Amerika 2014 • Tag 6 • Der Mirror Lake im Yosemite
Wanderung zum Mirror Lake im Yosemite National Park
Reisedatum: 28.4.2014
7 Uhr war die Nacht zu Ende, da wir den Campingplatz nur für diese Nacht reserviert hatten, hieß es 12 Uhr auschecken. Bis dahin wollten wir den Yosemite Nationalpark noch etwas erkunden. Nachdem wir gefrühstückt und schon alles abfahrbereit gemacht haben, packten wir uns warm ein, denn heute Morgen war es richtig kalt. Anschließend machten uns auf den Weg zum Mirror Lake. Die Wanderung sollte 1,2 Meilen lang sein, mit der Möglichkeit den See zu umrunden.
Nach einer Weile gab es zwei Möglichkeiten zum Mirror Lake zu gelangen, wir wählten den Weg rechts herum, den landschaftlich schöneren Trail durch den Wald. Wir liefen an einem Fluss entlang mitten durch die einsame Wildnis. So früh, waren nur wenige Wanderer unterwegs.
Große Steinbrocken und riesige Bäume waren überall zu sehen. Außerdem gab es immer wieder tolle Blicke auf die Felswände, die zu beiden Seiten des Tals hinauf ragten. Zwischendurch kam uns eine Gruppe Reiter durch die Schlucht entgegen. Das ist bestimmt auch eine spannende Sache.
Schließlich erreichten wir den wunderschönen Mirror Lake. Hier spiegelte sich die Felswand wunderschön im Wasser. Da die Sonne noch nicht so hoch stand, war wunderschönes Licht an dieser Stelle, außerdem waren auch hier noch nicht viele Menschen unterwegs und es herrschte hier eine sagenhafte Stille.
Wir wollten weiter um den See, aber dieser verengte sich auf der anderen Seite wieder zu einem Fluss und je weiter wir auch liefen und je mehr Biegungen auch kamen, wir fanden keine Möglichkeit auf die Teerstraße, auf der gegenüberliegenden Seite zu gelangen. Das Wasser war zu tief, so dass auch diese Möglichkeit wegfiel. So drehten wir irgendwann schweren Herzens um und liefen den gleichen Weg wieder zurück, inzwischen war es verdammt warm geworden und wir zogen Schicht für Schicht aus.
Auf dem Rückweg kamen uns auch viele weitere Touristen entgegen. Pünktlich Viertel vor Zwölf, kamen wir wieder an unserem Wohnmobil an, zogen uns schnell um und schon ging es weiter. Eigentlich hatten wir geplant diese Nacht noch im Yosemite Valley zu bleiben, da Christian aber nicht so fit war und die morgige Etappe bis nach Las Vegas, mit über 700 Kilometern, eine der längsten unserer Reise gewesen wäre, beschlossen wir noch einige Viewpoints im Valley mitzunehmen, dann aber schon Richtung Las Vegas zu fahren. Auf dem Weg aus dem Valley haben wir noch an einigen weiteren unglaublichen Viewpoints angehalten. Die Landschaft ist hier wirklich unbeschreiblich.
Wieder fuhren wir die Serpentinen hinauf – bis auf 6000 Fuß und schließlich wieder bergab. Zwischendurch haben wir uns Stärkung bei Subway in Oakhurst geholt, was wir einige Kilometer weiter, an einem schönen Fleckchen vertilgten. Bei dem Örtchen Fresno verließen wir die landschaftlich schöne Strecke und fuhren auf den Freeway. Hier machten wir kurz Fahrerwechsel – ich schimpfe nie wieder über die Autobahnen in Deutschland – es gab hier so viele Schlaglöcher. Wir hatten uns spontan zwei Übernachtungsmöglichkeiten nahe unserer Strecke aus dem Reiseführer gesucht. Da wir kein WLAN zur Verfügung hatten. Wir entschieden und an Bakersfield vorbei und noch 130 Kilometer weiter in die Mojave-Wüste zu fahren. Unser Ziel war der Red Rock Canyon State Park, von dem ich auch vorher bereits viel Gutes gelesen hatte. Kurz nach Bakersfield änderte sich die Natur wieder schlagartig und wir waren in der Wüste angelangt. Während der langen Fahrt wurden wir mit einem tollen Sonnenuntergang belohnt. Kurz nach Acht kamen wir schließlich – auf einen freien Platz hoffend – im Red Rock Canyon State Park an. Da dieser mitten im Nirgendwo liegt, war es bei unserer Ankunft wirklich stockdunkel. Am Self-Registration-Häuschen haben wir uns schnell einen Anmeldeschein entnommen und los ging es einmal herum – den schönsten Platz aussuchen. Der Campground in der Wüste hatte zu unserem Glück viele Stellplätze und nur wenige waren belegt. Nachdem wir uns für die Nr.8 entschieden hatten, haben wir den Schein ausgefüllt und mit der Gebühr am Anmeldehäuschen eingeworfen. Und wer musste im Dunkeln mitten in der Wüste mit Taschenlampe aussteigen und einweisen?! Oh man, aber die Schlangen hielten sich vor mir fern. Als wir standen, stellten wir fest, dass der Stellplatz (wie die meisten anderen hier auch) sehr uneben war, aber für eine Nacht sollte es gehen. Gefahrene Strecke: 470 Kilometer Ricardo Campground Der Campingplatz war auf jeden Fall einer unserer Favoriten und wir sind froh, dass wir hier übernachtet haben. Der Sternenhimmel war absolut sehenswert und vor allem die Aussicht am Morgen – mit den feuerroten Steinen war unbeschreiblich. Es war bereits jetzt im April unglaublich warm, daher wird es hier im Sommer wahrscheinlich glühen. Campingplatz:
Red Rock Canyon State Park (Hwy.14)
GPS: 35.373097, -117.990985
§25 inkl. tax ohne ServiceFazit Campground: