Wohnwagen oder Wohnmobil: Was eignet sich besser für Familiencamping?
Nach vielen Jahren Wohnmobilurlaub und ersten Erfahrungen in einem Fendt-Wohnwagen ziehe ich einen Vergleich: Was eignet sich besser für Familiencamping, Wohnwagen oder Wohnmobil? Im Folgenden verrate ich alle Vorteile und Nachteile von meinen persönlichen Eindrücken beim Camping mit Kindern.
Camping mit Kindern im Wohnwagen oder Wohnmobil
Seit Jahren machen wir Urlaub im Wohnmobil mit Kind, deshalb war ich neugierig, ob auch Urlaub im Wohnwagen das Richtige für uns ist. Welche Vorteile und Nachteile haben die beiden Unterkunftsarten und was gefällt mir besser, Wohnwagen oder Wohnmobil? Im direkten Vergleich stehen hier das Wohnmobil Eura Mobil Profilia RS 720 EB mit einer Länge von 7,41 Metern und der Wohnwagen Fendt Bianco Selection 550 SKM mit einer Länge von 7,74 Metern.
Hier findest du eine Übersicht des Beitrags:
• Schlafen im Wohnwagen oder Wohnmobil
• Stauraum im Wohnwagen oder Wohnmobil
• Toilette und Dusche im Wohnwagen oder Wohnmobil
• Ver- und Entsorgung im Wohnwagen oder Wohnmobil
• Kochen im Wohnwagen oder Wohnmobil
• Platzangebot im Dusche im Wohnwagen oder Wohnmobil
• Unterwegs mit dem Wohnwagen oder Wohnmobil
• Übernachtungsplätze mit dem Wohnwagen oder Wohnmobil
• Fazit zu Wohnwagen oder Wohnmobil
Schlafen im Wohnwagen oder Wohnmobil
Die Schlafmöglichkeiten sind sowohl im Wohnmobil als auch im Wohnwagen sehr komfortabel. Das Wohnmobil ist für 4 Personen ausgelegt, der Wohnwagen für 5 Personen.
Wohingegen im Fendt-Caravan 4 Schlafplätze ohne Umbau zu erreichen sind, muss im Wohnmobil ab der dritten (großen) Person, die Sitzgruppe als Bett umfunktioniert werden.
Der Umbau zum Bett ist im Wohnmobil mit wenigen Handgriffen erledigt, aber dafür müssen zwei relativ sperrige Polster mitgeführt werden und sowohl die Sitzgruppe als auch der Tisch sind nicht nutzbar, solange der Platz zum Bett umfunktioniert ist. Alternativ könnte im Eura Mobil ein Hubbett nachgerüstet werden. Was sich aus unserer Sicht jedoch nur lohnt, wenn man dauerhaft zu viert unterwegs ist. Leider gibt es im Doppelbett hinten keine Möglichkeit, die Lücke in der Mitte zu füllen, das wär eine sehr praktische Lösung.
Im Wohnwagen hingegen gibt es ein Etagenbett und im entgegengesetzten Teil des Caravans ein Doppelbett, welches ohne Umbau zu erreichen ist. Einzig bei einer fünften Person müsste auch hier die Sitzgruppe als Bett umfunktioniert werden. Die Lösung im Wohnwagen mit dem Etagenbett finde ich persönlich eine großartige Lösung, ebenso wie das Doppelbett – anstelle von zwei Einzelbetten.
Stauraum im Wohnwagen oder Wohnmobil
Im Eura Mobil Reisemobil ist der Stauraum was Ablageflächen und Schränke angeht sehr begrenzt. Über dem Bett gibt es zwei schmale Schrankfächer, sowie seitlich am Bettende einen größeren Hängeschrank. Ansonsten ist unter den Betten Platz für Kisten oder Taschen. Wenn wir länger als eine Woche unterwegs sind, nutzen wir vermehrt die Kisten in den Unterfächern sowie die Stange in der Dusche für hängende Sachen oder Wäsche zum Trocknen. Bei 4 Personen ist in den oberen Fächern nicht genug Platz. Ablagefächer an den Betten gibt es nicht.
Dafür gibt es im Wohnmobil aber eine große „Garage“ im hinteren Teil unter dem Bett. Hier haben wir Alltagsgegenstände wie Grill, Gießkanne, Koffer, Strandmatten und -spielsachen, Luftpumpe und Co untergebracht.
Diese Garage fehlt beim Wohnwagen völlig, weil an dieser Stelle das untere Etagenbett angebracht ist. Wer mit drei Personen unterwegs ist, kann den Platz als weiteren Stauraum nutzen. Eine passende Zugriffstür als direkten Zugriff gibt es im hinteren Teil.
