Fesselnde Highlights auf einem Oregon Roadtrip
Hier findest du einen schönen Erfahrungsbericht von einem Oregon Roadtrip entlang dem Columbia River, durch Portland und zu Besuch an Oregons Küste. Im Folgenden nimmt dich Stefan mit auf seine Reise durch Nordamerika und beschreibt anschaulich und gepaart mit vielen Highlights und Points of Interest seinen Roadtrip durch einen meiner Lieblings-US-Bundesstaaten. Viel Spaß in Oregon!
Reisebericht vom Oregon Roadtrip: Columbia River, Portland & die Küste
Der 1.953 km lange Columbia River bildet die Grenze zwischen Oregon und Washington. In diesem Beitrag erzähle ich dir von den vielen Sehenswürdigkeiten entlang des Flusses zwischen Hood River und der Kleinstadt Astoria, wo der Columbia River in den Pazifik mündet. Es gibt so einiges an großartiger Natur zu sehen und auch eine ordentliche Enttäuschung zu verarbeiten. Zum Schluss darf natürlich die spektakuläre Pazifikküste Oregons nicht fehlen, denn auch dort gibt es viel zu entdecken!
Vom Mt. Hood, aus dem Süden kommend, erreiche ich die Stadt Hood River über den Highway 35 und wechsel dort auf den Vietnam Veterans Memorial Highway 84, der parallel zum Columbia River verläuft. Gleichzeitig ist der Highway aber auch mit der Nummer 30 markiert. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich das selbst nicht ganz genau verstehe. Es handelt sich um einen „Scenic Byway“, also eine Straße mit einigen sehenswerten Attraktionen. Diese sind jeweils an den Ausfahrten ausgeschildert und gut zu erreichen.
Columbia River Gorge
Bei Cascade Locks steht an der Highway-Ausfahrt „Bridge of the Gods“. Hier lohnt es sich meiner Meinung nach abzufahren und der Straße durch den kleinen Ort bis zur Brücke zu folgen. Dahinter führt die Straße einfach wieder auf den Highway zurück. Die Brücke der Götter ist über 560 Meter lang und 41 Meter hoch. Sie verbindet die beiden Staaten Oregon und Washington miteinander. Bekannt ist sie vermutlich vor allem, weil sie ein Teil vom Pacific Crest Trail ist. Auch im Film „Wild“ ist sie zu sehen.
Besuch der Horsetail Falls & der Oneonta Gorge
Die nächsten Ausfahrten haben alle gleich mehrere tolle Orte auf Lager. Bei viel Zeit würde ich einfach überall anhalten und spontan entscheiden, wo es dir am besten gefällt. Mir gefallen die Horsetail Falls. Vom Parkplatz aus sind es nur ein paar Schritte bis zum Wasserfall. Die eigentliche Schwierigkeit besteht darin, einen Parkplatz zu bekommen. Es ist nämlich oft ziemlich voll, besonders am Wochenende und bei gutem Wetter. Viele Bewohner Portlands fahren über´s Wochenende raus aus der Stadt in die Natur. Auch der nahe gelegene Rock of Ages Arch ist ein beliebtes Fotomotiv.
Mein Tipp: Solltest du bei den Horsetail Falls einen Parkplatz ergattern können, lass das Fahrzeug dort stehen und geh zu Fuß das kurze Stück zur Oneonta Gorge. Die Schlucht solltest du dir wirklich aus der Nähe anschauen und gerne auch hautnah erkunden. Im Sommer, wenn das Wasser nicht so hoch steht wie im Frühling und auch nicht mehr eiskalt ist, kann man am Bach entlang gehen, durch das Wasser waten, über umgestürzte Bäume klettern – immer tiefer rein in die Schlucht. Unterwegs gibt es sensationelle Aussichten auf die steil aufragenden Felswände und die vielen kleinen Wasserfälle.
Während meines Besuchs im Frühling, ist das Wasser allerdings extrem kalt und auch recht hoch. Trotzdem klettern viele Leute über die umgestürzten Baumstämme und großen Felsbrocken. Da ich aber nicht klitschnass nachher durch Portland fahren will, klettere ich nur ein kurzes Stück weit und schaue dann den anderen Besuchern zu, wie sie trotz des eisigen Wassers offenbar eine Menge Spaß haben.
