USA Westen • Tag 32 • Lieblingsplatz und Gruselplatz in Oregon
Reisedatum: 17.05.2018
Die dichte Wolkendecke begleitet uns weiter entlang der Oregon Coast zu meinem absoluten Lieblingsplatz, zu anderen schönen Plätzen und einem abschließenden Gruselplatz am Abend.
Newport ➝ Hammond
Kurz nach Zehn haben wir alle sieben Sachen zusammengepackt und machen uns auf den Weg zur Dumpstation, an der Einfahrt des Campingplatzes. Während Christian die sanitären Dinge regelt, machen Milana und ich einen kleinen Abstecher zum Strand. Leider war das Wetter gestern und heute so gar nicht auf unserer Seite, so dass es viel zu windig und kalt für einen Tag am Meer ist. So werfen wir nur kurz einen Blick auf den langen Sandstrand und kehren schnell wieder um.
- Brücke am Beverly Beach
- Blick über den Beverly Beach
- Weiter Blick über den Beverly Beach
- Kurz hinter der Ausfahrt vom Campingplatz
Besuch der Yaquina Head Area
Gegen halb Elf verlassen wir schließlich den Beverly Beach Campground unter einen dichten Wolkendecke und fahren zurück nach Newport, um dort einzukaufen und anschließend meinen Lieblingsplatz in Oregon zu besuchen: die Yaquina Head Area.
Auch wenn der Yaquina Head Leuchtturm relativ schlicht ist, so habe ich mich auf unserer letzten Reise in diesen Anblick verliebt. So hängt er inzwischen als Andenken auf einer großen Leinwand in unserer Wohnung zuhause. So war auf dieser Reise schnell klar, dass wir dieses Mal erneut einen Abstecher machen.
Inzwischen wird hier in der Yaquina Head Area der Annual Pass akzeptiert und so können wir nach Vorzeigen des Nationalpark Passes kostenlos durchfahren. Ohne Pass kostet der Eintritt $7 pro Fahrzeug – der sich meiner Meinung nach aber durchaus lohnt. Auf dem (oberen) Parkplatz gibt es einen extra Bereich für Wohnmobile, wo etwa vier bis sechs Camper Platz finden. Ansonsten ist auch auf dem restlichen Parkplatz ein Platz zu finden. Da diese Area aber nicht so überlaufen ist, sollte die Parkplatzsuche hier kein Problem sein. Der untere Parkplatz am Leuchtturm geht nur anzufahren, wenn man eine Lighthouse-Führung bucht. Eine Alternative bietet die Quarry Cove, die du erreichst indem du dich nach der Rangerstation links hältst.
Während Milana ihre freihändigen Schritte mit Christian ausbaut, gehe ich schon einmal vor, denn von dem Leuchtturm aus hat man einen fantastischen Blick auf das Meer und ich habe die Hoffnung hier wieder Wale zu sehen.
An der Aussichtsplattform und dem Abstieg zu den Tide Pools ist einiges los. Vor der Küste gibt es auf den Felsen gerade viele Vögel und Pinguine zu sehen. Einige Beobachter stehen hier mit riesigen Ferngläsern. Da gerade Flut ist, gibt es unten nur einen kleinen Steinstrandabschnitt, die Tide Pools sind nur bei Ebbe zu sehen. Was aber nicht schlimm ist, da wir diese bei unserem letzten Besuch ausgiebig erkundet haben.
So halte ich mich hier nicht viel länger auf, sondern mache mich direkt auf den Weg zum wenige Meter entfernten Yaquina Head Lighthouse. Auch hier auf der Aussichtsplattform stehen einige Besucher. Und tatsächlich wenig später erscheint die erste Fontäne. Ein Wal ist in Sichtweite.
Leider bleibt er ein ganzes Stück von der Küste entfernt und taucht nur alle 3-5 Minuten auf. Wenn man das Meer nicht genau beobachtet, würde der Wal gar nicht auffallen. Mit Geduld sehen wir ihn mehrere Male, auch wenn er – ohne Zoomobjektiv – kaum auf Fotos festzuhalten ist. Kurze Zeit später erreichen auch Milana und Christian die Landspitze.
- Viewpoint auf die Tide Pools
- vorgelagerte Insel
- Der Yaquina Head Leuchtturm
- Pinguine und Vögel
- Walsichtung vom Yaquina Head
- Walsichtung vom Yaquina Head
Nach einem kurzen Aufenthalt machen wir uns langsam auf den Rückweg. Milana wird quengelig, denn es geht auf die Mittagszeit zu. Hunger und Mündigkeit sind keine gute Kombination. So essen wir zurück im Wohnmobil schnell etwas zu Mittag, bevor wir weiterfahren.