Den Wohnwagen haben wir aber ansonsten als wahres Stauraum-Wunder erlebt, was Schränke und Fächer angeht. Im Fendt Wohnwagen gibt es sowohl über dem Doppelbett als auch über der Sitzecke diverse Oberfächer mit ausreichend Platz. Zusätzlich gibt es neben dem Etagenbett verschließbare Schrankfächer sowie vor dem Doppelbett und neben dem Waschbecken zwei weitere Schränke. Auch an allen vier Betten gibt es Ablageflächen, was ich persönlich als sehr praktisch empfinde. Zu viert hätten wir locker noch ein bis zwei Koffer mehr an Kleidung einpacken können und hätten alles unterbekommen.
Im Eura Mobil Wohnmobil haben wir auf der einen Seite einen kleinen Raum mit Toilette, Waschbecken, Ober- sowie Unterschrank und Spiegel. Auf der anderen Flurseite befindet sich eine Dusche. Im Reisemobil zu duschen hat nicht gerade Luxusfeeling, ist aber durchaus gut möglich. Auch wenn wir persönlich die Duschen auf den Campingplätzen bevorzugen, stehen wir gerne auch mal frei und sind über die Duschmöglichkeit im Fahrzeug dankbar. Als Fenster und Lüftungsmöglichkeit gibt es im Bad sowie im Flur eine Dachluke. Im Fendt Wohnwagen gab es neben dem Doppelbett einen kleinen Raum mit Toilette und Staufächern darüber. Das Waschbecken ist seitlich vor der Toilettentür angebracht. Auch hier gab es rundherum eine Menge Staufächer. Da mit einem Wohnwagen überwiegend Campingplätze angefahren werden, haben wir die Dusche nicht vermisst und auch die Toilette überwiegend auf dem Campingplatz genutzt. Als Fenster gibt es ein großes Seitenfenster. Die Entsorgung der Toilettenkassette ist bei Wohnwagen und Wohnmobil identisch. Die Entsorgung des Grauwassers (vom Spülen, Hände waschen und Zähne putzen) ist beim Wohnwagen zwar flexibler, jedoch ist das Stauvolumen sehr begrenzt. Es wird ein Kanister außen unter den Abwasserabfluss gestellt, wenn der Kanister voll ist, muss er zur Entsorgungsstelle gebracht werden. Hier muss regelmäßig geschaut werden, wie voll der Kanister ist. Im Wohnmobil gibt es einen fest verbauten Abwassertank. Der Vorteil ist hier, dass der Stauraum relativ groß ist. Um den Grauwassertank zu entsorgen, muss man zur Sanistation auf dem Campingplatz oder unterwegs fahren und mit einem Schlauch (oder zur Not mit einem Eimer) das Grauwasser entsorgen. Die Versorgung mit Frischwasser läuft in beiden Fällen gleich. Mit einem Wasserschlauch oder einer Gießkanne kann der Frischwassertank gefüllt werden. Im Wohnmobil ist der Tank jedoch um einiges größer, als im Wohnwagen. Sowohl im Wohnmobil als auch im Wohnwagen gibt es eine Küchenzeile sowie einen großen Kühlschrank. Hier ist in beiden Unterkunftsarten viel Stauraum, ein dreiflammiger Gasherd sowie ein Spülbecken zu finden. Etwas mehr Stauraum bietet hier wieder der Wohnwagen. Das Kochen unterscheidet sich nicht. Besonders wenn man mit zwei Kindern unterwegs ist, ist das Platzangebot nicht außer Acht zu lassen. Auf das Wetter hat man bekanntlich keinen Einfluss und so kann es durchaus vorkommen, dass es am Urlaubsort eine Woche am Stück regnet. An unserem Mietwohnwagen war wir ein großes Isabella Vorzelt angebracht, sodass nicht nur der Platz im Wohnwagen zur Verfügung stand. Selbst wenn das Vorzelt nicht eingerechnet wird, bietet der Familienwohnwagen ein etwas größeres Platzangebot, weil alle vier Schlafplätze auch tagsüber als Sitzflächen oder Rückzugsorte genutzt werden können. Selbstverständlich wäre auch im Wohnmobil der Aufbau von einem Vorzelt möglich. Da die rollende Unterkunft aber auch gleichzeitig das Fortbewegungsmittel am Urlaubsort ist, ist der ständige Auf- und Abbau eines Vorzelts sehr aufwendig. Im Wohnmobil steht neben der Sitzecke und dem Fahrer- und Beifahrersitz noch das Doppelbett als mögliche Sitz- oder Rückzugsmöglichkeit zur Verfügung. Beim Unterwegssein unterscheidet sich zum einen die An- und Rückreise oder der Wechsel von Urlaubsorten als auch die Fortbewegung am Urlaubsort. Mit dem Wohnwagen dauert die Fahrt aufgrund der Fahrgeschwindigkeit von maximalen 80 bzw 100 km/h eindeutig länger, bis man am Urlaubsort ankommt. Auch das Rangieren, das Ausrichten und der Aufbau vor Ort (insbesondere mit Vorzelt) nimmt mehr Zeit in Anspruch. Wenn du – wie in unserem Fall – einen Mietwohnwagen beziehst, ist das selbstverständlich die bequemste Art, jedoch kein wirklicher realer Vergleich zwischen Wohnmobil und Wohnwagen. Dementsprechend bietet das Wohnmobil bei der Hin- und Rückreise aus meiner Sicht die einfachere Variante. Falls du in deinem Campingurlaub mehrere Campingplätze besuchen möchtest, also eine Art Roadtrip planst, bietet das Reisemobil die wesentlich flexiblere Möglichkeit. Hier musst du zwar alles zusammenpacken, jedoch nicht immer wieder alles ab- und wieder aufbauen. Wenn du dich vom Campingplatz weg bewegen willst, um Ausflüge zu machen oder die Gegend zu erkunden, dann bist du mit dem Auto wesentlich flexibler, als mit einem Wohnmobil. Mit einem Wohnmobil bist du relativ flexibel, was Übernachtungsplätze angeht. Einfache Wohnmobilstellplätze, Campingplätze, Naturcampingplätze beim Bauern oder Winzer oder – wo es erlaubt ist – Freistehend in der Natur. All das ist mit dem Reisemobil kein Problem, da du völlig autark bist. Mit einem klassischen Wohnwagen bist du da dagegen überwiegend auf Campingplätze angewiesen. Auf den allermeisten Stellplätzen sind Wohnwagen aufgrund von Platzmangel leider nicht erlaubt. Das typische von Ort zu Ort fahren, wird mit einem Wohnwagen aufgrund des aufwändigen Abkuppelns und Ausrichtens in der Regel nicht gemacht – erst recht nicht mit ganzem Vorzeltauf- und abbau. Im Großen und Ganzen kann ich sagen, dass sowohl das Wohnmobil als auch der Wohnwagen seine Vorteile und Nachteile hat. Ich persönlich finde beide Varianten perfekt, um mit Kindern Urlaub zu machen. Der Wohnwagen bietet – für mich wiedererwartend – ein paar mehr Vorteile, da er ein größeres Platzangebot bietet und die Betten nicht erst umgebaut werden müssen. Das alles ist aber aus meiner Sicht nur von Vorteil, wenn du mit dem Wohnwagen mehrere Tage am Urlaubsort bleibst und nicht eine Art Roadtrip planst. Um einen klaren Sieger zu finden, sind hier die persönlichen Vorlieben und auch die individuellen Reisebedürfnisse gefragt. Wer dauerhaft zu viert unterwegs ist und gerne einen oder maximal zwei Orte im Urlaub ansteuert, um von dort aus Ausflüge zu machen – der ist eindeutig mit dem Wohnwagen auf der richtigen Seite. Wer überwiegend zu zweit oder dritt reist und Roadtrips bevorzugt, ist mit einem Wohnmobil ganz sicher besser bedient. Dementsprechend gibt es bei meinem Vergleich Wohnwagen vs. Wohnmobil keinen eindeutigen Gewinner und Verlierer. Beide Unterkunftsarten haben ihre Vorteile und Nachteile und wir werden beides ganz sicher wieder wählen. Offenlegung | Um persönliche Einblicke vom Übernachten im Wohnwagen zu bekommen, wurden wir zu dieser Übernachtung von Fendt-Caravan eingeladen. Meinen herzlichen Dank dafür. Wie immer wird meine Meinung durch diese Einladung in keiner Weise beeinflusst. Du kannst dir sicher sein, dass ich von unseren persönlichen Erlebnissen und Ansichten berichte.Toilette und Dusche im Wohnwagen oder Wohnmobil
Ver- und Entsorgung im Wohnwagen oder Wohnmobil
Kochen im Wohnwagen oder Wohnmobil
Platzangebot im Wohnwagen oder Wohnmobil
Unterwegs mit dem Wohnwagen oder Wohnmobil
Übernachtungsplätze mit dem Wohnwagen oder Wohnmobil
Fazit zu Wohnwagen oder Wohnmobil
Ach spannend! Dass im Wohnwagen mehr Platz ist und du vor Ort flexibler bist, war klar, genau wie die Tatsache, dass man Roadtrips lieber mit einem Wohnmobil macht. Aber Ich hätte echt nicht gedacht, dass das Womo bei der Ver- und Entsporgung und im Bad besser abschenidet. Deine Begründung dafür leuchtet aber absolut ein.
Liebe Grüße
Angela