- Blick auf die Horsetail Falls
- Blick auf einem Baum in der Oneonta Gorge
Bei den Multnomah Falls
Ein Stück weiter die Straße hinab kommen wir zu einem der Wahrzeichen von Oregon, das auf deinem Oregon Roadtrip auf keinen Fall verpasst werden sollte. Ein Wasserfall, den du bestimmt schon mal gesehen hast. Die 189 Meter hohen Multnomah Falls gelten als Oregon´s höchster Wasserfall. Durch die wunderschön in die Landschaft eingebettete Brücke bekommt dieser Wasserfall ein unverwechselbares Äußeres. Ein Fußweg führt hinauf zur Brücke und auch noch weiter bis zur oberen Kante des Wasserfalls. Von dort hast du eine super Aussicht über das Tal des Columbia River. Am Fuße des Wasserfalls, wo sich die meisten Menschen tummeln, steht eine Lodge, die zum größten Teil aus einem Souvenirladen besteht. Nebenan bekommst du aber bei den Park Rangern Infos zum Wasserfall und der Gegend. Kann ich nur empfehlen, besonders weil die Gespräche mit den Rangern immer viel Spaß machen. Die lieben ihren Job so richtig, das spürt man. Und sie sind froh, wenn man Fragen stellt und sie diese ausführlich beantworten können.
- Die Multnomah Falls
- Die Besucherplattform an den Fällen
- Rowena Crest Viewpoint
- Eagle Creek Trail
- Angel´s Rest Lookout
- Bridal Veil Falls
- Vista House
Portland
Am späten Nachmittag komme ich in Portland an. Aufgrund der Google-Bewertungen habe ich mich für das Northwest Portland HI Hostel* entschieden. Die Übernachtung im Dorm Room kostet 40 USD (34 EUR) mit der Hostelling International Mitgliedskarte. Die zahlt sich bereits nach einigen Übernachtungen aus. In Portland bleibe ich zwei Nächte, weil mir so viele Leute unterwegs gesagt haben, ich müsse unbedingt Portland besuchen, wenn ich am Columbia River entlang fahre.
Das Hostel wird während meines Besuchs im April 2016 komplett umgebaut. Mein Zimmer ist in einem anderen Gebäude und entweder durch den Keller oder über die Straße und einmal um die Ecke zu erreichen. Von meinem Dorm Room habe ich eine wundervolle Aussicht auf die Baustelle. Gerade wird auf dem neuen Fundament eine Mauer hochgezogen, überall wuseln Handwerker herum – und das am späten Freitag Abend. Seit dem Frühjahr 2017 ist der Bau abgeschlossen und das fertige Hostel sieht fantastisch aus. Wenn Du nach Portland kommen solltest, dann unbedingt ins HI Northwest.
Wie immer schmeiße ich meine Sachen auf´s Bett und mache mich gleich auf den Weg, die Nachbarschaft zu erkunden. Auf der anderen Seite vom Freeway, zwei Blocks vom Hostel entfernt, befindet sich das Ausgeh-Viertel; Haufenweise Bars, Restaurants, Clubs und vor allem Micro Breweries, die anscheinend ein Riesending in Downtown Portland sind. In irgendeiner davon setze ich mich an die Bar, probiere einen leckeren Burger und teste mich durch verschiedene Biersorten.
Am nächsten Morgen lerne ich ein paar Leute aus meinem Zimmer kennen und wir beschließen gemeinsam eine Runde durch die Stadt zu drehen. Unser erster Stopp ist Whole Foods zum Frühstücken. Ich liebe diesen Laden vom ersten Augenblick an. Hier gibt es alles, was man sich an frischem, leckeren, lokalem Essen nur wünschen kann. Man kann auch alle Zutaten im Laden einkaufen und sich diese dann oben zubereiten lassen und direkt verspeisen. Du merkst, ich bin begeistert. Allerdings ist damit auch schon alles an meinen Portland Highlights erzählt. Es ist doch ziemlich enttäuschend, nachdem mir so viele Leute dazu geraten haben, hierher zu kommen. Wir gehen noch zum Farmer´s Market, weil der ja Samstags richtig super sein soll. Einzig erwähnenswert sind allerdings die Spicy Italian Sausages an einem der Stände.
