Interviewreihe zum Thema Auszeit & Langzeitreisen
Im Zuge unserer ausführlichen Reiseplanung für unsere kleine Weltreise 2015 beschäftigen wir uns gerade etwas intensiver mit dem Thema Auszeit, Langzeitreisen und Weltreisen. Was liegt da näher, als meine Bloggerkollegen nach ihren Erfahrungen und Erlebnissen zu fragen. Ich habe nachgefragt und sechs Blogger sprechen offen über ihre Gründe, von Erlebnissen und geben ein Resümee.
Auszeit und Langzeitreisen • 6 Reiseblogger berichten von ihren Erfahrungen
Hier findest du eine Übersicht unserer Interview – Fragen:
➀ Was war der ausschlaggebende Grund für deine Auszeit?
➁ Wie lange ging deine Auszeit und wo warst du unterwegs?
➂ Was war das prägendste, interessanteste Erlebnis während deiner Auszeit?
➃ Wenn du zurückblickst, was hast du von deiner Auszeit mitgenommen bzw. was hat sie dir gebracht?
➄ Die Vorstellung unserer Gäste
➀ Was war der ausschlaggebende Grund für deine Auszeit?
Oliver – Der Sinograph
Ich weiß nicht, ob der Begriff „Auszeit“ ganz genau auf meine Situation passt. Die Ausgangslage: Ich hatte ein paar Jahre für eine lokale Tageszeitung gearbeitet – was mir zwar viel Spass bereitete, aber auch unglaublich anstrengend und erschöpfend war. Irgendwann habe mich deswegen entschlossen, etwas Neues auszuprobieren und mich für eine Sprachschule in Peking angemeldet.
Sabine – Ferngeweht
2004 war ich auf dem Sprung von der Festanstellung in die Selbstständigkeit. In den vorangegangenen acht Jahren hatte ich als Angestellte immer nur die Möglichkeit, maximal drei Wochen am Stück zu verreisen. Nun hatte ich endlich die Gelegenheit, mir eine längere Auszeit zu nehmen – ich wusste ja nicht, wann ich das nächste Mal so lange am Stück dazu Zeit haben würde. Also nutzte ich die Zeit vor meinem Start als Selbstständige für eine Reise nach Kuba. Ein Grund für das Land war der Salsa: Als begeisterte Salsa-Tänzerin musste ich Kuba einfach einmal im Leben einen Besuch abstatten!
Janine – Bereise die Welt
Mit 21 Jahren hatte ich das Gefühl das falsche Leben zu leben. Ich hatte das Gefühl mich zu verbiegen, ein Korsett zu tragen. Mehr als das, ich fühlte mich wie eine Marionette, dessen Leben fremdbestimmt ist. Soll das der Sinn des Lebens sein? Ausbildung, Arbeit, irgendwann die Rente mit 67? Sollte ich tagtäglich von morgens bis abends ins Büro gehen und für das Wochenende und die Urlaube leben? Das wollte ich so nicht akzeptieren. Ich war wissensdurstig und hatte das Gefühl, dass das echte Leben da draußen an mir vorbei zog, das ich etwas verpasse.
Auf Fuerteventura, wo ich arbeitete, kam ich erstmalig mit dem Ayurveda in Berührung. Völlig fasziniert von dieser ganzheitlichen Wissenschaft vom Leben, beschloss ich etwas Sinnvolles mit meinem Leben anzufangen und die Ayurveda Therapie im Ursprungsland Indien zu erlernen. Also kündigte ich meinen sicheren Job, verkaufte mein Auto in Deutschland und buchte ein Flugticket nach Bangalore. Das daraus eine längere Auszeit werden würde, war zu dem Zeitpunkt gar nicht geplant, sondern hat sich eher so ergeben.
Nina – Reisehappen
Meine erste größere Auszeit war 2005. Der Grund oder Anlass dafür war, dass mein damaliger Freund und ich damals gerade mit dem Studium fertig waren. Wir wollten die Zeit noch einmal für eine große Reise nutzen, bevor unser beruflicher Alltag begann. Damals dachte ich noch, sobald ich einen Job habe ist es eh aus mit großen Reisen und Abenteuern, dann beginnt der Ernst des Lebens. Heute sehe ich das etwas anders, mittlerweile bin ich freie Grafikerin und Illustratorin und bin auf Reisen oder Daheim, wie ich gerade Lust habe. Wenn ich unterwegs bin, arbeite ich einfach vom Laptop aus. Das es so kommen wird, wusste ich jedoch damals noch nicht.
