Australien Ostküste • Tag 7 • Eden → Dalmeny
Auf der Fahrt durch New South Wales
Reisedatum: 16.11.2015
Wir werden vom lauten Vogelgezwitscher geweckt. Unfassbar, wie laut die Vögel hier sind. Den Vormittag lassen wir langsam angehen und nutzen die Gegebenheiten des privaten Campingplatzes in vollen Zügen. Ist ja nicht so, dass wir den Luxus nicht genießen würden, aber ansonsten sind uns landschaftlich schönere Plätze einfach lieber.
Kurz nach Zehn verlassen wir den Eden Gateway Holiday Park und fahren weiter Richtung Norden. Auf der Wiese neben unserem Campingplatz sehen wir eine große Herde Kängurus. Dann ist auch klar, wo die Tiere gestern herkamen. Durch Eukalyptusbäume gesäumte Straßen, fahren wir heute wieder unter strahlend blauem Himmel entlang. Nachdem wir in Merimbula getankt haben, legen wir einen weiteren Stopp im Nachbarort Tura Beach ein und füllen hier unsere Vorräte auf.
Wir beschließen dieses wunderbare Wetter heute zu genießen. Daher fahren wir einige Kilometer weiter bis nach Tathra. Auf dem Weg kommen wir auch an der Einfahrt zum Hobart Beach Campground vorbei. Dieser liegt vier Kilometer entfernt, direkt am Wallagoot Lake und ist sicher schön. Leider benötigt man auch hier wieder eine Vorabreservierung, weshalb er für uns ausfällt.
In Tathra ist auf einem kleinen Parkplatz, direkt hinter dem Deich noch ein Platz für uns frei. Wir schnappen unsere Campingstühle und spazieren die wenigen Meter bis zum Strand. Hier genießen wir ein paar Stunden die Sonne. Ist das herrlich einfach mal faul rumsitzen und nichts tun, außer entspannen und den Wellen zuzuhören. Ansonsten ist hier tatsächlich nichts zu hören.
Nach eineinhalb Stunden reicht es uns mit der Sonne. Der Wind hier direkt am Wasser wird recht frisch. Außerdem ist das gefährlich, denn so merken wir die Sonne nicht, die unaufhörlich auf uns nieder brennt.
Wir folgen viele Kilometer dem Tourist Drive 9 durch den lang gestreckten Mimose Rocks National Park. Auch wenn die Fahrt primär durch die Eukalyptuswälder führt, wird die Landschaft immer wieder durch Flüsse oder kleine Seen aufgelockert.
Nachdem wir die kleine Ortschaft Barraga Bay durchquert haben, kommen wir über eine lange Holzbrücke. Auf der linken Seite Cuttagee Lake mit kleinen Inseln und auf der rechten Seite liegt eine kleine Bucht mit Steinen, dahingingen brechen die Wellen. Wow, diesen Ort wollen wir uns gerne näher anschauen. Zu unserem Glück kommt gleich hinter der Brücke links und rechts jeweils eine kleine Haltebucht. Perfekt, wie für uns gemacht.
Zunächst stillen wir aber erst einmal unseren Hunger. Wieder sind wir froh, alles dabei zu haben und Orte wie diese für ein kleines Picknick zu nutzen. In wenigen Minuten sind unsere Sandwiches fertig und wir genießen die Aussicht. Anschließend gehen wir hinunter in die kleine Bucht. Einsam und verlassen liegt sie vor uns.
Auf der gegenüberliegenden Seite kommen zwei Schwimmer angelaufen und kühlen sich in den ruhigen Wogen des Flusses ab, anstatt sich die bretternden Wellen des Meeres um die Ohren hauen zu lassen. Auf der anderen Seite scheint der nasse Sand sehr weich zu sein, denn der Mann sackt bis zum Oberkörper ein. Was ein Anblick. Wir bewundern weiter die verschiedenfarbigen Felsen am Strand auf unserer Seite.
Christian läuft bis zur Spitze, aber bis auf das Meer ist dort nicht viel zu sehen. Wir vertreiben uns noch eine Weile die Zeit mit dem tollen Anblick, ehe wir unseren Weg fortsetzen. Aber nicht für lange Zeit, denn wenige hundert Meter führt eine Einfahrt zum Michael Lerner Lookout.
Die Äste der dicken Bäume Hängen ziemlich tief, aber der Weg ist gerade eben noch mit unserem Wohnmobil befahrbar. Viel tiefer dürften sie nicht hängen.wir wenden am Ende, denn auf der linken Seite kommen wir wirklich nicht durch. Dann spazieren wir den kurzen, aber sehr holprigen Weg bis zur Aussichtsplattform. Wow, von hier bekommen wir wirklich einen tollen Blick über den vor uns liegenden Küstenabschnitt.
