USA Südwesten • Tag 6 • Staunen im Monument Valley
Reisedatum: 21.04.2018
Nach einer tollen Wanderung im Navajo National Monument besuchen wir das Monument Valley und geraten in´s Schwärmen. Weiterfahrt zum Goosenecks State Park, wo wir einen faszinierenden Übernachtungsplatz finden.
Navajo National Monument ➝ Goosenecks State Park (Mexican Hat)
Nach einer eisig kalten Nacht sind wir bereits gegen 7 Uhr wach. Ich bin mehrmals in der Nacht wach geworden und was auf diesem Campingplatz im Navajo National Monument auffällt: Es ist unfassbar ruhig. Es ist eine Stille, die besonders auffällt, da man wirklich absolut rein gar nichts hört.
Nachdem die Heizung das Wohnmobil aufgewärmt hat, ziehen wir uns rasch an und frühstücken in aller Ruhe. Heute haben wir Zeit, denn für heute haben wir nur eine kurze Fahretappe eingeplant, so dass Milana ausreichend Zeit für Bewegung und Spielen bekommt.
Gegen halb Neun sind wir startklar und verlassen diesen wunderschönen Canyon View Campground. Wenige Minuten später halten wir erneut am Visitor Center. Bei dem eisigen Wind und leichtem Schneeregen hatten wir gestern wenig Lust die Gegend zu erkunden. Heute sieht das Wetter wieder ganz anders aus und lädt zum Wandern ein.
Das Visitor Center vom Navajo National Monument hat noch geschlossen, aber draußen sind alle Informationen zu finden. Von hier aus starten drei relativ kurze Trails. Wir entscheiden uns für den Sandal Trail.
Wanderungen im Navajo National Monument:
• Canyon View Trail (0,8 Meilen insgesamt | zu einer Ranger Station mit Ausblick auf den Betatakin Canyon)
• Aspen Trail (0,8 Meilen insgesamt | relativ steil mit Stufen | zum Aspen Forest Overlook)
• Sandal Trail (Infos siehe unten)
Der Sandal Trail startet direkt links vom Visitor Center und ist 1,3 Meilen lang. Man läuft den selben Weg hin und zurück – die Meilenangabe ist für den gesamten Weg. Praktischerweise ist dieser durchgängig befestigt, so dass er wunderbar mit dem Kinderwagen zu befahren ist. Es geht an einigen Stellen hinauf und hinab, so dass durchaus genügend Wasser für alle eingepackt werden sollte. Ebenso sollte bereits früh am Morgen auf einen Sonnenhut und Sonnencreme geachtet werden. Wir hätten nicht gedacht, dass die Sonne so früh am Morgen schon so eine Kraft hat. Ganz grob benötigt man für den Weg eine Stunde insgesamt. Vorweg genommen: Der Weg lohnt sich!
Die Landschaft ist abwechslungsreich und einzigartig. Zu Beginn des Trails befinden sich zwei Hogans. Dies sind Häuser der Navajo Indianer und es gibt sie in ganz verschiedenen Ausfertigungen. Die modernen Hogans sehen inzwischen aus wie Häuser. Wir können wir einen Blick auf die damaligen, einfachen Häuschen werfen und es ist absolut faszinierend, wie diese Gebilde aus Erde, Ästen und Gras über Jahrhunderte Wind und Wetter überstehen.
- Rückseite des Visitor Centers
- Hogan auf der Rückseite vom Visitor Center
- Erster Abschnitt vom Sandal Trail
Weiter geht es zwischen Bäumen hindurch abwärts. Es folgen glatte, flache, rote Felsen links und rechts des Weges. Die Sonne wärmt zur frühen Stunde bereits angenehm. Der Weg ist die meiste Zeit geteert, teils geht es über Brücken mit Holzplanken. Unter anderem sind einige relativ steile Abschnitte dabei, die jedoch auch mit Kinderwagen gut zu befahren sind. Milana schaut sich fasziniert die Landschaft an und hier und da flattert ein Vogel vorbei, der sie bei Laune hält.
- Traumhafte Aussichten
- Tolle Slip Rocks
- Unterwegs mit dem Kinderwagen
- Tolle Steinformationen
- Ein Holzsteg
- Der schöne Wanderweg
- Eine schöne Landschaft
Nach etwa zwanzig Minuten haben wir das Ende des Trails erreicht. Eine Art Plattform bietet einen atemberaubenden Blick auf den Betatakin Canyon, sowie die Betatakin Siedlung (Betatakin dwelling). Der Anblick dieser Erdhäuser in einer riesigen Felsspalte sind nicht in Worte zu fassen. Oft habe ich Fotos von diesem Aussichtspunkt gesehen, doch richtig wahrnehmen kann man das Ganze erst hier vor Ort.