Stefan – Faszination Südostasien
Zwei Entwicklungen führten zu dieser Entscheidung. Zum einen war da ein ganz großes Fernweh. Seltsamerweise bin ich einige Jahre meines Lebens kaum gereist. Und dann kam 2004/05 die erste richtige Fernreise, da hat etwas »Klick« gemacht. Plötzlich wollte ich nur noch los und die Welt entdecken. Ich hatte immensen Nachholbedarf. Eine Zeitlang habe ich mich geärgert, nicht schon während des Studiums einmal ein paar Monate gereist zu sein. Doch irgendwann dachte ich mir, warum nicht jetzt?
Hinzu kam eine zweite Entwicklung, nämlich die, dass ich in den Jahren vor der Auszeit einfach viel zu viel gearbeitet habe. Überstunden statt Freizeit. Büro statt Strand. Damals habe ich es richtig übertrieben. Als ich dann die Warnsignale meines Körpers nicht mehr ignorieren konnte, kam endlich die Einsicht, dass es so nicht weitergehen kann. In Kombination mit dem Wunsch zu reisen fiel mir der Entschluss schließlich leicht. Innerhalb eines Monats habe ich Job und Wohnung gekündigt, ein halbes Jahr später ging es los.
Corinna – Aussteigen Bitte!
Kurz gesagt: Ich wollte etwas von der Welt sehen. Ich war damals in einer schwierigen Phase und wusste nicht so wirklich wohin mit mir. Eigentlich wollte ich mich selbstständig machen und habe deshalb einen Existenzgründerkurs besucht. Da ich aber noch nicht wirklich viel Erfahrung in meinem Job hatte, wäre das eher eine schlechte Entscheidung gewesen. Deshalb habe ich nach Alternativen gesucht und habe nach Möglichkeiten gesucht im Ausland zu arbeiten. Dabei bin ich dann auf Work&Travel gestoßen und da war es um mich geschehen. Ich hatte plötzlich wieder ein Ziel und darauf habe ich kontinuierlich hingearbeitet. Irgendwann hatte ich dann das Geld für die Reise zusammen und obwohl ich letzten Endes ein wenig mehr gearbeitet habe, als ich frei hatte, habe ich mich trotzdem nie freier gefühlt. Für mich war es eine Auszeit.
➁ Wie lange ging deine Auszeit und wo warst du unterwegs?
Oliver – Der Sinograph
Ursprünglich war die Idee, ein halbes Jahr in China zu bleiben und danach wieder in die Schweiz zurückzukehren. Doch bevor mein Sprachkurs fertig war, fand ich in Peking eine Anstellung bei einem chinesischen Verlag als deutschsprachiger Redaktor. Anschließend war ich noch eine Weile als freier Journalist tätig. So wurden schließlich aus sechs Monaten nicht weniger als sechs Jahre.
Sabine – Ferngeweht
Ich bin sechs Wochen lang durch Kuba gereist. Zunächst habe ich zwei Wochen lang in Havanna einen Sprachkurs besucht, anschließend war ich noch weitere vier Wochen im Land unterwegs und habe mir die ganze Insel angesehen – von Viñales im Westen bis nach Baracoa im Osten, mit Zwischenstationen in Trinidad, Camagüey, Santiago, Cayo Sabinal, Holguín und Santa Clara.
Janine – Bereise die Welt
Es ging fast knapp vier Jahre. Da ich jedoch das Reisen mit dem Arbeiten verbunden haben, wie unter anderem mit dem Robinson Club, verweilte ich lange an einem Ort. Generell bin ich ein Fan des langsamen Reisens, weil Du das Land erst nach einer Zeit kennenlernst und Dir selbst Zeit gibst, die ganzen Eindrücke aufzunehmen und zu verarbeiten und ebenso Insider oder versteckte Schätze zu entdecken.
In meiner Auszeit bereiste ich folgende Orte: Kos (Griechenland), Fuerteventura (Spanien), Bangalore und Nelamangala (Indien), Luzern/Basel/Zürich (Schweiz), Wien und Umland (Österreich), Madeira (Portugal).
2012 nahm ich noch mal für drei Monate eine Auszeit beziehungsweise ging zum Arbeiten nach Singapur. Von dort aus unternahm ich Trips nach Malaysia und Vietnam.
Nina – Reisehappen
Die Auszeit ging 10 Wochen. Wir sind mit einem Around the World Ticket einmal um die Welt geflogen. Schwerpunkt unserer Reise lag auf Ländern polynesischen Ursprungs: also Hawaii, Französisch Polynesien und Neuseeland. Zuerst haben wir einige Tage in San Francisco verbracht, von hier ging es weiter nach Maui, Hawaii, was sicherlich ein Highlight dieser Reise war. Danach ging es zurück nach LA, zum Glück nur für eine Nacht, da ich die Stadt überhaupt nicht mag: Zu laut, zu dreckig, zu groß, zu versnobt…
Von Los Angeles sind wir nach Tahiti und weiter nach Bora Bora geflogen. Auf Bora Bora selbst haben wir eine Woche verbracht und dann einige Tage Inselhopping mit einem Schiff gemacht. Nach 2 Wochen in Französisch Polynesien ging es weiter nach Neuseeland, wo wir die längste Zeit der Reise verbrachten. Nach einem Besuch bei Freunden in Auckland haben wir Teile der Nord- und Südinsel erkundet. Hier habe ich mich unendlich verliebt. Viele Orte auf dieser Reise waren wunderschön, aber in Neuseeland habe ich mein Herz verloren und hoffe ich kann irgendwann zurückkehren, vielleicht auch für immer.
Letzte Station der Reise waren Bali und Lombok, eine Zeit die ich bis heute mit sehr gemischten Gefühlen betrachte, da diese Inseln sehr viele Höhepunkte hatten, aber auch sehr unschöne Momente und Situationen.
Stefan – Faszination Südostasien
Insgesamt war ich etwa achteinhalb Monate mit dem Rucksack in Südostasien. Reiseziele waren Indien, Thailand, Myanmar, Laos, die Philippinen, Malaysia, Singapur, Kambodscha und Vietnam.
Corinna – Aussteigen Bitte!
Ich habe mich, durch mein Working Holiday Visum, auf Neuseeland beschränkt. Wobei beschränkt das falsche Wort ist. In den 10 Monaten meines Aufenthalts habe ich die beiden Inseln unglaublich gut kennengelernt. Ich bin über die ganze Südinsel gereist und über den größten Teil der Nordinsel und trotzdem habe ich das Gefühl, dass ich noch lange nicht alles gesehen habe, was das Land zu bieten hat. Ich werde auf jeden Fall irgendwann noch einmal dorthin reisen. Schon alleine um meine Freunde dort zu besuchen.
➂ Was war das prägendste, interessanteste Erlebnis während deiner Auszeit?
Oliver – Der Sinograph
Dass ich in China so leicht eine Stelle fand. Ich hatte immer den Wunsch, ein paar Jahre im Ausland zu leben und zu arbeiten. Doch bei all den strikten Regeln und absurden Bestimmungen, die es mittlerweile in fast überall gibt, um Ausländer fernzuhalten, hatte ich das Gefühl, dass ich mir diesen Traum nie werde erfüllen können. Umso überraschender war es, als dann plötzlich alles wie von alleine funktionierte.
Sabine – Ferngeweht
Das Leben in Kuba war im Jahr 2004 noch immer stark eingeschränkt. Bei meiner Reise durch das Land wurde ich fortwährend an die Umstände in der ehemaligen DDR erinnert:
– Die Menschen wurden bespitzelt und hatten daher Angst, offen ihre Meinung zu sagen.
– Alle Lebensmittel, die nicht zu den Grundnahrungsmitteln gehörten, bekam man nur gegen US-Dollar in speziellen Läden (in der DDR hießen diese Intershops). Alle Kubaner, die nichts mit Touristen zu tun hatten, hatten keine Gelegenheit, an US-Dollar zu kommen, um in den Spezialläden einzukaufen. Entsprechend fehlte es ihnen an allen Enden.
– Kubanern war es nicht gestattet, an bestimmte Orte zu gehen, an denen sich westliche Touristen aufhielten, so zum Beispiel an den Strand von Varadero. (Nicht zuletzt Grund für mich, diese Pauschaltouristen-Hochburg ebenfalls zu meiden!)
Nachdem wir all diese Unfreiheiten durch die Öffnung der innerdeutschen Grenze zum Glück hinter uns gelassen hatten, fand ich es sehr befremdlich, hier noch genau die gleichen Einschränkungen vorzufinden wie damals in unserem Nachbarland. Kuba hat es mir alles in allem nicht leicht gemacht, es gern zu haben.
