USA Nordwesten • Tag 33 • Willkommen im Regenwald
Reisedatum: 18.05.2018
Wir machen uns mit kleinen Abstechern auf dem Weg in den Olympic National Forest. Angekommen, finden wir einen fantastischen Übernachtungsplatz und laufen einen meiner absoluten Lieblings-Trails der Reise.
Hammond ➝ Quinault
Heute geht es mal wieder richtig früh los. Wir sind einfach viel zu spontan und zu flexibel, um Campingplätze vorzureservieren. Deshalb heißt es früh aus den Federn und los gehts. Zunächst machen wir aber noch einen Abstecher zur Küste, denn direkt am Strand des Fort Stevens State Parks liegt das Schiffswrack „Peter Iredale Shipwreck„.
Der erste Parkplatz ist nicht groß, eher was für Autos und sehr sandig. Wir parken quer davor und legen den kurzen Weg zum Strand zurück. Es ist gerade Ebbe, und wir sind überrascht, wie viele Menschen sich um kurz nach Acht hier am Strand versammelt haben. Das zerfallene Wrack am Strand hätten wir uns imposanter vorgestellt. Aber ein Blick drauf ist ganz nett und der Strand ist wirklich weitläufig und schön. Ein kilometerlanger Sandstrand – bei gutem Wetter ist er sicher ein Paradies.
Fahrt über die Astoria Bridge
Weiter geht die Fahrt zurück Richtung Hauptstraße. Wir fahren durch Astoria und über die immer wieder beeindruckende Astoria Bridge, die sich 6 Kilometer über den Columbia River spannt. Bei Ebbe ist die Überfahrt nicht ganz so spektakulär wie bei Flut. Wenig später passieren wir das „Welcome to Washington“ Schild und verabschieden uns mental von Oregon.
Washington ist sehr sehr grün, reich an Wasser und wird von der Holzindustrie dominiert. Wir kommen durch kleine bis mittelgroße Städte wie South Bend und Raymond. In letzterem Ort legen wir eine Pause im Stadtpark (508 8th Street) ein. Hier gibt es einen schönen Spielplatz, wo sich Milana ausgiebig mit Schaukeln und Rutschen vergnügen kann. Einen weiteren netten Spielplatz mit Holz-Krokodilen und Co gibt es im Raymond 5th Street Park, und auch der Willapa Landing Park ist ein toller Anlaufpunkt mit Kids.
- Fahrt über die Astoria Bridge
- Fahrt über den Columbia River
- Fahrt durch den grünen Washington State
- Der Spielplatz im Stadtpark von Raymond
Eine halbe Stunde später, gegen halb Elf, sind wir wieder auf der Straße. Wenig später durchfahren wir das schmucklose Versorgungszentrum Aberdeen. Im Zickzack geht es durch die Stadt, was dank der hervorragenden Beschilderung kein Problem ist. Falls du mit Kindern unterwegs bist, und diese eine Pause gebrauchen können, gibt es entlang der Hauptstraße zwei schöne Spielplätze, die nicht verfehlt werden können.
- Roadtrip durch den Washington State
- Fahrt durch Aberdeen
- Fahrt durch Aberdeen
Willkommen im Olympic National Forest
Gegen kurz vor Zwölf erreichen wir den Olympic National Forest, der vor den Toren des gleichnamigen Nationalparks liegt. Wir biegen Richtung Quinault ab. Hier haben wir uns einen Rain Forest Nature Trail eingetragen, der sich lohnen soll. Bereits bei der Anfahrt sehen wir ein Schild, dass es ganz in der Nähe einen Forest Campground gibt. Wir beschließen, uns diesen anzusehen.
Der Willaby Creek Forest Campground liegt an einem Hang, oberhalb vom Lake Quinault. Die meisten Stellplätze sind leider besetzt, allerdings sind viele Plätze eh zu kurz oder (ohne Unterlegkeile) zu schräg. Hier auf dem Platz gibt es von 6pm – 9am einen RV Overflow-Parkplatz. Wir denken, dass dieses der Parkplatz der Day-Use-Area ist, der sehr nett direkt am See liegt.
