Wildcamping Interview mit Movin’n’Groovin

Interviewreihe „Wildcamping“ Teil VI

Im sechsten Teil der Interviewreihe „Wildcamping“ ist Mandy zu Gast. Auf ihrem musikalischen Reiseblog „Movin’n’Groovin“ berichtet sie unter anderem von ihrem Vanlife. Sie ist überwiegend in Europa unterwegs und präsentiert auf ihrem Blog Fotos, Anekdoten und Tipps. Was Mandy vom Wildcampen hält und welche Erfahrungen sie diesbezüglich hat, erfährst du im Folgenden.

Wer steckt eigentlich hinter Movin’n’Groovin?

Auf Movin’n’Groovin schreibt Mandy über Reisen, Musik und ihren VanLife. Seit Juni 2016 hat sie sich ihren Traum erfüllt und lebt, arbeitet und reist in ihrem Van durch die Welt. Auf ihrem Blog gibt es dementsprechend viele Informationen und Tipps zu Reisen, VanLife und Musik.

Wann hat dich das Campingfieber gepackt und wie/womit bist du unterwegs?

Ich fand die Idee, unterwegs zu sein, frei zu sein und überall wo es gerade passt, eine Pause einlegen zu können, schon immer sehr spannend. Und jetzt bin ich mittendrin: Seit über einem Jahr lebe ich im Van (einem ausgebauten Fiat Ducato Kastenwagen) und reise durch die Welt… Aktuell bin ich in Portugal und verbringe hier den Winter.

„Wildcamping ist für mich …

…Freiheit & Abenteuer.“

Im Van ist das „wild“ campen ja etwas eingeschränkt, schließlich kann ich mit dem Van nicht überall hinfahren. Was mich natürlich nicht davon abhielt, des dennoch zu probieren – jetzt weiß ich, wie schnell man sich im Sand festfahren kann!
Dennoch bevorzuge ich immer noch Orte zum Campen, die abseits des Trubels sind. Ich fahre fast nie auf Campingplätze oder Stellplätze, sondern versuche immer einen schöneren, ruhigeren Ort in der Natur zu finden. Schließlich will ich die Weite und die Ruhe genießen und möchte ungern von anderen Wohnmobilen umzingelt sein.

Mit ihrem Van in Portugal
Foto: ©movingroovin.de

Welches Land (in Europa) eignet sich deiner Meinung nach am besten zum Wildcampen?

Mein bisherige Erfahrung sagt mir: Portugal. Hier ist das Freistehen für Wohnmobile offiziell zwar nicht erlaubt, dennoch wird es an den meisten Orten toleriert, solange sich jeder an die Regeln hält. Portugal ist obendrein wunderschön, das Wetter recht mild und angenehm das ganze Jahr über und die Natur sehr vielseitig. Hier gibt es eine Menge zu entdecken und die Menschen hier sind sehr nett und sehr entspannt gegenüber Campern.

Hast du bisher schon negative Erfahrungen beim Wildcampen gemacht?

Zum Glück habe ich bisher keine negativen Erfahrungen machen müssen beim Wildcampen. Ein Mal in Spanien wurden wir von einem Ort weggeschickt, das aber sehr nett von den Mitarbeitern des Nationalparks, in dem wir uns augenscheinlich befanden (ohne es zu wissen). Ansonsten hat sich bisher niemand daran gestört, wenn ich irgendwo mit dem Van frei stehe. Dazu gehört einfach ein bisschen Aufmerksamkeit und Bauchgefühl. Ich möchte niemanden stören und möchte von niemandem gestört werden. Also stelle ich mich nicht neben ein Grundstück, vor ein Haus oder mitten in die Stadt. Mit der Zeit lernt man einfach, welche Orte geeignet sind und welche nicht.

Rentiere am Übernachtungsplatz in Norwegen
Foto: ©movingroovin.de

Welches war für dich der bisher schönste Übernachtungsplatz und was hat er für dich so besonders gemacht?

Oh, davon erzähle ich inzwischen dauernd. Der schönste Ort und Moment meiner Reise im Van war bisher in Norwegen, auf dem Weg zum Nordkap. Dort wurde ich am nächsten Morgen von einem seltsamen Geräusch geweckt. Als ich die Jalousie des Fensters öffne, kann ich es kaum glauben: Eine Herde Rentiere hatte sich wohl zum Frühstück dort verabredet. Gemütlich laufen sie um meinen Van herum auf der Suche nach Nahrung. Und ich versuche, so leise wie möglich das Fenster zu öffnen und ein paar Fotos zu schießen. Das war so unglaublich schön – dieser Moment, diese Stille und diese Nähe zu den Tieren – einfach unvergesslich!