Hinter den Kulissen bei Westfalia
Die Reisemobile werden von Jahr zu Jahr beliebtere Reisegefährten, dabei ist egal ob mit Alkoven oder ohne. Ich durfte bei der Westfalen Mobil GmbH in Rheda Wiedenbrück einen Blick hinter die Kulissen werfen und mir ein Bild machen: von dem spannenden Herstellungsprozess, wie ein Kastenwagen entsteht. Ein spannender Tag hinter den Kulissen von Westfalia.
Der Bau eines Kastenwagens • Zu Besuch bei Westfalia
Die Campingbranche boomt. Das beweisen nicht nur die steigenden Zulassungszahlen, sondern auch die immer größer werdenden Angebote von Reiseveranstaltern und aus dem Boden schießenden Foren und Facebookgruppen.
Einen dieser Kastenwagen haben wir sicher alle schon gesehen. Ein komplett ausgebautes Fahrzeug, mit Bett, Küchenzeile, Kühlschrank, Dusche, WC und Essecke. Hier kann man Tage, Wochen und sogar Jahre drin verbringen. Denn alles ist an Bord und man kann sich richtig schön häuslich einrichten. Okay, dem ein oder anderen wird es ein wenig an Platz fehlen, aber es gibt ja durchaus die Minimalisten, die dieses geringe Platzangebot lieben.
Aber wie entsteht eigentlich so ein komplett ausgebauter Kastenwagen?
Diese Frage finde ich besonders spannend und als mein Bloggerkollege Thorsten, alias Dr. Camp, die „Camping“blogger im Namen von Westfalia, zu einem Bloggertreffen eingeladen hat, bin ich der Einladung nach Rheda Wiedenbrück gerne gefolgt.
Nach einer kurzen Begrüßungsrunde auf dem Parkplatz, wurden wir von Thorsten, der inzwischen als Sales Manager Europe für das Unternehmen Westfalen Mobil GmbH (kurz Westfalia) arbeitet, in einen Konferenzraum geführt.
Hier war für unser leibliches Wohl gesorgt und wir wurden von den beiden Westfalia-Mitarbeitern Götz Rutenkolk und Matthias Hebeler – aus den Bereichen Marketing und Vertrieb, begrüßt. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde bekamen wir einen kurzen Einführungsfilm, Hintergründe, Zahlen und Fakten zum Westfalia Unternehmen vorgestellt. Aber dazu später mehr.
Ein Blick hinter die Kulissen der Kastenwagen – Die Führung durch die Produktion von Westfalia
Viele einzelne Arbeitsschritte sind nötig, um einen fertig ausgebauten Van zu bekommen. Die Fahrzeuge kommen in Rohformat vom Hersteller. Dann heißt es Fenster ausschneiden, Fußleisten kleben, Verkabelung und Küchenzeile einbauen und das volle Programm. Und das Ganze in Handarbeit mit der Unterstützung verschiedener Hilfsmittel.
Es ist ein spannender Prozess zu sehen, wie der Kastenwagen Schritt für Schritt ausgebaut wird. Und vor allem wie am Ende das fertige, abfahrtbereite Produkt aussieht. Ein Fahrzeug besteht ganz grob gesagt aus 2.000 bis 4.000 Einzelteilen. Im Zwei- bzw. Dreischichtbetrieb werden die Fahrzeuge im Westfalia-Werk Rheda-Wiedenbrück von zur Zeit 250 Mitarbeitern (Tendez steigend) hergestellt.
Selbst die Innenteile werden alle lokal, in einer Schreinerei in Rheda Wiedenbrück gefertigt. Zusammengebaut und –geschraubt werden sie zum größten Teil im Westfalia-Werk. Jedes einzelne Kleinteil ist bereits vor dem Einbau dem entsprechenden Fahrzeug zugeteilt. Am Ende kann also genau gesagt werden, welches Teil in welchem Auto verbaut ist, bzw. welcher Kastenwagen welches Einzelteil enthält. Eine spannende Sache, wie ich finde.
Der Begriff Kastenwagen ist ja sehr allgemein, welche Arten von Kastenwagen bietet Westfalia denn eigentlich an?
Jules Verne/Kepler
Klein, aber fein: Das aufklappbare Dach ist eine sehr praktische und platzsparende Lösung. Helle, sehr wohnliche Farben dominieren bei dem Innendesign vom Jueles Verne und Kepler. Beide werden in Frankreich bei Rapido gebaut.
Amundsen
Das jüngste Fahrzeug in der Westfalia-Flotte wird liebevoll als „etwas main streamiger mit klaren Westfalia Akzenten“ bezeichnet. Die großen Fenster bieten ein helles Raumgefühl und unterstreichen den praktischen Innenausbau.
Columbus
Der Innenraum des Kastenwagens ist perfekt zusammengestellt und platzsparend verarbeitet. Der Columbus ist ideal zu zweit oder mit Familie. Mit zwei Kindern ist er wunderbar händelbar. Die vordere Sitzbank kann mit wenigen Handgriffen ganz einfach als etwa ein Meter breites Bett umfunktioniert werden.
Club Joker
Man wundert sich, was alles in ein kleines Reisemobil hineinpasst. Aber durch den gezielt eingesetzten Farbkontrast zwischen hellen und dunklen Tönen erscheint der Innenraum riesen groß, was durch den hellen Boden noch weiter unterstrichen wird. Auch hier bietet die Schlafmöglichkeit im Dachaufbau eine besonders platzsparenden und freundliche Lösung.
Die Westfalen Mobil GmbH gibt es übrigens schon seit 1844 und der erste Campingbus wurde im Jahr 1951 gebaut. Im Kalenderjahr 2015/2016 werden etwa 500 eigene Fahrzeuge und etwa 4.000 ausgebaute Fahrzeuge bei Westfalia vom „Band“ rollen.
Seit 2013 steigt die Marktentwicklung in Deutschland deutlich. Laut dem CIVD (Caravaning Industrie Verband) ist anhand der Zulassungszahlen zu sehen, dass es von letztem bis zu diesem Jahr eine Steigerung von rund zwanzig Prozent gab. Dabei ist eine klare Verteilung über das Jahr zu sehen. Im Frühling steigen die Zulassungszahlen der Campingfahrzeuge enorm und fallen über das Jahr hin wieder etwas ab. Bei den Kastenwagen sind die Zulassungszahlen über das Jahr hin relativ konstant.
Man kann sagen, dass ein Fahrzeug im Schnitt fünf bis sechs Jahre genutzt wird. Natürlich abhängig von der Nutzung auch kürzer oder länger. Aber jetzt werfen wir mal einen Blick in das Innere der Kastenwagen:
Bei dem Treffen durfte ich wunderbare Bloggerkollegen wiedertreffen oder neu kennenlernen. Mit dabei waren: Camper Style, UMIWO, Isaswomo, Revolution4five, 5Reicherts und Westfalia Digital Nomads.
Vielen Dank an die Westfalen Mobile GmbH /kurz Westfalia) für die Einladung!
Vielen Dank für den interessanten Einblick hinter die Kulissen von Westfalia. Weißt du zufällig wie lange so ein Umbau dauert?
LG Myriam
Hey Myriam,
danke für die netten Worte. Ich musste mich kurz schlau machen. Also die reine Durchlaufzeit bei Westfalia dauert etwa 4 Wochen, da die Inneneinrichtung passend bestellt wird. Im Band selbst dauert so ein Camper etwa 5 Tage.
Liebe Grüße,
Tanja