Mit dem Wohnmobil durch Kanada: Erfahrungen & Tipps
Du planst eine Reise durch Kanada mit dem Wohnmobil? Da wir uns noch sehr gut an die Unsicherheit bei unserer ersten Reiseplanung erinnern können, möchten wir allen Ersttätern die Angst vor einer Wohnmobilreise durch Kanada nehmen. Im Folgenden findest du deshalb eine Planungshilfe und wir teilen Erfahrungen und Tipps zum Reisen mit dem Wohnmobil durch Kanada.
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✰ Update✰
Was du für eine Wohnmobilreise in Kanada wissen solltest
Inzwischen waren wir vier Mal mit dem Camper in Nordamerika unterwegs. Unsere erste große Campingtour ging 2012 für drei Wochen durch Kanadas Westen.
Da wir auf dem Blog schon viele ausführliche Beiträge mit Informationen und Tipps veröffentlicht haben, wirst du im Folgenden immer wieder weiterführende Links zu anderen Ratgebern und Beiträgen auf unserer Seite finden. Für einen bessere Übersicht habe ich dir am Ende des Beitrags noch einmal alle verlinkten Beiträge zusammengefasst.
Hier findest du eine Übersicht über den Beitrag:
• Wieso ist Kanada perfekt für eine erste Reise mit dem Wohnmobil?
• Wieviel Zeit sollte für eine Wohnmobilreise in Kanada eingeplant werden?
• Ab welcher Reisedauer lohnt sich ein Wohnmobil in Kanada?
• Welches ist die beste Reisezeit für Kanada und welche Route ist die Beste?
• Westküste oder Ostküste in Kanada – welche Seite lohnt sich mehr?
• Wie lang sollte die erste Tagesetappe am Übernahmetag sein?
• Sind Grenzüberfahrten mit dem Camper möglich?
• Wie läuft das mit dem Parkpass für die Nationalparks in Kanada?
• Wie und wo kann ich mit dem Wohnmobil in Kanada übernachten?
• Sollten die Campingplätze vorab reserviert werden?
• Wie ist das mit dem Wohnmobil in den Städten?
• Was du mit dem Wohnmobil in Kanada beachten solltest?
• Fazit zur Wohnmobilreise durch Kanada
Wieso ist Kanada perfekt für eine erste Reise mit dem Wohnmobil?
• Der Flug dauert 8-10 Stunden, im Gegensatz zu Neuseeland oder Australien ein Klacks.
• Die Mieten für Wohnmobile in Kanada sind günstiger als in Europa – es gibt tolle Angebote für Frühbucher oder auch Lastminute.
• In jeder Region stehen eine große Anzahl von staatlichen und privaten Campingplätzen zur Verfügung.
• Es gibt viel Abwechslung für Naturliebhaber: Seen, Berge, Wasserfälle, Wanderwege.
• Die Straßen sind breiter als in Europa, was es einem leicht macht, mit einem Camper durch Kanada zu fahren.
• Die Kanadier sind sehr entspannt und hilfsbereit, bei Fragen stehen sie gerne zur Verfügung.
• In Kanada wird kein extra Führerschein über 3,5t benötigt, d.h. der normale deutsche Führerschein reicht aus. (Vorsicht bei der Wahl der Anbieter. Einige Anbieter verlangen einen Führerschein >3,5t).
Kanada ist ein Land, wo uns das Reisen sehr einfach gemacht wird. Trotzdem hatten auch wir vor der ersten Kanada Rundreise tausend Fragen. Nicht nur weil es unsere erste Reise nach Kanada war, sondern ganz besonders, weil es die erste Reise mit dem Wohnmobil war. Viele Antworten haben wir uns in zahlreichen Reiseführern und im Internet zusammengesucht. Hier findest du unsere Tipps zur Planung einer Kanada Rundreise mit dem Wohnmobil.
