorwegen.
Auf dem Rückweg nach Rosendal müssen wir nicht mehr den Guides folgen und können uns etwas mehr Zeit lassen. Die Strecke durch die Berge des Folgefonna Nationalparks bietet einige sehr schöne Ausblicke.
Hier sind einige Eckdaten zur Tour:
- Beginn 10:30 Uhr in Rosendal
- Dauer: 5-6 Stunden inkl. Fahrzeiten im Auto
- Kayaking: 6 km / ca. 3 Stunden
- Preis: 5780 NOK (505 EUR) für 2 Personen
Mein Fazit zum Roadtrip durch Fjordnorwegen
In Fjordnorwegen wird man einfach nie enttäuscht.
Die Straßen sind von bester Qualität, schlängeln sich entlang zahlloser Seen und Fjorde und winden sich in vielen Serpentinen durch die Berge.
Es ist ein absolutes Paradies für einen ausgedehnten Roadtrip, der zudem unglaublich schöne Ausblicke zu bieten hat.
Bereits im Fazit meines letzten Norwegen-Beitrags habe ich geschrieben, dass ich auf jeden Fall wiederkommen werde. Und auch dieses Mal muss ich festhalten: Norwegen ist so unfassbar vielseitig, ich werde definitiv wiederkommen.

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