USA Südwesten • Tag 7 • Ankunft in Moab & im Canyonlands National Park
Reisedatum: 22.04.2018
Wir verlassen den bezaubernden Übernachtungsplatz im Goosenecks State Park und besuchen ein interessantes Freilichtmuseum in Bluff. Weiter geht unsere Fahrt Richtung Moab, wo wir Richtung Canyonlands National Park abfahren.
Goosenecks State Park (Mexican Hat) ➝ Canyonlands National Park (Moab)
Als ich aufstehe, um Frühstück zu machen, geht gerade die Sonne auf. Ein faszinierender Anblick, wie die Sonne sich Zentimeter um Zentimeter über den Rand der beeindruckenden Schlucht bewegt. Noch liegt der Juan River tief unter uns im Schatten. Als wir etwa ein Stunde später abfahrtbereit sind, hat es die Sonne bis in den Canyon geschafft. Mit diesem traumhaften Anblick verlassen wir den Gooseneck State Park und fahren Richtung Moab.
Den ersten Tagesstopp legen wir bereits wenige Kilometer später in dem kleinen, historischen Örtchen Bluff ein. Das Bluff Fort ist ein schönes Museum, welches eindrucksvoll die Geschichte der Gegend erzählt. Hier befindet sich auch das Visitor Center, welches am Sonntag zu dieser frühen Stunde jedoch noch geschlossen ist. Wir werden von einer Frau im traditionellen Kleid willkommen geheißen. Sie erklärt uns das Freilichtmuseum und startet uns den Film, im ersten Häuschen. Der etwa zehnminütige, kurzweilige Film erzählt, welchen beschwerlichen Weg die ersten Einwohner bis Bluff zurücklegen mussten. Mehr als eindrucksvoll, wie wir finden. Den Film gibt es übrigens in verschiedenen Sprachen.
Nach dem Film werden wir noch eine Weile von der Volontärin herumgeführt. Milana ist ganz begeistert und spaziert mit ihr an der Hand durch die Ausstellung. Alte, kleine, voll eingerichtete Holzhäuschen, alte Pferdekarren und historische Werkzeuge erzählen ihre eigene Geschichte. Immer wieder gibt es sich die Möglichkeit entsprechendes Hintergrundwissen in verschiedenen Sprachen vorsprechen zu lassen. Die Bluff Fort Historic Site ist wirklich einen Besuch wert. Der Besuch ist kostenlos, um Spenden wird gebeten. Diese kommen dem Erhalt des Museums zugute.
- Teil der Ausstellung
- Alte Holzkarren
- Das Freilichtmuseum in Bluff
- Spaziergang durch das Freilichtmuseum
- Holzhütten im Freilichtmuseum in Bluff
- Eine alte Werkstatt
- Die Innenausstattung einer Hütte
- Eine ehemalige Wohnhütte
Anschließend machen wir noch einen kurzen Abstecher zu einem Pionier Friedhof, der wenige Straßen entfernt, über den Dächern der Ortschaft liegt. Nicht nur die Gräber sind sehenswert, sondern auch die Landschaft drumherum. Die Gesteinsfelsen sehen absolut faszinierend aus. (GPS: +37.288192, -109.554942)
- Gräber über der Stadt
- Ein Pionierfriedhof
- Eine tolle Landschaft umgibt Bluff
Danach geht es aber wirklich zurück auf die Straße, immerhin haben wir noch einen Weg vor uns. Lana schläft eine halbe Stunde und verarbeitet die gewonnenen Eindrücke. Die Landschaft ist abwechslungsreich, wenn auch wenig spektakulär. Einzig die immer mal wieder auftauchenden roten Felsformationen sind wirklich sehenswert.
Zu einem der beeindruckendsten Steinformationen auf dem heutigen Weg zählt definitiv der Wilson Arch (GPS: 38.272582, -109.371673). Dies ist ein Sandsteinbogen, der direkt oberhalb der Straße gelegen ist. Er hat eine beeindruckende Spannbreite von etwa 28 Metern und ist ca. 14 Meter hoch. Zum Glück ist der Parkplatz am Seitenstreifen so gross, dass wir ohne Probleme noch einen Parkplatz bekommen.
Es gibt einen Wanderweg, der zu der über uns liegenden Sehenswürdigkeit führt. Doch wir sehen von hier aus genug. Die Sonne donnert vom Himmel und wir nutzen die Zeit lieber für einen Vor-Mittagssnack.
- Blick auf den Wilson Arch
- Auf dem Highway Richtung Moab
- Die Landschaft während unserer Fahrt Richtung Moab
Weiter geht die Fahrt. Am Mittag erreichen wir Moab. Zunächst leeren wir unseren Abwassertank und hier ist einiges los, aber irgendwann sind auch wir an der Reihe. Auf der gegenüberliegenden Seite gibt es auch Frischwasser. Jedoch ist unser Schlauch zu kurz und die direkte Anfahrt zur Wasserstelle wird von einer Angestellten zugeparkt, die zwar an Ort und Stelle ist, jedoch keine Anstalten macht, wegzufahren. Da wir noch einiges an Wasser im Tank haben, verschieben wir die Frischwasserzufuhr auf morgen.
Anschließend kaufen wir noch „kurz“ im City Market ein paar Häuser weiter ein und machen uns dann kurz nach Mittag auf direktem Wege Richtung Canyonlands National Park. Nach dem dritten Mal fragen, ob der Sprit wirklich noch bis morgen reicht, ernte ich nur noch ein grimmigen Gesichtsausdruck und wir machen uns auf den Weg.
Wir fahren also und lassen zunächst die Viewpoints entlang der Strecke aus, denn jetzt heißt es erstmal einen Platz für die Nacht finden. Gecampt werden darf in diesem gesamten Gebiet nämlich nur auf Campingplätzen. Davon gibt es jedoch nur eine übersichtliche Menge.