Anhand der Leseremails sehen wir, dass auch bei anderen Reiseplanenden die Unsicherheit groß ist und unsere Leser dieselben Fragen haben. Daher möchten wir dir heute zeigen, dass du keine Angst zu haben brauchst, wenn du eine Tour mit dem Wohnmobil durch Kanada planst. Hier findest du unsere Erfahrungen, falls du eine Wohnmobilreise mit Baby oder Kleinkind in Kanada oder den USA planst. Hauptthema ist zwar USA, die meisten Dinge sind jedoch auf Kanada ableitbar.
Das Thema Campermiete würde in diesem Beitrag den Rahmen sprengen, weshalb wir alle Erfahrungen & Tipps im Beitrag „Wohnmobil mieten in Kanada“ zusammengefasst haben. Wie du dort lesen kannst, haben wir vom deutschen Vermittler CUCamper° sehr gute Rückmeldungen und Erfahrungen berichtet bekommen.
Wieviel Zeit sollte für eine Wohnmobilreise in Kanada eingeplant werden?
Kanada als Reiseziel lohnt sich für jeden einzelnen Tag, allerdings solltest du die Dauer der Anreise mit der Reisezeit in Relation setzen. Ein 8 1/2 stündiger Flug in den Osten oder 10stündiger Flug in den Westen für 5 Tage Aufenthalt ist wohl eher Stress, als Genuss – außer du beschränkst dich auf einen Städtetrip. Vancouver allein oder mit Ausflügen in die Umgebung lohnen sich durchaus auch für 5 Tage.
Für einen Roadtrip lohnen sich aus unserer Sicht alles ab 10 Tagen. Innerhalb von dieser Zeit kannst du vernünftig was vom Land sehen. Bedenke aber unbedingt die Tipps, die wir unter „Route & Fahrzeit“ zusammengefasst haben. Innerhalb von einer so kurzen Reisezeit wirst du maximal einen groben Einblick bekommen. Alles ab 14 Tagen ist aus unserer Sicht entspannt. Einen richtig guten Einblick – unabhängig ob du den Westen oder Osten von Kanada besuchst, bekommst du dann ab 3 Wochen. Verweilen und Genießen ist dann ohne Weiteres intensiv möglich.
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Ab welcher Reisedauer lohnt sich ein Wohnmobil in Kanada?
Eine sehr häufig gestellte Frage. Bei der Antwort kommt es ein bisschen darauf an, ob es deine erste Wohnmobilreise ist bzw. auch die erste Wohnmobilreise nach Kanada oder ob du das Prozedere und das Land schon ein wenig kennst. Ich würde folgende Mindestreisedauern empfehlen:
- für Kanada- & Wohnmobilneulinge mindestens 14 Tage.
- für Kanadaneulinge aber Wohnmobilerfahrene mindestens 12-14 Tage.
- für Kanada- und Wohnmobilerfahrene mindestens 10 Tage.
Auch hier solltest du unbedingt den Aufwand gegen die Reisedauer rechnen. Bei einer Wohnmobilreise darfst du nicht vergessen, dass du den Camper in Kanada nicht am Anreisetag übernehmen kannst, sondern erst am darauffolgenden Tag. Den Übernahmetag kannst du aus unserer Sicht nicht als Reisetag ansehen – da der vollgepackt ist mit Organisation, Erledigungen und Kennenlernen/Einfinden in Land und Fahrzeug. Auch der Abgabetag bietet – wenn überhaupt – meist nur wenige Stunden, um ihn als Reisetag zu bezeichnen. Die meisten Reisenden haben ein paar Tage mit Jetlag zu kämpfen, was die ersten Reisetage früh enden lässt. Bis du dich als Campingneuling in den Tagesablauf eingefunden hast, dauert es ebenfalls zwei bis drei Tage. Um entspannt zu reisen und die Reise auch genießen zu können, würde ich die oben genannten Tage als Mindestreisezeiten ansehen. Ergänzende Informationen passend zum Thema, findest du auch im übernächsten Punkt.
