Hamburg: Ein abendlicher Spaziergang und Besuch im alten Elbtunnel
Nach langer Zeit geht es für uns endlich wieder einmal nach Hamburg. An unserem ersten Tag in Hamburg machen wir einen abendlichen Rundgang durch die Stadt und erkunden die Landungsbrücken bei Dunkelheit. Der Spaziergang durch den alten Elbtunnel zählt zu dem absoluten Highlight des Tages.
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Stadterkundung und alter Elbtunnel • Hamburg bei Nacht
Nach dem typischen Osterverkehr erreichen wir nach gefühlt endlosen sechs Stunden in Hamburg. Unser Ziel für das Osterwochenende. Wir werden mit dem typischen Hamburger Wetter begrüßt. Grauer Himmel, eine frische Brise weht und es nieselt. Für das geplante Museum ist es jetzt leider schon zu spät, da dieses bereits um 18 Uhr schließt. Eine Stunde ist viel zu eng bemessen für die Ausstellung, deshalb verschieben wir das Programm auf einen der folgenden Tage. Stattdessen setzen wir uns in die UBahn und machen uns auf den Weg in die Innenstadt. Am Jungfernstieg steigen wir aus. Immerhin hat es inzwischen aufgehört zu regnen.
Die bekannte Wasserfontäne auf der Binnenalster sprüht auch bei diesem schlechten Wetter unermüdlich. Die nett angelegten Terrassen sind wie ausgestorben. Das Alsterhaus, auf der gegenüberliegenden Straßenseite, ist bunt erleuchtet.
Wir folgen der Hauptstraße ein Stück und biegen in die Alsterarkaden ein. Im Sommer reiht sich hier ein Tisch neben den anderen. Diese überdachte Gasse erinnert uns an Venedig. Links neben uns fließt der Alsterfleet und auf der gegenüberliegenden Seite ist der imposante Bau des Rathauses zu sehen. Ich bin immer wieder begeistert, wenn ich das Rathaus von Hamburg sehe. Das Gebäude mit der grünen Spitze gefällt mir ausgesprochen gut.
Wir folgen der Passage bis zum Ende. Kleine Restaurants bieten eine heimelige Atmosphäre, die man aufgrund des feuchten, kalten Wetters gut gebrauchen kann. Aber wir wollen gerne heute noch etwas mehr von der Stadt sehen, weshalb wir weitergehen. In der Mitte des Kanals befindet sich eine Schleuse. Dieses Schauspiel bleibt uns heute leider verwehrt, da weit und breit kein Boot in Sicht ist. Ansonsten ist das Zuschauen einer Schleusenfahrt immer wieder sehenswert.
An der Stadthausbrücke biegen wir ab und spazieren querfeldein durch die Gassen, bis wir schließlich die breite Ludwig-Erhard-Straße überqueren und vor dem Wahrzeichen von Hamburg stehen. Die Turmspitze von der Sankt Michaelis Kirche (kurz „Michel“) liegt im Nebel. Heute lohnt sich eine Turmbesteigung wohl nicht. Wir hoffen, dass wir in den nächsten Tagen noch besseres Wetter bekommen und eine Chance haben, einen Blick auf Hamburg zu werfen. Und so verschieben wir den Besuch des Michels auf einen der nächsten Tage.
Wir gehen an der berühmten Kirche vorbei, hinab Richtung Elbe. Von der Straße unterhalb des Michels bekommen wir einen tollen Blick über eine abfallende Grünfläche, die Michelwiese. Ein interessanter Gebäudekomplex liegt am unteren Ende und in der Ferne ist die Elbe zu sehen. Der Fluss ist unser Ziel für heute. So folgen wir der Gasse neben der Grünfläche.
Schließlich erreichen wir das Portugiesenviertel. Hier ist ordentlich was los. Ein Restaurant reiht sich an das andere und wir stellen erstaunt fest, dass jedes – wirklich jedes – Restaurant voll besetzt ist. Teilweise stehen die Leute in Warteschlangen vor den Restaurants und warten darauf, dass ein Tisch frei wird. Inzwischen ist es stockdunkel und es wird langsam kälter.
Zwischen der Haltestelle Baumwall und den Landungsbrücken ist zur Zeit eine große Baustelle. Über uns fahrend die Hochbahnen von Hamburg. Wir überqueren die breite Hauptverkehrsstraße und erreichen die Landungsbrücken. Der Eingang zur Bahnhaltestelle liegt hell erleuchtet vor uns.
Diese liegen inzwischen schon im Dunkeln, trotzdem sind hier noch viele Leute unterwegs. Wir laufen am Wasser entlang und beobachten das geschäftige Treiben. Die letzten Fischbrötchen werden verkauft, ehe die Buden in den nächsten Minuten Feierabend machen. Auch wir ergattern noch zwei leckere Brötchen mit Backfisch. Das gehört definitiv zu jedem Hamburgbesuch für mich dazu.
Die beiden Musicals ‚König der Löwen‘ und ‚Das Wunder von Bern‘ liegen hell erleuchtet auf der anderen Seite der Elbe. Die Muscialfähren pendeln zwischen den Elbeseiten und eine von oben bis unten mit Aladin geschmückte Hafenfähre legt gerade neben uns an. „Bitte aussteigen“ läuft in Leuchtschrift über der Tür. Wieso das so ist?
