USA Südwesten • Tag 8 • Canyonlands National Park und Dead Horse Point
Reisedatum: 23.04.2018
Ein früher Start in den Canyonlands National Park mit einer tollen Wanderung und faszinierenden Aussichtspunkten. Anschließend besuchen wir den benachbarten Dead Horse Point State Park und erleben eine Überraschung – Mit so einem faszinierenden Park hätten wir nicht gerechnet. Am Nachmittag machen wir uns mal wieder auf eine lange Suche nach einem Übernachtungsplatz.
Canyonlands National Park ➝ Moab
Kurz vor Sieben beginnt der Tag. Frühstücken, duschen, fertig machen, Abfahrt gegen 8.30Uhr. Blauer Himmel: Canyonlands wir kommen! Kurz nach unserer Losfahrt erreichen wir wieder das Rangerhäuschen am Eingang des Canyonlands National Parks. Wir zeigen unseren Annual Pass vor und schon geht es weiter. Die Nationalpark – Map und den Newspaper haben wir gestern bereits bekommen.
Die Straße ist noch relativ wenig befahren, so dass wir das Visitor Center rechts liegen lassen und direkt bis zum Parkplatz vom Mesa Arch fahren. Aufgrund der frühen Stunde, bekommen wir ohne Probleme einen der fünf begehrten RV/Bus Parkplätze, denn bisher ist nicht viel los.
Wir schnappen uns Sonnenhut, Wasserflaschen, Rucksack und Manduca und schon kann es losgehen. Der Wind ist noch ein wenig frisch, was für die Wanderung gut tut, so ist es noch nicht so warm. Zunächst geht es einen kleinen Hügel hinauf. Noch läuft Milana, aber es wird beschwerlicher, so dass ich sie kurze Zeit später in die Manduca verfrachte. Das haben wir lange nicht gemacht. Aber nach kurzem Theater beruhigt sie sich und schaut sich friedlich die Umgebung an.
Wir jedenfalls genießen den Wanderweg zum Mesa Arch. Es gibt immer wieder interessantes zu sehen und auch die unterschiedlichen Aussichten während der Wanderung lohnen sich unserer Meinung nach. Von einer Stelle bekommt man bereits einen tollen Blick auf den in der Ferne liegenden Felsbogen.
Wenig später haben wir es geschafft und sind am Ziel. Den Mesa Arch aus der Nähe zu bestaunen und die dahinter liegende Landschaft zu sehen ist die Wanderung wirklich wert. Es ist kaum in Worte zu fassen. Und so verweilen wir hier eine ganze Weile. Während Milana und ich uns in den roten Sand setzen, macht Christian in Ruhe Fotos. Milana spielt mit dem Sand und winkt allen neuankommenden Wanderern fleißig. Ich habe schon scherzhaft gesagt, dass sie bald auf den Namen „Cute“ hört, da alle zu ihr sagen. „You are so cute“. Jede/r der uns entgegen kommt wird mit einem Winken und Lachen begrüßt.
Der Parkplatz war noch nicht so voll, dennoch sind bereits eine ganze Gruppe Asiaten vor Ort. Ich möchte nicht wissen, was hier am Nachmittag los ist. Wir haben Glück und bekommen den Sandsteinbogen auch noch ohne andere Personen auf das Foto.
Langsam wird es voller und wir treten den Rückweg an. Nach genauerem Hinsehen entdecken wir den durch Äste gesäumten Wanderpfad, da wir nicht den selben Weg zurückgehen wollen. Das ist eine sehr gute Entscheidung, denn hier kommt uns niemand entgegen und wir haben den Wanderweg so gut wie für uns alleine. Auch hier ist die Wanderung wieder relativ einfach – somit auch mit Baby und Kleinkind super zu laufen.
Als wir kurz nach Zehn wieder am Parkplatz sind, ist hier die Hölle los. Drei Camper und zwei ignorante Autofahrer auf den RV Parkplätzen. Solch ein Verhalten stößt bei uns verständlicher Weise immer wieder auf Unverständnis, da die Autoparkplätze sehr zahlreich vorhanden sind und eigentlich alle zwei Minuten mindestens ein Auto wegfährt. Aber gut, es gibt auch Leute, die nicht lesen können oder wollen.
Wir machen Platz für das nächste sich nahende Wohnmobil und fahren weiter. Wir haben Glück und ergattern auch auf dem Seitenstreifen am Candlestick Tower einen freien Platz für unser Gefährt. Hier erwartet uns ebenfalls wieder ein atemberaubender Ausblick, den wir (abwechselnd) nach einem ganz kurzen Fußmarsch erreichen.