Welches ist die beste Reisezeit für Kanada und welche Route ist die Beste?
Die perfekte Reisezeit für Kanada gibt es nicht. Jede Jahreszeit hat seine Vor- und Nachteile und du kannst immer Glück oder auch Pech mit dem Wetter haben. Lediglich der Winter wird für eine Wohnmobilreise durch Kanada absolut nicht empfohlen. Wir zeigen dir jedoch alle Vor- und Nachteile der einzelnen Jahreszeiten.
Ähnlich verhält es sich mit der Route. Leser, die uns schon länger folgen wissen, dass ich mit der Bezeichnung „dem Besten“ nie glücklich bin. Immerhin liegt das Beste und das Schönste im Auge des Betrachters. Also geben wir dir einfach ein paar Routen als Beispiele an die Hand. Welche für dich die Beste ist, musst du je nachdem was ihr sehen, machen und erleben wollt selbst entscheiden. Eine Übersicht mit allen Tipps zu Jahreszeit, Routen und Kilometern findest du im Beitrag: „Tipps für einen Roadtrip in Kanadas Westen„.
Die Straßen in Kanada sind etwas breiter als wir sie in Europa kennen. Die Fahrzeuge sind aber dementsprechend auch größer, so dass die Verhältnisse wieder entsprechen. In der Stadt kommst du – wie überall auf der Welt – langsamer voran, als auf dem Land. In Kanada kommt erschwerend hinzu, dass die Landschaft vielerorts so umwerfend ist, dass du am liebsten alle paar Meter anhalten möchtest. Dem Drang zu widerstehen ist wirklich schwer. Wenn du nachgibst, kommst du ganz einfach nicht so schnell voran, als wenn du zügig von A nach B fährst. Deshalb ist eine Reiseplanung mit den Fahrzeiten von GoogleMaps auch immer etwas schwierig. Auf die dort angegebenen Fahrzeiten kannst du ohne zu übertreiben locker mal eine bis zwei Stunden aufschlagen.
Das Wetter in Kanada ist lediglich im Sommer relativ beständig. Aber auch hier kannst du hin und wieder mal mit Waldbränden zu tun haben. Im Frühjahr und Herbst können späte bzw. frühe Wintereinbrüche Schnee und Glätte bringen. Deshalb ist es immer sinnvoll nicht bis in die letzte Minute alles vorab zu planen, sondern ein paar Puffertage einzubauen, damit du wenigstens halbwegs flexibel bist und ggf. noch ein wenig umplanen kannst.
Westküste oder Ostküste in Kanada – welche Seite lohnt sich mehr?
Wie viele andere Fragen auf dieser Seite gibt es auch hier keine pauschale Antwort. Es ist die Frage was du suchst. Die Westküste ist etwas abwechslungsreicher und es gibt mehr landschaftliche Highlights als an der Ostküste. Die Westküste ist von Touristen stärker frequentiert. Dagegen ist die Ostküste eher europäisch angehaucht und bietet eine größere Anzahl von sehenswerten Städten.
Falls du genügend Zeit mitbringst, gibt es auch immer wieder interessante Überführungsangebote, wo du mit dem Camper vom Osten in den Westen oder umgekehrt fahren kannst. Um beiden Landesseiten gleichmäßig gerecht zu werden, würde ich allerdings mindestens vier Wochen einplanen, wenn möglich eher noch mehr. Ansonsten empfehlen wir eher eine Aufteilung in zwei Kanada Reisen.
Wie lang sollte die erste Tagesetappe am Übernahmetag sein?
Bei der ersten Wohnmobiltour und generell auf der erste Tour durch Nordamerika, würde ich unbedingt eine kürzere Etappe für den ersten Tag wählen. Natürlich liegt „kurze Etappe“ im Auge des Betrachters, als ganz grobe(!) Orientierung würde ich 100 Kilometer als Limit für den ersten Tage wählen – je weniger desto besser. Das hat gleich mehrere Gründe:
- Du weißt meist erst kurz vorher, wie spät du das Wohnmobil übernehmen kannst und wie lange die Camper Übernahme dauert. Unter Umständen kommst du erst im Laufe des Nachmittags los. Gerade bei der ersten Fahrt mit dem Camper in Kanada solltest du der Einweisung deine volle Aufmerksamkeit schenken. Auch das Auspacken der Koffer und das Verstauen der Kleidung kostet unvorstellbar viel Zeit.