Janine – Bereise die Welt
Uiii, das ist gar nicht so einfach sich da festzulegen, aber ich würde tatsächlich sagen, dass es meine Ayurveda Ausbildung in Indien war. Diese Ausbildung war auch gleichzeitig ein Retreat für mich und hat mich dermaßen geprägt, so dass es mein Leben veränderte. Es änderte meine Persönlichkeit, meine Sichtweisen auf die Dinge, machte mich toleranter und duldsamer. Ich beschäftige mich seit Jahren mit buddhistischen Lehren. Und in dem Ayurvedazentrum in dem kleinen indischen Dorf Nelamangala jeden Tag Unterricht in Yoga, Meditation, Ayurveda Therapie und Philosophie zu erhalten war ein Geschenk für mich. Es war eine Reinigung meines Geistes und Körpers zugleich, ohne das es abgehoben klingen soll. Jeden Tag standen wir um 5 Uhr auf, hatten erst mal eine Yoga Session, morgens/mittags/abends gab es leckeres ayurvedisches Essen und selten ging es mir und meinen Magen so gut wie damals. Vormittags Theorieunterricht in Ayurveda und nachmittags die Ausübung ayurvedischer Behandlungen. Ich lebte das, saugte alles auf, war so glücklich. Ich spürte eine innere Ruhe, Zufriedenheit und Harmonie in mir. Gerne hätte ich in dem Ayurvedazentrum nach der Ausbildung gearbeitet, aber das war leider nicht möglich.
Nina – Reisehappen
Das Interessanteste während meiner Auszeit waren vor allem die Menschen, die ich kennengelernt habe.
Eine Begegnungen ist mir besonders im Gedächtnis geblieben: Auf einem einsamen Motu, einer kleinen Insel vor Bora Bora, kam mir auf einmal ein Mann mit längeren Haaren, braun gebrannt, entgegen. Er hieß Mahea und lebte auf dem Motu, ohne Strom ohne fließendes Wasser, aber im Einklang mit der Natur. Er sprach fließend Englisch und wie sich später herausstellte 9 weitere Sprachen fließend. Er zeigte uns sein Motu, die Pflanzen und „seine“ Tiere, während wir uns über Gott und die Welt unterhielten. Bei diesem Gespräch stellte sich heraus, dass Mahea aus dem alten Königshaus der Marquesas stammt und einige Monate im Jahr auf Bora Bora und bei seiner Familie in Frankreich lebt. Doch am wohlsten fühlt er sich auf seinem Motu, und immer wenn ihm die Zivilisation zu viel wird, flüchtet er sich wieder auf seine kleine Insel. Ein kleines Paradies mitten im Pazifischen Ozean. Ich habe noch heute Kontakt mit Mahea, ab und an chatten wir kurz auf Facebook, bevor er wieder in seine Welt, auf seine Insel entflieht und sein Leben als Robinson lebt.
Stefan – Faszination Südostasien
Im Bezug auf meine Reiseerlebnisse war es sicher die gesamte Zeit in Myanmar. Das Land, die Menschen, all das hat mich sehr beeindruckt und berührt. Noch nie zuvor hatte ich das Gefühl, so weit weg von Zuhause zu sein. Und gleichzeitig so willkommen.
Im Hinblick auf die Dauer der Reise war es toll, mal ohne Reisestress unterwegs zu sein. Mal nicht alle drei bis vier Tage weiterzureisen, sondern einfach länger zu bleiben, wenn es mir gefällt.
Corinna – Aussteigen Bitte!
Ich glaube es gab ganz viele prägende und interessante Momente auf meiner Reise, aber das Erste was mir da immer in den Sinn kommt, ist mein Skydive. Das ist einfach eine Sache, die ich in meinem ganzen Leben nicht mehr vergessen werde und die mir gezeigt hat, dass ich alles machen kann, was ich will. Ich habe mich meiner Angst gestellt und am Ende war es das großartigste, was mir passieren konnte. Es hat mir bewusst gemacht, dass ich solche Dinge öfter machen muss. Stell Dich Deinen Ängsten, denn wenn Du es nicht tust, weißt Du nie, wie großartig es hätte sein können.
➃ Wenn du zurückblickst, was hast du von deiner Auszeit mitgenommen bzw. was hat sie dir gebracht?