Auch der Portland Saturday Market ist nicht weiter erwähnenswert. Hier gibt es ein wenig Kunsthandwerk, hauptsächlich Trödel, Batik T-Shirts und sonstiges Zeug zu kaufen. Und der Willamette River, gleich daneben, ist bekannt für seine vielen Brücken.
Wenn Du in Portland unterwegs bist, wirst du irgendwann mit den Zuständen konfrontiert, die in vielen amerikanischen Großstädten herrschen. So viele Obdachlose und offensichtlich drogenabhängige Menschen sieht man sonst nur selten. Im Dunkeln will ich hier auf keinen Fall rumlaufen!
Dazu kommt noch, dass mich Portland auch kulturell oder mit Sehenswürdigkeiten nicht überzeugen kann. Ich bin froh, am nächsten Morgen in Richtung Pazifik fahren zu können und die Großstadt hinter mir zu lassen.
Mein Fazit zu Portland: Nicht gerade eine Stadt nach meinem Geschmack, aber im Hostel war es super!
Meine Unterkunft in Portland: HI Portland Northwest Hostel*, 479 NW 18th Ave, Portland, OR
- Die Parks rund um Arlington Heights
- Portland Japanese Garden
- Lan Su Chinese Garden
- Pittock Mansion
- Oregon Zoo
An der Oregon Coast
Ungefähr 200 km südlich von Portland befindet sich ein erstes Highlight an der Küste von Oregon. Es handelt sich um den Leuchtturm Yaquina Head, der hier bereits seit 1873 steht. Mit seinen 28 Metern ist er der höchste Leuchtturm in Oregon. Im Inneren gibt es eine kleine, historische Ausstellung und natürlich Souvenirs. Um per Fahrzeug auf die Yaquina Head Halbinsel zu gelangen, muss ein Eintrittspreis von 7 USD bezahlt werden. Bist du Besitzer vom „America the Beautiful Pass“ kannst du die Yaquina Head Outstanding Natural Area kostenlos besuchen. Ebenso haben Fußgänger freien Zugang.
Yaquina Head ist eine Landspitze aus 14 Millionen Jahre altem Lavagestein und Basalt. Schon vor 4.000 Jahren kamen hier die Ureinwohner Nordamerikas her, um Robben zu jagen und Muscheln zu sammeln. Draußen im Pazifik kannst du mit etwas Glück vorbei ziehende Grauwale beobachten! Und wenn Du den 20-minütigen Quarry Cove Trail wanderst, hast Du mit etwas Glück die Chance Robben zu beobachten. Tanjas Besuch findest du hier: „Die Yaquina Head Natural Area – Was bitte sind Tide Pools?“
- Der Leuchtturm am Yaquina Head
- Blick über den Strand und die Bucht
- Schöne Lage vom Yaquina Head Lighthouse
Vom Yaquina Head Leuchtturm aus geht es nach Norden, immer an der Pazifikküste von Oregon entlang. Die Aussichten wechseln ständig und sind jedes Mal auf´s Neue spektakulär. Ob es sich dabei um lange Sandstrände handelt, um Felsbrocken, die aus der Brandung ragen, oder um die Brücken, die über all die kleinen Bäche helfen – an der Oregon Coast gibt es immer etwas zu sehen! Oft sieht man das typische Bild des Pazifischen Nordwestens: Raue Küsten, Felsklippen und Nadelbäume, die bis an den Rand dicht beieinander stehen.
Ein Stopp lohnt sich meiner Meinung nach fast überall, aber ganz besonders in der Nähe der Tillamook Bay am Crabbing Dock in Garibaldi. Hier stehen ein paar Felsen im Wasser, die Seastack Rocks „Sow and Pigs“.
Weitere Sehenswürdigkeiten an der Küste von Oregon:
- Oregon Coast Aquarium
- Devils Punchbowl Arch
- Rocky Creek Viewpoint
- Roads End Point & God´s thumb
- Neskowin Beach
- Cape Kiwanda & Cape Lookout
- Cape Meares Lighthouse
- Point Meriwether & Hug Point
Cannon Beach
Am späten Nachmittag erreiche ich Cannon Beach. Bevor ich aber zum Strand runter gehe, den man natürlich aus dem Film „Die Goonies“ kennt, setze ich mich noch für eine Clam Chowder und Fish & Chips ins Mo´s (195 W Warren Way, Tolovana Park). Das Essen und die Atmosphäre im Mo´s sind übrigens top!