- Auf der Fahrt Richtung Canyonlands National Park
- Die Straße Richtung Canyonlands National Park
- Eine tolle Aussicht
Am Rangerhäuschen bei der Einfahrt vom Canyonlands National Park bekommen wir dann die ernüchternde Nachricht: „Campground Full“. Wir fragen noch einmal nach und bekommen als Antwort: „Wenn Sie morgens zwischen 8 und 9 Uhr vor Ort sind, haben Sie eine Chance auf einen der beliebten 12 Stellplätze.“ Äh ok, da sind wir um kurz nach Zwei wohl etwas spät dran.
Wir wenden also und versuchen unser Glück auf den anderen Campingplätzen. Zunächst kommt die Cowboy Camp Camping Area kurz vor der Gabelungen zum Dead Horse State Park. Hier haben wir zu unserer großen Freude Glück. Es gibt noch genau zwei freie Plätze (von sieben). Wir parken auf Site Nummer 2, die leider sehr schräg ist. Christian läuft zur anderen freien Site, um einen Blick drauf zu werfen. Währenddessen kommt schon ein weiteres Wohnmobil angefahren. Wir haben Glück, dass Christian den anderen freien Stellplatz zu Fuß anschaut, denn ansonsten wäre Stellplatz #2 nach unserer Rückkehr ganz sicher besetzt gewesen. Die andere freie Site – Nummer 5 – ist leider viel zu eng für Wohnmobile und eher etwas für Zeltcamper. Das muss auch das andere Wohnmobil erkennen, welches den Campingplatz nach einer Umrundung wieder verlässt.
Wir bringen die Self Registration hinter uns, essen einen Happen und überlegen uns dann den weiteren Plan. Wir schauen uns den Plan an und stellen fest, dass die Fahrt durch den Nationalpark wesentlich mehr Kilometer sind, als wir gedacht hätten. “Ich glaube für die gesamte Fahrt und beide Parks reicht unser Sprit tatsächlich nicht. Das habe ich unterschätzt“, kommt es kleinlaut von Christian. Also überlegen wir, wie wir am besten Vorgehen.
Nach einer Bewegungs- und Spiel – Stunde für Milana entscheiden wir uns noch heute zurück zum Tanken nach Moab zu fahren. So können wir heute Abend noch ein paar Aussichtspunkte mitnehmen, die dann sicher leer sind und direkt morgen früh mit dem Canyonlands National Park und Dead Horse Point State Park starten und kommen nicht in den Touristenansturm ab Mittag.
Gesagt, getan. Wir fahren allerdings nicht ganz bis Moab zurück, sondern tanken kurz hinter der Einfahrt zu den Parks, direkt am privaten Archview RV Resort. Hier sind die Tankkosten zwar höher, jedoch sparen wir dadurch Zeit und Kilometer.
Auf dem Rückweg kommen uns diverse Autos und Camper entgegen. In den Park rein fährt jedoch niemand mehr. So haben wir die Aussichtspunkte entlang der Strecke wie erhofft ganz für uns alleine und es gibt keine Parkplatzprobleme, wie es tagsüber gerne mal der Fall ist. Drei beeindruckende Viewpoints schauen wir uns an. Wir beginnen mit der ersten View Area, die allerdings nicht ganz so sehenswert wie die nächsten beiden ist – Milana bleibt sitzen und Christian und ich laufen abwechselnd vor, um die Aussicht zu bestaunen und Fotos zu machen.
Ein paar Kilometer weiter folgt der Big Mesa Viewpoint. Dieser ist besonders beeindruckend und hier treffen wir auch noch zwei weitere Touristen an, die wohl den Sonnenuntergang hier beobachten wollen. Die dicken Felsplateaus sind nicht das einzige Sehenswerte hier. Auch die Gesteinsschichten darunter sind etwas Besonderes. Schicht für Schicht liegen die unterschiedlichsten Farben aufeinander gestapelt. Ein einzigartiger Anblick.
Der nächste Aussichtspunkt ist der Plateau Viewpoint. Von hier aus sind viele Slide Rocks und in der Ferne ein breites Plateau zu sehen, welches dem Punkt seinen Namen gibt. Aus unserer Sicht bei Weitem nicht so interessant, wie der Big Mesa Point, aber auch einen kurzen Halt wert.
- Ausblick von der Viewing Area
- Slide Rocks und ein Fels Plateau
- Big Mesa Viewpoint
- Fantastischer Blick vom Big Mesa Viewpoint
Gegen halb Sieben erreichen wir wieder unseren Campingplatz, wo wir noch eine Runde zu Fuß über den Platz drehen, damit Milana noch einmal eine Portion Bewegung bekommt und anschließend gibt es Abendessen. Nach den Abendritualen schaut sich Christian den Sonnenuntergang an, während ich unsere Maus ins Bett bringe und geduldig warte, bis sie eingeschlafen ist.
Anschließend heißt es noch Spülen, Datensicherung und ein paar Runden Vier gewinnt spielen, ehe auch wir uns schlafen legen. Wir sind schon sehr gespannt auf den Canyonlands National Park morgen.
Gefahrene Strecke: 316 Kilometer
Campingplatz: Cowboy Camp
GPS: 38.560577, -109.793761
Stellplatz #2
Kosten: $15 – ohne Service
- Mit dem Camper auf dem Cowboy Camp
- Tolle Aussicht vom Cowboy Camp
- Ein Zeltcamper im Cowboy Camp
- Schöner Stellplatz
- Aussicht vom Cowboy Camp
- Eine tolle Landschaft umgibt das Cowboy Camp
- Sieben einfache Stellplätze
- Selfregistration im Cowboy Camp
- Unser Stellplatz