Oliver – Der Sinograph
Da meine Auszeit der Beginn eines langen Auslandsaufenthalts wurde, fällt es mir schwer, die eigentliche Auszeit von meinem Leben und Arbeiten in China zu unterscheiden. Auf alle Fälle hat mich die Zeit im Ausland gelehrt, einen kritischeren Blick auf die eigene Heimat zu werfen. Nicht alles ist gut, bloß weil wir uns dran gewöhnt haben. Und natürlich erlaubt ein längerer Aufenthalt einen viel tieferen Blick in eine Kultur als bloß eine mehrwöchige Reise. Ich bereue kein bisschen, dass ich mich damals zu dem Schritt entschlossen hatte.
Sabine – Ferngeweht
Zum einen habe ich durch den langen Aufenthalt in Kuba natürlich mein Spanisch verbessert (wobei das kubanische Spanisch echt schwer zu verstehen ist! Ich hatte auch nach sechs Wochen noch immer Schwierigkeiten). Zum anderen hat mich die Zeit in Kuba mehr Geduld gelehrt. Wenn einer der Oldtimer mal wieder den Geist aufgab, wartete man halt ab, bis sich jemand fand, der ihn reparieren konnte. Wenn man vor einem Geschäft Schlange stehen musste, bis man an der Reihe war, unterhielt man sich in der Zeit halt mit seinem Nachbarn. Bewundert habe ich das große Improvisationstalent der Kubaner, aus dem wenigen, was ihnen zur Verfügung steht, doch noch das Bestmögliche herauszuholen. Ich wünsche dem Land und seinen Bewohnern, dass sie auf eine bessere, freie Zukunft zusteuern!
Janine – Bereise die Welt
Das Reisen verändert Dich, ob du es willst oder nicht. Du kommst mit so vielen unterschiedlichen Menschen und Kulturen in Berührung, erhältst so viele neue Eindrücke und Sichtweisen. Mich hat es toleranter und flexibler gemacht, auch das ich mich nicht mehr über so viele Nichtigkeiten aufrege. Die Prioritäten verschieben sich. Du wirst dankbarer für das was Du hast und lebst bewusster. Die Welt zu entdecken ist eine einzigartige Erfahrung und das Reisen ist die wahreSchule für mich. Selten habe ich so viel über das Leben, die Welt, die Menschen und vor allem über mich erfahren wie auf Reisen.
Nina – Reisehappen
Ich habe den Duft der Freiheit geschnuppert und dieses Gefühl hat mich nie wieder losgelassen. Ich konnte mir nach dieser Reise kaum noch vorstellen mich nun in den Berufsalltag zu stürzen und 9 to 5 zu arbeiten. Alleine bei dem Gedanken hat sich mir der Magen umgedreht. Dennoch habe ich mir zunächst einen Job gesucht, weil man es halt so macht, weil alle es so von einem erwarten. So arbeitete ich 2 Jahre in Werbeagenturen, weil ich dachte ich muss das machen, weil andere wollten, dass ich diesen Weg gehe, weil das eben der normale Weg ist. Doch ich hasste die Arbeit und das schlimmste war ich konnte so auch nicht kreativ sein, blöd wenn man als Grafikerin nicht kreativ ist…
Nach 2 Jahren war dann endgültig klar, dass dieser Weg nichts für mich ist, dass es nichts bringt alle Anderen glücklich zu machen und selbst tot unglücklich zu sein. Da habe ich angefangen meinen Traum zu leben und das zu machen was ich wollte: ich machte mich selbstständig und arbeite seit dem von zu Hause oder unterwegs, wie ich eben gerade Lust habe, kein 9 to 5, ich arbeite wann und wo ich Lust habe.
Stefan – Faszination Südostasien
Meine wichtigste Erkenntnis: Es ist nie zu spät. Wenn du einen Traum hast, dann fang noch heute damit an, ihn umzusetzen. So etwas wie diese Reise, das sind Erlebnisse, die dir niemand mehr nehmen kann. Es gab damals viele Bedenkenträger, die mir davon abrieten, Job und Wohnung aufzugeben. Aber ich habe es nie bereut. Und der Wiedereinstieg war auch kein Problem. Zumindest nicht im Hinblick auf die zuvor skizzierten Ängste hinsichtlich Arbeit und neuer Wohnung.