Während wir also kurz auf der Day-use Area stehen und den See betrachten, fällt uns der Stellplatz 16 auf. Dieser liegt direkt am Fluss, ist sehr gerade und unter Regenwaldbäumen wundervoll angelegt. Auf allen anderen Reserved-Schildern stand ein Datum, hier nicht. Also stellen wir uns kurzerhand auf den Stellplatz und testen den Platz. Er ist zwar aufgrund der Bäume relativ dunkel, aber unglaublich idyllisch. Da Freitag ist, beschließen wir direkt hier zu bleiben.
Gerade als wir zur Self-Registration Box gehen wollen, kommen zwei Ranger vorbeigefahren. Sie erklären uns, dass das leider die Site vom Campground Host ist. Nach einer kurzen Unterhaltung haben sie sich überlegt, dass wir für eine Nacht stehen bleiben dürfen, da der Camphost erst in einer Woche anreist. So setzen wir unseren Weg zur Self Registration Box doch fort und essen anschließend zu Mittag. Nach einer Mittagspause machen wir uns auf den Weg in den Regenwald.
Walk über den Quinault Rain Forest Nature Trail
Der Quinault Rain Forest Nature Trail ist 0,5 Meilen lang und absolut beeindruckend. Eine gelungene Abwechslung und nichts, was den Erlebnissen der letzten Wochen ähnelt. Der Wanderweg ist einfach zu laufen, es geht allerdings bergauf und -ab, und er ist nicht barrierefrei. Ich war auf Anhieb in dieses saftige Grün der Natur verliebt! (Du möchtest nicht wissen, wie viele Fotos ich allein von diesem Trail gemacht habe. ;))
Vom Campingplatz aus führt der schmale Weg zunächst über eine Brücke. Das Wasser ist unfassbar klar. Hinter der Brücke ist ein kleiner Wasserfall zu sehen. Darüber neigen sich die Bäume, überall gibt es Farne und Moos. Der Weg führt steil bergan, ehe wir auf den richtigen Trail stoßen. Es gibt immer wieder Informationstafeln, und die Ruhe ist tatsächlich faszinierend. „Regenwald“ ist für diesen Weg absolut der richtige Ausdruck. Der Wanderweg ist wirklich schön. Wer mit kleinen Kindern unterwegs ist, die bereits allein laufen, sollte immer ein Auge auf die Kids haben. Am Rand geht es teils tief hinab.
Zurück am Campingplatz setzen wir uns mit den Stühlen an den See, während Milana mit den Steinen am kleinen Steinstrand spielt. Gegen Abend grillen wir und genießen den Platz.
Gefahrene Strecke: 214 Kilometer
Übernachtung:
Willaby Forest Campground
S Shore Rd, Quinault, WA 98575, Vereinigte Staaten
April bis Oktober/November geöffnet
Platz bei www.recreation.gov
Site: 16 (Ausnahme, Host Site)
Kosten: $25
GPS: 47.462259, -123.857681
Der Willaby Forest Campground liegt sehr schön, inmitten eines Regenwaldes im Olympic National Forest, vor den Toren des gleichnamigen Nationalparks. Der Campingplatz befindet sich teils oberhalb, teils am Quinault See. Die Lage ist sehr ruhig. Die Anfahrt ist durchgängig geteert. Aberdeen liegt 70 Kilometer südlich, Forks 107 Kilometer nordwestlich.
Der Willaby Forest Campground ist übersichtlich von der Größe, und es gibt 21 Stellplätze. Lange Wohnmobile finden lediglich auf der Overflow-Area Platz. Die einzelnen Stellplätze sind teils relativ kurz, und teils sehr uneben. Die Stellplätze liegen angenehm weit voneinander entfernt. Der Campginplatz an sich bietet keine große Ausstattung. Es gibt Wasser und eine einfache Toilette.
Preis-Leistung ist meiner Meinung nach okay. $25 ist für diesen Platz in Ordnung. Da wir einfache und schöne State Park Campingplätze ohne Service bevorzugen, waren wir hier sehr gut aufgehoben.
Dieser Platz ist nur für kurze Wohnmobile geeignet. Große Camper finden höchstens in der Day-Use-Area Platz. Diese ist ein perfekter Parkplatz, wenn du den Forest Trail laufen möchtest.
- Camping im Regenwald im Olympic National Forest
- Wohnmobil auf dem Willaby Forest Campgrond