USA Westen • Tag 31 • Tag der Viewpoints
Reisedatum: 16.05.2018
Wir folgen weiter dem landschaftlich abwechslungsreichem Coast Highway durch Oregon, sehen die Ausläufer der Oregon Dunes, werden von diversen Aussichtspunkten verzaubert und von Naturgewalten begeistert.
Gold Beach ➝ Newport
Auch heute ist es wieder stark bewölkt, als wir unseren Übernachtungsplatz Nähe Gold Beach in Oregon verlassen. Wir kehren zurück in das kleine Zentrum, um aufzutanken. An der Hauptstraße an der Chevron Tankstelle wäre auch ein Ölwechsel möglich – der noch auf unserer to-Do-Liste steht, jedoch gibt es keine Chance ohne einen Termin. So folgen wir dem Highway weiter Richtung Norden.
Auch nördlich von Gold Beach gibt es immer wieder schöne Aussichtspunkte und Rest Areas, die teilweise direkten Zugang zu kleinen Buchten oder langen Sandstränden bieten. Wir halten an der Ophir Rest-Area. Von hier aus bekommen wir einen wundervollen Blick über den langen, schönen Strand. Die Wellen peitschen in hohen Wellen an den Strand und in der Ferne hängen die Wolken tief über den Hügeln und der Bucht. Das alles zusammen gibt einen wundervollen Anblick. Leider lädt das Wetter nicht zum Verweilen ein. An der Ophir Rest Area finden auch Wohnmobile Platz, es gibt ein Toilettenhäuschen und das Parken ist von 18-6 Uhr nur für maximal vier Stunden erlaubt.
Kurz vor dem unscheinbaren Küstenort Port Orford gibt es einen Regenschauer. Etwas Regen muss ja auch mal sein, aber so langsam dürfte das Wetter mal wieder besser werden. Hier befindet sich der kurzweilige Port Orford Wetland Interpretive Trail, den wir aufgrund des Wetters leider auslassen. Ein braunes Schild führt von der Hauptstraße hin.
In Bandon an der Hauptstraße entdecken wir einen Xpress Lube – also einen Ölwechsel und halten an. Wir haben Glück und können eine halbe Stunde später drankommen. Die Wartezeit überbrücken wir mit einem Einkauf in Mc Kay‘s Market und anschließend brauchen wir nicht lange warten.
Eine halbe Stunde später haben wir nicht nur frisches Öl, sondern auch eine geputzte Windschutzscheibe, einen gesaugten Fahrer- und Beifahrerbereich und alle Räder auf Luftdruck kontrolliert. Was ein Service, für $42 können wir uns wirklich nicht beschweren. Wer einen Ölwechsel oder eine Werkstatt braucht, unsere Empfehlung: Larry‘s Xpress Lube, 2764 Oregon Ave SW, Bandon
Kurz nachdem wir Bandon verlassen haben, führt eine Abbiegung Richtung Bullards Beach State Park. Dieser Park bietet eine schöne Scenic Route, einen Leuchtturm sowie einen langen Sandstrand und einen netten Campingplatz. Das Wetter spielt nach wie vor noch nicht wirklich mit und wir wollen heute noch ein Stück weiter. So verlassen wir nun auf dem Oregon Coast Highway wieder einmal die Küste für eine Weile. Es folgen Orte wie Coos Bay und North Bend, sowie eine Fahrt über die eindrucksvolle McCullough Memorial Bridge.
Anschließend sind immer wieder Sanddünen von der Straße aus zu sehen, denn hier befindet sich das riesige Gebiet der Oregon Dunes. Auch wenn man Dünen in karger Landschaft erwartet, so ist die Umgebung erstaunlich grün. Den nächsten Stopp legen wir knapp 20 Minuten später im Umpqua Lighthouse State Park ein.
Auch wenn ich ein große Fan von Leuchttürmen bin, so bin ich von diesem Exemplar wenig angetan. So fahren wir hinunter bis zum Wasser und werfen einen Blick auf den Half Moon Bay Campground. Auch dieser spricht uns nicht an. Er ist eher das praktische Übernachtungsziel für Quadfahrer, die den Tag in den Sanddünen verbringen. So setzen wir unsere Fahrt schnell fort. Halten jedoch noch einmal am Wasser, da hier ein nettes Plätzchen für eine Mittagspause ist.
Heceta Head Vista Point
Weiter folgen wir der Oregon Coast, die nun wieder überwiegend an der Küste entlangführt. Einer unser faszinierendsten Spots 2014 war die kleine Haltebucht gegenüber des Heceta Head Leuchtturms. Hier halten wir natürlich auch dieses Mal. Zum Glück ergattern wir den letzten größeren Platz, denn der – nicht ausgeschilderte – Vista Point ist heute sehr beliebt. Kein Wunder, nicht nur der sehenswerte Leuchtturm ist heute ein Highlight, sondern auch die unzähligen Seelöwen, die unter uns in der Bucht liegen und schreien oder im Wasser herumschwimmen. Ein absolut sehenswertes Schauspiel. Als i-Tüpfelchen kreist ein Weißkopfseeadler über uns. Selbst Milana ist ganz aus dem Häuschen. Wen Seelöwen interessieren, ein Stück den Highway zurück gibt es die Touristen-Attraktion Sea Lion Caves. Wenige Kilometer weiter nördlich gibt es den Washburn State Park. Dieser bietet einen schönen Strand und einen netten Campingplatz.