Ursprünglich war geplant auf dem Beverly Beach Campground zwei Nächte zu verbringen. Der Strand dort ist nämlich wirklich nett. Leider lädt das Wetter so gar nicht für einen Besuch am Strand ein. Da wir inzwischen ein paar ungenutzte Puffertage angesammelt haben, überlegen wir auf dieser Reise noch einen Abstecher nach Vancouver Island zu machen. Ein lang gehegter Traum von mit. Und so machen wir uns heute bereits auf den weiteren Weg Richtung Norden.
Landschaftlich ist die Fahrt gen Norden weiterhin abwechslungsreich, wenn auch wesentlich unspektakulären, als bisher. Im Landesinneren dominiert wieder die Landschaft mit sehr viel Grün und viele Seen. Die Landschaft erinnert mich etwas an Kanada.
- Landschaft entlang des Highways
- Klein Ortschaften auf dem Weg
- Kirche auf dem Weg nach Norden
- Landwirtschaft am Oregon Hwy
- Fahrt am Meer entlang
- Schöne Landschaft entlang des Oregon Highways
Kurz vor Fünf gelangen wir wieder an die Küste und halten kurz vor Cannon Beach am Hug Point. Der Parkplatz ist (wenn er gut gefüllt ist) nicht unbedingt etwas für Wohnmobile. Ggf. geht rückwärts einparken. Bei unserem Besuch ist aufgrund des Wetter zum Glück kaum etwas los. Die Bucht ist sehenswert, der Strand schön weiß und die Wellen riesig. Doch leider ist das Wetter sehr grau und es ist kalt, so dass wir uns hier nicht lange aufhalten und weiter fahren.
Wir biegen Richtung Cannon Beach ab und kommen an einen großen Parkplatz. Hier liegt der Strand quasi direkt vor der Tür. Ein langer, wunderschöner Sandstrand und ein freier Blick auf den Haystack Rock. Ein großer Fels, der vor dem Strand von Cannon Beach aus dem Wasser ragt. (Toller Tipp von Bloggerkollegin Synke unterwegs in den Westküste USA Tipps).
Falls du mehr Zeit hier in der Gegend verbringen möchtest, lohnt sich ein Abstecher in den nördlich gelegenen Ecola State Park. Wir haben ihn aufgrund des Wetters ausgelassen, da dieser Park überwiegend erwandert werden will. Tipps dazu findest du in unseren Westküste USA Tipps von Bloggerkollegin Mandy von Travelroads.
Da wir gerade feststellen, dass wir mal wieder an einem Wochenende an einem Besuchermagneten – dem Olympic National Park – sein werden, möchten wir heute noch etwas weiter nördlicher kommen.
So fahren wir schließlich noch bis nach Astoria, wo wir um kurz nach Sechs den Fort Stevens State Park anfahren. Etwas abseits gelegen hat er ansich eine nette Lage, was daraus gemacht wurde ist allerdings äußerst traurig. Wir haben bisher zum größten Teil positive Erfahrungen mit den Campingplätzen in State Parks gemacht – dieser Platz jedoch schockiert uns regelrecht. Aber fangen wir von vorne an.
Der Platz ist riesig – schon fast gigantisch groß. Als wir an einem Donnerstag um 18 Uhr nach einer electrial Site fragen (ohne Strom gibt es für RV leider keine Plätze), sind noch genau 11 Plätze frei. Die Dame markiert die Stellplätze auf einer riesigen Karte und wir fahren uns die Plätze anschauen.
Es gibt alphabetisch sortierte Loops, diese gehen bis O! Die meisten freien Plätze sind im N-Loop (ganz am Ende). Bereits als wir nach einer gefühlt ewigen Anfahrt den Loop befahren, läuft es uns kalt den Rücken herab. Der Platz ist tatsächlich voll. Die Stellplätze befinden sich dicht an dicht auf einer Wiese, nichtmal durch einen Strauch getrennt. Ein absolutes No go für uns. Wir schauen uns die zwei freien Plätze im Loop D an, diese liegen etwas netter, sind jedoch nicht besonders eben.