Ich hätte jedoch nicht gedacht, dass es so lange dauert, gedanklich wieder in Deutschland anzukommen. Die Normalität und der Alltag gefielen mir anfangs gar nicht. Nach einem Monat mit Familie und Freunden hätte ich schon wieder in den nächsten Flieger steigen können. Und auch heute noch steht irgendwo im Hinterkopf mein gepackter Rucksack. Das Bedürfnis zu reisen ist durch die achteinhalb Monate in Südostasien nicht weniger geworden. Im Gegenteil.
Corinna – Aussteigen Bitte!
Vor allem habe ich ein gewachsenes Selbstvertrauen mitgenommen. Das Wissen, dass ich alles erreichen kann, was ich will, auch wenn ich Angst davor habe. Außerdem habe ich gelernt, dass egal wie ausweglos die Situation zu sein scheint, irgendwie geht es immer weiter. Außerdem habe ich mich selber besser kennengelernt und verstehe mich selber viel besser. Das ist ein großes Plus, denn jetzt weiß ich, warum ich manche Dinge tue, die ich selber vorher nicht verstanden habe und wegen der ich mich oft fertig gemacht habe. Ich kann jedem nur raten, sich so eine Auszeit zu gönnen, denn es kann nur von Vorteil sein. Entdecke die Welt und Du wirst Dich selbst entdecken!
Unsere Interviewpartner:
Auf seinem Blog widerlegt Oliver, dass China ein schwer zu bereisendes Land ist. Bei ihm findest du praktische Tipps zur Planung und eine Menge Inspiration. Schau unbedingt mal bei Oliver vorbei. Website: www.sinograph.ch Getreu dem Motto „Lebe deine Reiseträume“ berichtet Sabine auf ihrem Blog vom Glück des Reisens. Dich erwarten Geschichten aus aller Welt und interessante Reiseinformationen speziell für Individualreisende. Schau unbedingt mal bei Sabine vorbei. Website: www.ferngeweht.de Bei Janine finden alle Vollzeitarbeitenden und angehenden Nomaden wie es machbar ist, die Lust am Reisen umzusetzen. Sie gibt dir Hilfe und Orientierung, gepaart mit Inspirationen für neue Reiseabenteuer. Nina verbindet auf ihrem Blog das Reisen und das Essen. Bei ihr bekommst du einen Einblick in fremde Kulturen und fremde Küchen, gewürzt mit einer Prise Kunst. Sie gibt dir wichtige Informationen, schöne Artikel und leckere Rezepte. Website: reisehappen.de Bei Stefan findest du alles rund um das Thema Südostasien. Auf seinem Blog verknüpft er die besten Ziele aus den unterschiedlichsten Ländern miteinander und verrät dir ausführliche Tipps und Tricks für die Reiseplanung. Website: faszination-suedostasien.de Bei Corinna stehen die Themen Reisen und Wellness im Fokus. Du findest tolle Reise- und Wellnessberichte, Hoteltests und das Wellness-ABC. Sie inspiriert dich und gibt dir entsprechende Tipps, unter anderem auch zu Neuseeland. Website: aussteigenbitte.de Vielen Dank! Wir freuen uns sehr, dass ihr mitgemacht habt! Wie sind deine persönlichen Erfahrungen zum Thema Auszeit und Langzeitreise?
Facebook: DerSinograph
Instagram: Oliver_zwahlen
Facebook: Ferngeweht.blog
Facebook: Reisehappen
Instagram: Reisehappen
Facebook: Faszination.Suedostasien
Facebook: Aussteigenbitte
Instagram: Aussteigenbitte
Hallo Tanja,
schön, dass du das Thema aufgreifst !!!
Da sollten sich viele einmal Gedanken drüber machen !!
Das Leben ist einfach zu kurz, um seine Zeit nur mit Arbeiten zu verbringen.
Wir machen das auch jedes Jahr und nehmen uns zusätzlich zum Urlaub noch einen Monat Sabbatical.
Das kann man die Zeit richtig toll genießen und den Kopf leer bekommen.
Liebe Grüße
Bibo
Hallo Bibo.
Ja, das stimmt. Dass das Leben zu kurz ist um nur zu Arbeiten ist absolut wahr.
Aber man ist einfach sehr schnell im gewohnten Trott wieder drin.
Ich bin gespannt wo es dieses Jahr bei euch hin geht. Bis bald.
Liebe Grüße
Tanja