Es gibt insgesamt 7 Hafenfähren in Hamburg. Diese verkehren auf der Elbe und sind anhand ihrer Nummer über dem Einstieg zu identifizieren. Mit einer ganz normalen HVV-Einzel- , Tagesfahrkarte oder auch der Hamburg Card^ kann hiermit gefahren werden. An der Endhaltestelle müssen grundsätzlich alle Gäste von Bord. Dieses Prozedere beugt dem Missbrauch der Tageskarte vor. Denn an sonnigen Tagen würden ansonsten viele Ausflügler den ganzen Tag mit der günstigen Fähre hin- und zurückfahren. Und die anderen Gäste oder Pendler würden keinen Platz mehr finden.
An der Landungsbrücke 6 verlassen wir den Fluss und gehen die Gangway hinauf. Oben angekommen stehen wir vor einem Steingebäude mit einem Kuppeldach. Am Eingang leuchten die gelben Fliesen und ein dickes Schild mit ‚Personenaufzug‘ weist den Weg. Hier haben wir den Zugang zum alten Elbtunnel erreicht.
Links von uns führt eine Tür zu einem Flur. Ich bin ja neugierig und folge dem Gang. Am Ende muss ich mich allerdings mit einem tiefen Atemzug am Geländer festhalten. Dieses ist der Fußweg, der in den alten Elbtunnel hinab führt. Das Treppenhaus ist offen und man kann die gesamten 23,5 Meter nach unten schauen. Ähm, aber lieber nur, wenn man keine Höhenangst hat. Ich gehe schnell wieder ein paar Schritte zurück. Die Eisentreppen sind definitiv nicht der richtige Weg für mich, um in den Tunnel zu gelangen. Ein Blick nach oben ist allerdings sehr faszinierend. Denn die sehenswerte, weiße Kuppel wird von einem grünen Licht angestrahlt und wirkt malerisch.
Wir brauchen nicht lange warten und der nächste Aufzug lädt zum Einsteigen ein. In wenigen Sekunden erreichen wir den alten Tunnel. Ich bin überrascht, ich hätte gedacht, dass es hier unten merklich kühler ist. Wir bestaunen die kleinen Wörterhäuschen und die Lastenaufzüge und machen uns dann auf den Weg. Wenn wir schon einmal hier sind, wollen wir den fast 430 Meter langen Tunnel auch durchqueren.
Wir spazieren durch die Röhre, an den Wänden hängen Fliesen und auf jeder Seite gibt es einen Bordstein. Viele Leute sind vor uns und ich frage mich gerade, wie diese wundervollen Fotos von dem leeren Elbtunnel entstehen können. Wir sind schon einige Meter gegangen, als mein Liebster sagt „Oh schau mal zurück“. Und tatsächlich, nur ganz am Ende steht eine Gruppe von Leuten. Ich nutze die Minute und siehe da, mein Lieblingsfotomotiv ist tatsächlich zu schaffen. Ich liebe diesen Anblick.
In der Mitte des Tunnels ist eine kleine Tafel angebracht, dass man hier die Mitte des alten Elbtunnels erreicht hat. Wie interessant, gefühlt wär es für mich nicht die Mitte. Aber so soll es sein. Die andere Hälfte schaffen wir auch noch mühelos.
Wir überlegen kurz und fahren dann mit dem Aufzug wieder hinauf. Eigentlich wollten wir einen kurzen Blick auf die Stadt werfen. Im Dunkeln macht das nicht ganz so viel Sinn und aufgrund einer Baustelle ist hier der ein oder andere Absperrzaun, so dass wir beschließen direkt wieder runter zu fahren.
Wir machen uns also wieder auf den Weg abwärts und laufen durch den alten Elbtunnel zurück Richtung Landungsbrücken. Für die Durchquerung im Schlenderschritt brauchst du etwa eine viertel Stunde. Wir erreichen wieder das Ende des Tunnels und fahren hinauf. Auf jeder Seite gibt es zwei Personenaufzüge, sowie zwei Lastenaufzüge für Autos.
Wieder an der Oberfläche gehen wir zurück zu den Landungsbrücken und spazieren am Wasser entlang zurück. Mit einem Blick auf unseren Stadtplan überlegen wir, mit welchen Bahnen wir am besten zurück zum Hotel kommen.
Also steigen wir an den Landungsbrücken in die Bahn und erreichen mit nur einmal umsteigen, unsere Endhaltestelle. Für heute reicht unser Sightseeing Programm. Für morgen ist gutes Wetter gemeldet und wir sind schon sehr gespannt.
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Unser Reiseführertipp:
Hallo meine Liebe,
Danke für den tollen Tipp mit dem Spaziergang durch den Elbtunnel. Das sieht richtig spannend aus. Ich mag ja solche außergewöhnlichen Fotospaziergänge mit urbanem Flair. Ich werde sicher berichten wie es war, ich hoffe ich schaffe alles von meiner Liste :-D
Liebe Grüße,
Nika
Hallo Nika,
es freut mich, dass die die Tipps gefallen! Ja, den alten Elbtunnel solltest du nicht verpassen, das lohnt sich wirklich. Ich bin schon sehr gespannt. Wenn du etwas drüber schreibst, lass mir gerne den Link zukommen, dann füge ich das als Leseempfehlung mit ein.
Liebe Grüße,
Tanja