Anschließend fahren wir bis zum Ende der Nationalparkstrasse und kommen zu dem bekanntesten Aussichtspunkt im gesamten Canyonlands National Park: dem Grand View Point Overlook
Der Parkplatz ist riesig, leider gibt es nur drei RV Parkplätze, die bei unserer Ankunft natürlich besetzt sind. Wir stellen uns an die Seite der Straße, wo wir niemanden behindern. Es bleibt eh einer von uns mit Milana sitzen. An der Seite finden etwa zwei Wohnmobile Platz, sofern er nicht von Autos zugeparkt wird.
Der Grand View Point Overlook liegt 1.853 Meter hoch und bietet einen einmaligen Ausblick. Es ist schwierig diesen Blick in Worte zu fassen – Das muss man einfach gesehen haben. Eine gerade Fläche und urplötzlich öffnet sich der Boden. Rechts türmen sich rote Steine aufeinander. Einfach gigantisch! Die Ausmaße kommen auf den Fotos gar nicht richtig zur Geltung.
Auf dem Rückweg halten wir noch kurz am Buck Canyon Overlook. Hier ist die Aussicht ähnlich, denn es sind auch Ausläufer des Canyons zu sehen. Aber die Aussicht ist ebenfalls ganz interessant ist. Hier kommen wir mit unserem Zoomobjektiv noch etwas näher an den beeindruckenden Canyon ran.
Etwas mehr als 10 Kilometer später biegen wir Richtung Campingplatz und Green River Overlook ab. Wir können einen Blick auf den beliebten Campingplatz werfen und können nachvollziehen, wieso er so schnell voll ist. Die Stellplätze sehen wirklich sehr einladend aus und haben sogar überdachte (vor der Sonne geschützte) Picknickplätze.
Wir ergattern den letzten freien RV Parkplatz am Green River Overlook. Insgesamt gibt es hier leider nur zwei RV Parkplätze. (Vom Campingplatz ist der Overlook fußläufig zu erreichen.) Jedoch sieht man anhand des gesamten Parkplatzes schon, dass dieser Viewpoint – absolut zu unrecht – nicht so stark besucht ist, wie die anderen Aussichtspunkte. Wir schieben es auf die abgelegene Lage.
Der Weg zur Aussichtsplattform ist geteert und perfekt für Milana zum Laufen. So nähern wir uns im gemächlichen Tempo – Milana wieder jeden Besucher begrüßend – der eindrucksvollen Aussicht. Auch hier sind wir wieder geflasht von dem Ausblick. Auch wenn dieser Canyon sicher um einiges kleiner und bei weitem nicht so berühmt ist, so kommt der Canyon für uns doch an den Grand Canyon ran. Sehr angenehm ist zudem, dass der Canyonlands National Park nicht so überlaufen und kommerzialisiert ist – im Vergleich zu dem weltberühmten Grand Canyon.
Wenig später steigen wir wieder ein. Es wird Zeit für ein Mittagessen. Da es hier allerdings nur zwei Parkplätze gibt und diese nicht unnötig belegt werden müssen, entscheiden wir uns noch ein Stück weiterzufahren und eine Mittagspause im benachbarten Dead Horse Point State Park einzulegen.
Kurz vor dem Island in the Sky Visitorcenter legen wir noch einen kurzen Stopp an der Haltebucht vom Shafer Trail Viewpoint. Auch hier lohnt sich eine kurze Pause, denn es gibt mal einen komplett anderen Ausblick.
So verlassen wir wenig später den Canyonlands National Park und biegen wenig später Richtung State Park ab. Wir bezahlen $15 Eintritt (Kosten sind pro Fahrzeug) und fahren bis zum Ende des State Parks. Die Landschaft zieht an uns vorbei und ist durchaus sehenswert.
Fast am Ende der Straße, schräg gegenüber vom Dead Horse Point Overlook gibt es einen riesigen, sehr schön angelegten Picknickplatz. Parkplätze sind reichlich vorhanden und dazu gibt es schöne, überdachte Picknickplätze. Trotz Mittagszeit ist nur ein weiterer Platz besetzt.
Nach unserem Mittagessen fahren wir nur kurz über die Straße, um uns an dem bekanntesten Punkt im Park ein Parkplatz zu suchen: dem Grand View. Auch hier ist das gar kein Problem, denn es ist widererwartend so gut wie nichts los. Es gibt drei große Parkplätze für RV.