Es gibt übrigens noch zwei andere Siedlungen, die zum Navajo National Monument zählen. Inscription House ist der Öffentlichkeit nicht zugänglich, Keet Seel kann ebenfalls aus der Nähe besucht werden. Dafür ist ein Permit im Visitor Center nötig und die Dwelling ist nur mit einem Ranger anzusehen möglich. Für den 17 Meilen langen Trail sind ein bis zwei komplette Tage einzuplanen. Pro Tag bekommen jeweils nur 20 Wanderer ein Permit, um nach Keet Seel zu wandern.
- Ein traumhafter Anblick
- Die Steinsiedlung Betatakin
- Ich genieße die Aussicht
Wir sind schon absolut fasziniert von der bloßen Ansicht vom Overlook auf Betatakin. Wie faszinierend muss das erst aus der Nähe sein. Nachdem wir den Ausblick und die bemerkenswerte Ruhe eine Weile genossen haben, machen wir uns langsam auf den Rückweg. Berghoch kommen wir in der morgendlichen Sonne schon ganz schön ins Schwitzen.
Zurück am Visitor Center hat dieses inzwischen geöffnet und wir werfen einen Blick hinein. Hier sind Modelle der Siedlungen aufgebaut und es gibt Fundstücke in Vitrinen zu sehen. Nicht nur diese Dinge sind sehenswert, sondern vor allem auch die Geschichte, die hinter dem Monument steckt.
Anschließend fahren wir weiter. Milana schläft fast auf der Stelle ein und die Fahrt Richtung Monument Valley verläuft erst einmal ohne Kindermusik im Hintergrund. Es ist eine gute Idee, in Kayenta noch einmal vollzutanken, da anschließende Sprittpreise unfassbar hoch sind!
- Die ersten Felsen kommen in Sicht
- Auf der Fahrt Richtung Kayenta
- Eine typische Landschaft in Utah
- Das Willkommensschild
Gegen 11 Uhr erreichen wir den Monument Valley Navajo Tribal Park. Diesen haben wir auf unserer Reise 2014 ausgelassen, da es zu der Zeit unfassbar heiß war. Bei angenehmen Temperaturen heute, holen wir den Besuch nach. 20$ bezahlt ein Fahrzeug (bis zu 4 Personen) derzeit für die Einfahrt. Da dieses Gebiet den Navajo-Indiandern gehört, zählt der Nationalpark-Pass hier nicht. An alle Dronenbesitzer: Im gesamten Gebiet sind keine Dronen erlaubt.
Es gibt einen großen Parkplatz, mit einer erfreulichen Anzahl von Bus- und RV-Parkplätzen. Von hier aus sind es nur wenige Meter bis zum Visitor Center. Von der Besuchplattform gibt es einen atemberaubenden Blick über das Monument Valley.
Auch wenn wir erst skeptisch waren, ob sich die 20 Dollar Eintritt lohnen. Es lohnt sich! Diese riesigen, roten Gesteinsformationen – auch Tafelberge genannt – in der Landschaft stehen zu sehen, ist einfach atemberaubend. Es ist kaum vorstellbar, dass die Natur so etwas zu Stande bringt.
- Einer der markantesten Tafelberge
- Die Straße durch das Valley
- Milana und ich genießen den Ausblick
- Das Visitor Center
Es gibt auch einige private Campingplätze in unmittelbarer Umgebung. Der Campingplatz „The View“ liegt nur wenige Meter vom Visitor Center entfernt und wird ebenfalls von den Navajo-Indianern betrieben. Laut der Broschüre starten Preise für eine Übernachtung mit dem Wohnmobil bei $49,95 plus Tax. So toll kann ein Platz aus unserer Sicht gar nicht sein, dass es diesen Preis rechtfertigt. Wir sind auf unserer weiteren Strecke an einem KOA vorbeigefahren. Dieser liegt im Nichts, bietet jedoch Sanitäranlagen und Stromanschlüsse. Die Kosten liegen hier ebenfalls bei $40 aufwärts. Das muss jeder selbst wissen, aber uns läuft es alleine beim Anblick der Kuschelcamper kalt den Rücken hinab.