Wir beschließen uns einen alternativen Übernachtungsplatz am Hafen anzusehen. Dieser liegt nur wenige Meilen entfernt. Der Seafarer‘s Park bietet eine große Wiese, wo ein einfacher Platz (nicht direkt am Wasser, aber in Wassernähe) $30 kostet. Bisher stehen erst ein paar Camper dort, wird der Platz voller, steht man auch hier dicht an dicht und hat – im Gegensatz zum Campingplatz – keine Feuerstelle.
Da dieser Platz in einem noch schlechterem Preis-Leistungs-Verhältnis steht, fahren wir wieder zurück und ich frage nach verfügbaren Fullhookup-Plätzen. Der Preisunterschied von $2 ist verschmerzbar, wenn sie netter gelegen sind. Hiervon sind gerade mal noch 5! frei. Wohlgemerkt: Wir haben keinen Feiertag und mitten unter der Woche.
Wir schauen uns die fünf freien Plätze an und ich muss zugeben, wir sind das allererste Mal auf all unseren Nordamerika-Reisen ganz kurz davor den gegenüberliegenden KOA-Campground zu bevorzugen. Dieser State Park Campingplatz ist wirklich so grausam, dass es mir vollkommen widerstrebt, hier zu übernachten. Aber Milana hat verständlicher Weise keine Lust mehr und wir haben ebenfalls Hunger, so dass wir uns ergeben, einen gerade Stellplatz wählen und erneut zurück zum Eingangshaus fahren. Zum Laufen ist der Weg leider viel zu weit.
Da mir zuvor unfreundlich erklärt wurde, dass wir nichts auf dem Stellplatz zum Reservieren stellen dürfen – wie es sonst üblich ist – sondern erst bei ihr bezahlen müssen, beschließen wir, falls der ausgesuchte Platz nun besetzt sein sollte, auf den KOA zu fahren. Aber wir haben „Glück“ und unsere ausgesuchte M08 ist noch frei.
- Fort Stevens Campground
- Fort Stevens Campground
Zurück am Platz macht Christian zügig Feuer für das Essen, während ich mit Milana eine Runde über den Platz drehe. Anschließend essen wir zu Abend und lassen den Abend ruhig ausklingen.
Allein auf unserem Loop gibt es drei! Campground Hosts, zusätzlich fährt ab und an ein Wagen des State Parks herum. Die Nachtruhe zwischen 10pm – 7am wird von den schreienden Kindern am Abend und von hupenden! Autos morgens um 6 nicht eingehalten, doch niemand sagt etwas. Wie geahnt entpuppt sich der Fort Stevens State Park zu unserer schlechtesten Übernachtung der gesamten sechs wöchigen Reise. Wofür die Hosts da sind, wissen wir bis heute nicht. Da ich so schockiert bin, habe ich sogar vergessen ein Foto von unserem Stellplatz zu machen.
Gefahrene Strecke: 237 Kilometer
Übernachtung:
Fort Stevens Campground
Fort Stevens State Park
Site: M08
Kosten: $34 (Fullhookup)
<Strom $32 Electrical – Sites ein Nogo>
GPS: 46.182399, -123.962233
Von uns gibt es keine Weiterempfehlung für diesen Platz!!!
Der Fort Stevens Campground liegt eigentlich sehr schön im Nordwesten von Oregon auf einer Landspitze, in unmittelbarer Nähe zum Meer und in einer sehr ruhigen Lage. Astoria liegt 16 Kilometer entfernt, das Örtchen Seaside liegt 23 Kilometer südlich vom Campingplatz.
Der Fort Stevens Campground ist riesig und was daraus gemacht wurde ist aus meiner Sicht wirklich traurig. Er hat an die 170 Full-Hookup Plätze, über 300 Electrical-Sites, dazu Zeltplätze und 15 Yurten sowie 11 Deluxe Cabins. Die Stellplätze für Wohnmobile liegen alle dicht an dicht und es ist einfach nur groß und voll. Die Full-Hookups Sites liegen ein bisschen netter, als die Electrical-Sites.
Eine Dumpstation gibt es an der Einfahrt des Campingplatzes, in unmittelbarer Nähe zum Checkin-Haus mit seinem großen Parkplatz.
Preis-Leistung ist meiner Meinung nach hier okay. $34 ist für diesen Platz in Ordnung. Da wir einfache und schöne State Park Campingplätze ohne Service bevorzugen, waren wir hier falsch aufgehoben.
Wir empfehlen diesen Platz nur für den Notfall weiter! Wir würden nicht noch einmal hier übernachten.