Raue Felsen umgeben die Bucht. Dafür, dass ich in Australien den Camper nicht verlassen wollte, bin ich jetzt schon weit gekommen. Aber nach ein paar Fotos reicht es, denn wir stehen hier quasi mitten im Gebüsch. Ich flitze zurück zum Auto und warte lieber sicher hinter verschlossener Tür.
Das nächste Örtchen an der Küste ist Bermagui. Wir fahren nicht durch das Zentrum, dafür an der Küste entlang. Ein prachtvolles Haus steht neben dem nächsten, an vielen steht ein Boot daneben. Auf der rechten Seite gibt es einen kleinen Hafen, wo die Boote auf den Wellen wippen.
Und dort, das waren ganz eindeutig Pelikane. Auf einer Grünfläche, direkt am Wasser stehen sie und starren durch die Gegend. Was ein Anblick, da kommen gleich unsere Erinnerungen von letztem Jahr in Kalifornien wieder hoch.
Wir folgen der Straße und fahren über eine schmale Landzunge, die Links vom Wallaga Lake und rechts vom Meer eingeschlossen ist. Eine Brücke führt über den äußersten Zipfel, ehe wir wieder im Wald verschwinden und das blaue Meer aus unserem Sichtfeld verschwindet.
Wenig später findet der Tourist Drive 9 sein Ende und wir gelangen wieder auf den Princess Highway. Diesem folgen wir unter anderem durch das touristische Örtchen Narooma. Ehe uns wenig später der Tourist Drive 5 vom Highway weglockt.
Wir folgen der landschaftlich schöneren Route am Kianga Lake vorbei und bekommen auf der anderen Seite einen tollen Blick auf den Sandstrand von Dalmeny. Hier gibt es viele Parkplätze, die zu einem Spaziergang am Strand einladen.
Wir haben genug von der Sonne heute, uns prickelt und spannt schon die Haut, deshalb fahren wir weiter. Am Ortsende treffen wir auf den Mummunga Lake. Wir können kaum ausmachen, wo der See aufhört und das Meer beginnt, aber eine kleine steinige Linie ist in der Mitte zu erkennen.
Wieder stoßen wir wenige Meter weiter auf den Princess Highway, dem wir noch ein kurzes Stück durch Eukylptusbäume folgen. Und dann biegen wir schon wieder rechts ab. Dieses Mal ist unser Ziel der Bodalla Forest. Hier gibt es einen kostenlosen Forestcampground, den wir uns gerne mal ansehen wollen.
Als wir in den Wald fahren und den Loop des Campingplatzes einmal umrundet haben, ist uns beiden sofort klar, hier bleiben wir. Dieser Platz ist wirklich wunderschön gelegen. Er ist zwar schon gut besucht, aber ein großer, netter Platz ist noch frei und wartet quasi auf uns. Also schnell eingeparkt und Stühle raus. Die letzten Sonnenstrahlen wollen wir hier auf der Lichtung noch genießen.
Gegen Fünf machen wir uns auf den Weg zum Lake Mummunga Walk. Dieses ist ein zwei Kilometer langer Rundweg, der ab hier startet. Leider ist der Weg über einen extrem schmalen Trampelpfad mitten durch den Busch. Neben mir Busch, über mir Busch und vor mir Busch ist mir hier in Australien definitiv zu viel. Ich bin halt ein Angsthase und so kehren wir nach dreißig Metern um und holen unsere Campingstühle noch einmal heraus.
Da die Umgebung einfach dazu einlädt, essen wir spontan auch draußen und genießen den Abend. Inzwischen ist es auch richtig voll geworden und kein Stellplatz ist mehr frei. Wobei es alles Einheimische zu sein scheinen.
gefahrene Strecke: 144 Kilometer
Bodalla Forest Park Rest Area
GPS: -36.150669, +150.095596
kostenloser Forest Campingplatz
♥♥♥♥ Der Forest Campground liegt in unmittelbarer Nähe zum Princess Highway. Der Highway ist durch viele Baumreihen getrennt. Tagsüber hört man recht viel Verkehr, gegen Abend wird es weniger. ♥♥♥♥ Die Anfahrt führt über einen gut zu befahrenen Waldweg, der wenige hundert Meter in den Wald auf eine Lichtung führt. ♥♥♥♥♥ Die Ausstattung ist für einen kostenlosen Forest Campground wirklich gut. Jeder Stellplatz hat eine Picknickbank und zum Teil auch einen Firepit aus Stein. Außerdem stehen Mülltonnen bereit und es gibt eine Wasserstelle. ♥♥♥♥♥ Es gibt etwa zehn Stellplätze, wobei auch Zelte möglich sind. Die Stellplätze sind einzeln eingeteilt und voneinander getrennt. Die meisten der Plätze sind relativ eben. ♥♥♥♥♥ Bei unserem Besuch war die Bodalla Forest Park Rest Area sehr gepflegt und sauber, nirgendwo lag Müll herum. ♥♥♥♥♥ Kaum zu glauben, dass solche wunderschönen Plätze kostenlos sind. Unvergleichbares Preis Leistungsverhältnis.