Vom Restaurant bis zum Strand sind es nur ein paar Schritte. Und dann sehe ich endlich den berühmten Haystack Rock (➚ Wikipedia), den fast jeder schon seit der Kindheit von den Goonies kennt. Ist ein ganz schöner Brocken, daher vermutlich auch Heimat etlicher Seevögel. Leider sind inzwischen ordentlich Wolken aufgezogen und aus dem erhofften Sonnenuntergang wird nichts. Dafür dringt aber das letzte Licht ganz schön durch einen länglichen Riss in der Wolkendecke. Kurz darauf wird es schnell dunkel und ich mache mich auf den 10-minütigen Weg nach Seaside.
- Blick auf den Haystack Rock
- Besuch am Cannon Beach
- Sonnenuntergang am Cannon Beach
Meine Unterkunft an der Oregon Coast: Motel 6*, 2369 S Roosevelt Drive, Seaside, 97138 OR
Wenn es die Zeit erlaubt, lohnen sich an der Küste von Oregon noch der Ecola State Park, wo es noch mehr von der wunderschönen, wilden Natur des Pazifischen Nordwestens zu sehen gibt. Hier findest du einen Erfahrungsbericht aus dem Ecola State Park von Bloggerkollegin Mandy auf travelroads.de.
Und dann ist da noch die Kleinstadt Astoria, ebenfalls bekannt durch „Die Goonies“. Ist sie doch die Heimatstadt der jungen Abenteurer. Der Weg nach Astoria ist nur kurz, aber wenn es regnet, ist das 10.000 Einwohner zählende Städtchen nicht besonders einladend. Vom Astoria Column aus hast du bei gutem Wetter eine tolle Aussicht. Das „Goonie House“, eines der Häuser aus dem Film, kannst du dir hingegen sparen. An der Einfahrt zum Haus stehen schon überall Schilder. Die Besitzer möchten nicht, dass ihr Grundstück und das Haus dauernd betreten und fotografiert werden und verbieten daher den Zugang. Das sollte unbedingt respektiert werden!
Bei den vielen schönen Orten, die du entlang der Pazifikküste findest und erkunden kannst, kommt auf keinen Fall Langeweile auf. Für mich zählt die Region zu einer der schönsten Gegenden, die ich jemals gesehen habe. Der gesamte Pazifische Nordwesten ist sowohl landschaftlich als auch kulinarisch und kulturell extrem vielfältig. Dadurch hat er eigentlich für jeden USA-Reisenden etwas zu bieten.
Den zweiten Abschnitt des Oregon Roadtrips findest du im Beitrag „Highlights auf einem Roadtrip durch die Kaskadenkette„. Viel Spaß beim Lesen!
Für noch mehr Inspiration und weitere Oregon Tipps, schau doch mal in unseren USA Westküste USA Tipps von Reisebloggern – wo viele Orte in Oregon als Tipps aufgeführt sind, oder auch die tollen Oregon Beiträge bei Travelinspired und Travel more – Babble less.
Hast du schon einen Oregon Roadtrip gemacht?
Welches waren deine Highlights?
Offenlegung | ‚*Link zum booking.com-Partnerprogramm. Bei einer Buchung über einen dieser Links, gibt es für uns eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis selbstverständlich unverändert. Wieso gibt es auf diesem Blog überhaupt Werbung?
[…] Oregon begeistert auch Tanja von Takly on Tour immer wieder aufs Neue. Besonders die Küste hat es ihr angetan: „Diese erreicht ihr vom Willamette Valley nach nur knapp einer Stunde Autofahrt. Hier gibt es ganz unterschiedliche Landschaften, traumhafte Strände und wilde Buchten. Gefühlt entdeckt man hinter jeder Kurve etwas Neues und alles ist viel natürlicher und authentischer als im Nachbarstaat Kalifornien. […]
Ich war von einem Jahr dort und ein Highlight waren sicherlich die Multnomah Falls, welche ich sehr schön fand. Und der Japanese Garden in Portland war auch ein sehr idyllisch Ort :)
Machs gut und liebe Grüße Helene