Heute ist es wirklich warm und so tragen wir noch einmal eine Extraschicht Sonnencreme auf, ehe wir den Weg links starten. Haben wir eben noch von dem Grand View und dem Green River Overlook geschwärmt, so sind wir jetzt tatsächlich sprachlos.
Wir waren aus Kilometer- und Zeitgründen ganz kurz davor diesen State Park von unserer Route zu streichen. Zum Glück haben wir das nicht getan! Die Aussicht am Dead Horse Point Overlook ist absolut überwältigend. Diese verschiedenen Farben, diese Weite, der Colorado River windet sich wie ein breites Band durch die Landschaft und ganz links sind türkisblaue Salinenfelder zu sehen.
Milana hat Spaß die flachen Slickrocks hinauf und hinabzuklettern. Zu Ihrer Begeisterung kreuzt ein Squirrel unseren Weg. Auf der kleinen Aussichtsplattform unterhält sie die drei jungen Asiatinnen mit Winken und Lachen. So dass unser Besuch im Dead Horse Point State Park sehr unterhaltsam ist. Wir genießen derweilen die fantastische Aussicht. Nach einer Weile reißen wir uns von dem Anblick los, denn wir müssen noch zurück nach Moab und einen Platz für die Nacht suchen – für morgen steht der Arches National Park an und dort wollen wir so früh wie möglich starten. Auf der Rückfahrt kommen wir unter anderem am Kayenta Campingplatz vorbei. Dieser sieht von der Straße aus ebenfalls wieder sehr nett und einladend aus. Für uns ist es heute noch etwas früh zum Übernachten und so fahren wir weiter. Ein, zwei weitere Viewpoints fahren wir noch an, ehe wir um kurz vor halb Drei den Rückweg Richtung Moab antreten. Hier haben wir noch zwei Scenic Byways auf dem Plan stehen, ehe wir morgen den Arches National Park besuchen. Zurück in Moab beschließen wir zunächst den UT-128 zu fahren, der direkt hinter dem Colorado River, am Lions Park startet. Bereits nach wenigen hundert Metern wird uns klar, warum diese Straße als Scenic Route bezeichnet wird. Der Colorado River fließt malerisch entlang der Straße und links und rechts türmen sich meterhohe, rote Felswände – in den unterschiedlichsten Formationen. Absolut sehenswert. Die Nachmittagssonne zaubert das Ganze in ein besonderes Licht. Entlang der Strecke gibt es zahlreiche, kleine Campingplätze, die in Hand des Landes sind (BLM). Meist gibt es nur eine übersichtliche Anzahl von Plätzen. Wir müssen leider sehr schnell feststellen, dass wir für diese geringe Stellplatzanzahl leider viel zu spät dran sind. Wir hätten nicht gedacht, dass diese Ecke so bekannt und beliebt ist. So folgen wir der Scenic Route noch einige Meilen, ehe wir schweren Herzens umkehren und wieder zurück Richtung Hauptstraße UT-191 fahren. Zurück auf der Hauptstraße von Moab, biegen wir wieder rechts ab und überqueren erneut den Colorado River. So fahren wir ein kurzes Stück zurück, ehe wir links in den zweiten Scenic Byway, der UT-279, einbiegen. Auch diese Strecke ist sehenswert und wird vom Fluss und roten Felswänden dominiert, jedoch ist sie unserer Meinung nach nicht ganz so hübsch, wie die andere Strecke. Es gibt drei kleine Campingplätze entlang diesr Strecke. Der erste ist ein Walk-in-Campground, das heißt ausschließlich für Zelte und der zweite Platz ist bereits voll. Auf dem dritten – Gold Bar haben wir Glück und ergattern den letzten Stellplatz, der zum Glück für RV passend ist. Hier gibt es insgesamt sieben Stellplätze, wobei nur die Sites 1-3 für Wohnmobile geeignet sind. Alle anderen sind Zeltcampern vorbehalten. Die Zeltstellplätze liegen wunderschön am Fluss. Unsere Nummer 2 liegt leider direkt an der Straße, die in der Nacht aber zum Glück wenig befahren wird. Aber immerhin sind wir fündig geworden und müssen nicht auf einen privaten Campingplatz in Moab zurückgreifen. Milana darf laufen und spielen, bis es ans Abendessen geht. Nach dem Duschen geht es dann direkt ins Bett. Gefahrene Strecke: 234 Kilometer Campingplatz: Gold Bar Campground
GPS: +38.574363,-109.632952 (Ansicht bei Google Maps ist nicht dem aktuellen Stand entsprechend)
Stellplatz: Ohne Nummer
Kosten: $15 – ohne Service