USA Nordwesten • Tag 35 • Sol Duc Trail und Lake Crescent
Reisedatum: 20.05.2018
Nach einem kurzen Zwischenstopp in Forks, zieht es uns wieder in den Olympic National Park. Wir wandern auf dem Sol Duc Trail und finden ein zauberhaftes Übernachtungsplätzchen am Lake Crescent, wo wir abermals in den Regenwald abtauchen.
Forks (Olympic National Park) ➝ Lake Crescent
Heute legen wir einen sogenannten Puffertag oder auch Bummeltag ein. Da British Columbia – wozu Vancouver Island zählt – am Montag einen Feiertag hat, wäre es Quatsch heute mit der Fähre überzusetzen, da wir an einem Long-Weekend mit ziemlicher Sicherheit vergeblich einen freien Campingplatz suchen würden. Deshalb haben wir heute Zeit und starten kurz nach Neun. Der Himmel versteckte sich nach wie vor unter einer dicken Wolkendecke.
Im Bogachiel State Park gibt es direkt an der Einfahrt eine Dumpstation. Für Übernachtungscamper ist die Nutzung kostenlos. Für Nationalparkpassbesitzer kostet die Nutzung $5, alle anderen zahlen $10. Wir hinterlegen die Gebühr im Umschlag, lassen das Abwasser ab und versorgen uns mit Frischwasser. Die Höhe der Campingplatzgebühr war an der Infotafel an der Einfahrt leider nicht angeschlagen.


Kurzer Stopp in Forks
Wir folgen dem Highway und das Grün dominiert weiterhin die Umgebung. Wenig später folgt die kleine Stadt Forks. Später erfahren wir, dass hier ein Teil der berühmten Twilight-Serie gedreht wurde. Wir fahren hier auf den schönen Spielplatz im Tillicum Park – dieser liegt direkt an der Hauptstraße und kann nicht verfehlt werden. Auch hier ist der Parkplatz riesig und wir haben keine Platzprobleme. Auf dem Parkplatz gibt es ein Schild mit „no overnight parking“. Milana darf sich austoben, anschließend geht die Fahrt weiter.
Sol Duc Falls Trail
Unser Ziel ist das Ende der Stichstraße Sol Duc Road. An der Zufahrt – 12,5 Meilen entfernt – wird unser Nationalparkpass bei der Einfahrt kontrolliert. Dann fahren wir die landschaftlich unspektakuläre Strecke bis zum Ende. Hier wartet ein großer Parkplatz. Leider jedoch ohne RV-Plätze. Wir parken rückwärts ein und nehmen auf diese Weise keinen Platz weg. Für alle Wohnmobile über 25ft. ist es schon schwieriger. Wenn, wie bei unserem Besuch nicht viel los ist und zwei komplette Parkplatzbuchten frei sind, würden wir wohl quer parken, das muss jedoch im Einzelfall entschieden werden – vor allem auch, ob sich die Anfahrt mit Wohnmobilen über 25ft. während der Hauptsaison dann überhaupt lohnt.

Wir essen auf dem Parkplatz ein paar Nudeln mit Tomatensoße, bevor wir uns gut gestärkt auf den Weg machen. Ab hier starten ein paar Trails, die alle denselben Einstieg haben und sich in der Länge unterscheiden. Wir laufen einen Teil des Sol Duc Falls Trails.
Aber zurück zu unserer Wanderung! Die Wanderung scheint sehr beliebt zu sein, denn hier ist einiges los. Der Waldweg ist nicht sehr breit und da derselbe Weg hin- und auch zurückführt, herrscht viel Verkehr. Manche Abschnitte sind recht steil und mit Stufen angelegt, sodass sehr kleine Kinder hier oft nicht alleine laufen können und deshalb Theater macht. Der Trail führt durch einen schönen Regenwald und ist durchaus sehenswert. Nach einigen hundert Metern kommen wir an einem kleinen Wasserfall vorbei, wo das Wasser über moosbedeckte Steine den Berg hinabfließt. Dieser Anblick ist unser absolutes Highlight des Trails. Kurze Zeit später folgt wieder ein steiler Anstieg, wo wir schließlich umkehren. Milana ist müde und kommt in die Manduca, solange wir in Ruhe zum Parkplatz zurückspazieren.
Morgen wollen wir mit der Fähre ab Port Angeles übersetzen, deshalb liegt uns der Sol Duc Campground lnoch etwas zu weit vom Hafen entfernt, sodass wir die Stichstraße zurückfahren und dem Highway weiter gen Norden folgen.
Unseren ziemlich perfekten Übernachtungsplatz finden wir schließlich auf dem Fairholme Campground, oberhalb des Lake Crescent. Von hier aus ist die Strecke zur Fähre überschaubar, und der Platz ist wunderschön in einem lichten Wald gelegen. Durch die Bäume sehen wir von unserem Stellplatz sogar den See türkisfarben funkeln.
Nachdem wir die Self-Registration hinter uns gebracht haben, gehen wir den kurzen, aber steilen Waldweg hinunter zum See. Auch hier bietet sich uns ein toller Anblick, auch wenn es leider weiterhin sehr stark bewölkt ist.
Wir stellen fest: Für Zeltcamper ist dieser Campingplatz besonders empfehlenswert, es gibt nämlich die Möglichkeit auf einer der schönen Walk-in Sites zu übernachten, die direkt am See liegen.
Wir verlassen den glasklaren See, der an einigen Stellen türkisblau schimmert und drehen noch eine Runde durch den schönen Wald. Bei dem Spaziergang kommen wir uns mal wieder vor, wie in einem Märchen. Den restlichen Nachmittag lassen wir in Ruhe ausklingen, spielen eine Runde, schauen eine Handvoll Kindermusikvideos und machen anschließend Feuer.
Während Christian Milana ins Bett bringt, spaziere ich noch einmal hinunter zum See und habe das große Glück einen spiegelglatten Lake Crescent zu Gesicht zu bekommen. Schöner geht es kaum. Okay, außer die Wolkendecke vielleicht.
Gefahrene Strecke: 122 Kilometer
Übernachtung:
Fairholme Campground
Lake Crescent, Port Angeles, WA 98362, Vereinigte Staaten
Site: 56
Kosten: $20 ($24 Stand 2.2022)
first-come first-serve, von April bis Ende September
GPS: 48.070074, -123.913864