Das soll keinerlei Kritik an Campingurlauber sein, die gerne den Komfort eines privaten Campingplatzes vorziehen. Geschmäcker sind zum Glück unterschiedlich. Wir lieben das einfache und naturnahe Camping. Wir genießen im Urlaub unsere Ruhe, haben wir doch in unseren Jobs genug mit Menschen zu tun. Wir stehen lieber mit etwas mehr Platz und da wir keinerlei Anschlüsse benötigen ist das in der Regel auch zu finden.
Die Temperaturen sind angenehm, wenn es auch sehr windig ist. Eine Stunde später machen wir uns auf den weiteren Weg. Wir folgen der Straße und bewundern die roten Felsen noch eine ganze Weile im Rückspiegel. Auf der rechten Seite kommt nach einer Weile eine weite Fläche, eine Art kleiner Canyon. Ein absolut faszinierender Anblick, der jedoch kaum auf Fotos zur Geltung kommt.
Einen weiteren kurzen Stopp legen wir am berühmten Forrest Gump Point ein. (GPS: +37.101496, -109.990812) Ein beliebter Punkt, wie wir an den haltenden Autos sehen. Aber ich muss zugeben, der Punkt hat es auch wirklich in sich. Eine kilometerlange Straße und im Hintergrund die aus dem Boden ragenden, roten Gesteinsformationen. Wow!
- Ein Highway durch die Wüste
- Unser Gefährt am Highway
- Ein berühmter Blick
- Die reale Weite ist kaum sichtbar
Wenige Kilometer weiter, kommen wir durch Mexican Hat. Einem eher unspektakulären Dörfchen. Ich frage mich die ganze Zeit, wieso dieses Dorf den Namen trägt. Wenig später erfahre ich den Grund. Der Mexican Hat Rock kommt auf der rechten Seite in Sicht. Eine relativ kleine Gesteinsformation, die einem Mexikanerhut ähnelt. Wirklich lustig anzusehen.
- Der Mexican Hat
- Durchfahrt in Mexican Hat
- Eine tolle Strecke
Wenig später kommt die Abzweigung Richtung Goosenecks State Park und wir biegen ab. Zunächst bin ich irritiert, da kurz nach der Einfahrt ein großes Schild steht, dass die Straße nicht für große Fahrzeuge geeignet ist. Hmmm .. aber am Ende gibt es doch einen Campingplatz?! Wenig später kommt die Aufklärung. Die abbiegende UT-261 ist für Oversize Vehicle nicht geeignet und nicht die Anfahrt zum State Park.
Die Übernachtung mit dem Camper kostet $10, die Day-Use Gebühr liegt bei $5. Wir haben freie Platzwahl und suchen uns einen schönen Platz nahe der Canyonkante. Erst wenn man den sehr kleinen State Park befährt, kommt man in den genussvollen Anblick. U-Förmig windet sich hier der San Juan River tief unten durch die Schlucht. Ein bemerkenswerter Anblick.
Langsam flaut der Wind ab und es wird ordentlich warm. Nach dem Mittagessen machen wir eine Mittagspause, gehen anschließend eine Runde spazieren und verbringen den Nachmittag mit Spielen, Toben und sonstiger Kinderbespaßung.
Als kleine Randinfo:
Kinder die größer sind und laufen können, sollte hier nicht aus den Augen gelassen werden. Es gibt kein Geländer oder ähnliche Sicherung zum Abgrund. Für Drohnenbesitzer: Sowohl im Navajo National Monument, als auch im Monument Valley und im Goosenecks State Park sind keine Drohnen erlaubt.
Gegen Abend bewundern wir das einzigartige Licht vom Sonnenuntergang, welches den Canyon und die umliegende Landschaft vom Goosenecks State Park in ein tolles Licht verwandelt. Christian geht später noch einmal raus und fotografiert den Sternenhimmel. Ohne Streulicht sind die Sterne hier unglaublich klar zu sehen. Ein traumhafter Anblick zum Tagesabschluss.
- Unser Camper im Goosenecks State Park Campground
- Tolles Licht während des Sonnenuntergangs
- Ein traumhafter Sternenhimmel
- Unser Wohnmobil bei Nacht
Gefahrene Strecke: 144km
Übernachtungsplatz: Goosenecks State Park Campground
GPS: +37.174414,-109.927226
Site: Frei wählbar
Kosten: $10 ohne Service| Day-Use würde $5 kosten
- Einfahrt zum Park
- Camping im Goosenecks State Park
- Camping im Goosenecks State Park
- Camping im Goosenecks State Park
- Camping im Goosenecks State Park
- Camping im Goosenecks State Park
- Camping im Goosenecks State Park