Cape Perpetua Marina Reserve
Als nächstes halten wir einige Kilometer südlich von Yachats, am Cape Perpetua. Hier haben wir in unseren USA Westküste Tipps von Travel more – Babble less den Tipp bekommen Thor‘s Well und das Sprouting Horn zu besuchen. Die Parkplätze an der Straße sind glücklicherweise groß bzw. lang genug für Wohnmobile, so dass wir hier kein Problem haben und schnell einen Platz finden. Alternativ gäbe es Parkmöglichkeit am nahegelegenen Visitor Center. Ein kurzer barrierefreier Weg führt im Zickzack zum Wasser hinab.
An der felsigen Küste gibt es gleich zwei sehenswerten Punkte. Zum Einen gibt es etwas oberhalb eine Aussichtsplattform auf die Felsen darunter. Wir sind gerade zur richtigen Zeit vor Ort, denn die Flut peitscht die Wellen an die Küste und bis an die Felsen zu unseren Füßen. Unter einem Felsvorsprung ist ein Hohlraum und wenn das Wasser mit Wucht in den Hohlraum katapultiert wird, gibt es einen extrem lauten, dumpfen Ton. Seitlich davon, gibt es ein kleines Loch im Felsen. Wenn das Wasser mit viel Wucht in den Hohlraum prescht, schießt eine kleine Wasserfontäne aus dem Loch. Ein einmaliges Spektakel und wir sind mega beeindruckt. Dieses Naturschauspiel wird übrigens als „Sprouting Horn“ bezeichnet.
Auf der anderen Seite, wenn man dem Weg noch etwas weiter Richtung Pazifik folgt, sind flache Felsen am Wasserrand zu sehen. Hier gibt es ein großes Loch im Boden der Felsen, wo ein riesiger Wasserstoß rausschießt, wenn eine richtig hohe Welle die Küste erreicht. Vor der Küste brechen nämlich zahlreiche, riesige Brecher – was ebenfalls unglaublich spannend anzuschauen ist. Die Lautstärke ist beeindrucken. Dieses ist übrigens Thor‘s Well.
Nachdem wir den Naturgewalten eine Weile staunend zugeschaut haben, spazieren wir zurück zum Camper und fahren weiter. Ehe wir richtig losgefahren sind, folgt auch schon der nächste Viewpoint. Hier gibt es sogar extra RV-Parkplätze (2 Stück, die nur von der oberen Einfahrt angefahren werden dürfen). Hinter einer Art Kiosk führt der Weg zum Devil‘s Churn Viewpoint. Während ich mit Milana im Fahrzeug bleibe, schaut sich Christian den Punkt an. Laut ihm ähnelt es dem Sprouting Horn, jedoch sei der vorherige Aussichtspunkt wesentlich beeindruckender.
Wenig später folgen einige charmante Küstenorte wie Yachats, South Beach und Newport. Letzteres haben wir auf unserer letzten Reise 2014 ausgiebig erkundet, so dass wir die Stadt rechts liegen lassen. Ein paar Meilen hinter Newport liegt unser geplantes Ziel für die Nacht – der Beverly Beach State Park. Dieser relativ große Campingplatz bietet Stellplätze mit Strom oder mit Fullhookup. Wir drehen eine Runde über den relativ gut besetzten Campingplatz und entscheiden uns für eine Electrical-Site, also einen Stellplatz mit Strom. Denn diese sind auf dem äußersten Loop und der ist so gut wie nicht besetzt. Die Amis selbst stehen eher auf Fullhookup. Während Christian alles einpackt und Essen vorbereitet, gehe ich mit Milana noch eine Runde auf den nahe gelegenen Spielplatz, ehe wir den Abend in Ruhe ausklingen lassen.
Gefahrene Strecke: 320 Kilometer
Übernachtung:
Beverly Beach Campground
Beverly Beach State Park
Site: #G27
Kosten: $31 (mit Strom)
GPS: 44.728668, -124.055319
Der Beverly Beach Campground liegt im gleichnamigen State Park und ist ein sehr großer Campingplatz mit diversen Loops. Er liegt direkt an der Oregon Coast, mit direktem Zuweg zum langen Sandstrand. Dafür muss nicht der Highway überquert werden. Der Campingplatz liegt 10 Minuten nördlich von Newport.
Der Beverly Beach Campground ist sehr groß und bietet neben 53 Full-Hookup Plätzen, 75 Stellplätze mit Strom. Zusätzlich gibt es über 120 Zeltplätze und auch einen Bereich, wo Yurten gemietet werden können. Die südlichsten Sites liegen in unmittelbarer Nähe zum Spencer Creek. Die Full-Hookup Plätze liegen in der unmittelbaren Nähe zum Strand. An der Einfahrt gibt es ein Rangerhäuschen sowie eine kostenlose Dumpstation. Toilettenhäuschen sowie Duschgebäude sind über den Platz verteilt zu finden. Im hinteren Teil des Campingplatzes gibt es einen netten Spielplatz.
Wie in den meisten State Parks sind die Stellplätze großzügig angelegt und angenehm weit voneinander entfernt. Die meisten Plätze am Rand liegen im Grünen. Auf allen Plätzen finden sich auch auf dem Beverly Beach Campingplatz eine Picknickbank und ein Feuerring.
Preis-Leistung ist meiner Meinung nach hier absolut in Ordnung. $31 inklusive Strom ist für einen State Park noch dazu mit gepflegten Plätzen und direkter Nähe zum Strand ein fairer Preis. Nach unserem Geschmack ist der Beverly Beach Campground eine Nummer zu groß.