- Mit einer kurzen Tagesetappe hast du genug Zeit, dich im neuen Reiseland zurecht zu finden und auch die neuen Ausmaße des Fahrzeugs in Ruhe kennenzulernen.
- Schließlich steht auch noch der Ersteinkauf an. Die Einkaufsläden in Kanada und den USA sind unheimlich groß, so dass du locker zwei Stunden für den Ersteinkauf einplanen kannst. Und das ist wirklich nicht übertrieben und nur mit guter Vorbereitung möglich, das heißt am besten mit Einkaufsliste. Auf der Seite unserer Einkaufsliste findest du viele ergänzende Tipps zum Kosten & vor allem Zeit sparen beim Ersteinkauf.
- Campingplätze sind in den meisten Ländern sehr ähnlich, dennoch gibt es immer wieder Besonderheiten. Je nachdem, wo du deine erste Übernachtung einplanst, solltest du unbedingt noch im Hellen eintreffen. Bei Dunkelheit wird nicht nur die Suche nach einem Stellplatz und das Einweisen erschwert, sondern auch die eventuell vorhandene (erste) Selfregistration.
- Nicht zuletzt ist der Jetlag am ersten Tag, oder auch generell in den ersten Tagen nicht zu unterschätzen. Am frühen Abend kommt das Männchen mit dem Hammer und du hast nicht einmal mehr Lust dir das Abendessen zuzubereiten, geschweige denn den ersten Campingplatz zu erkunden und die Umgebung zu genießen. Ganz besonders, wenn du mit kleinen Kindern reist, empfehlen wir dir alleine aus diesem Grund keine allzu weite Strecke für den Übernahmetag.
Sind Grenzüberfahrten mit dem Camper möglich?
In der Regel ist es kein Problem, dass du mit dem Wohnmobil in die USA oder umgekehrt fährst. Allerdings muss das unbedingt in den Mietbedingungen festgehalten werden. Die meisten Wohnmobilvermieter erlauben Grenzüberfahrten, bei einigen ist diese Zusatzoption jedoch kostenpflichtig. Nach unseren Erfahrungen war die Grenzüberfahrt bei Four Seasons und Fraserway kostenlos möglich.
Ganz wichtig ist bei Grenzübertritten zu wissen, was du einführen darfst und was nicht. Dies wird stichprobenartig kontrolliert und wenn du Pech hast, wird dir die Einreise verwehrt. Lebensmittel und Feuerholz sind ein großes Thema. Hier erkundige dich vorab unbedingt nach den aktuellen Einfuhrbestimmungen (die sich jederzeit ändern können – weshalb ich sie hier nicht aufführe).
Gut zu wissen: Wenn du auf dem Landweg in die USA einreist, benötigst du übrigens kein ESTA. Die Registrierung wird vor Ort gemacht. Falls ein ESTA vorhanden ist, könnte es das Prozedere unter Umständen etwas beschleunigen. Ist aber wie gesagt kein Muss.
Wie läuft das mit dem Parkpass für die Nationalparks in Kanada?
Den Nationalparkpass bekommst du in jedem Visitor Center oder auch ganz einfach direkt an der Zufahrt des ersten Nationalparks. Dort kannst du unkompliziert bar oder per Kreditkarte bezahlen. Inzwischen kannst du den Pass auch online vorab bestellen – was wir persönlich unnötig finden, da du ihn ohne Umwege auch vor Ort bekommst. (Die einzige Ausnahme und gleichzeitig ein Tipp: Gegen Ende des Jahres gibt es auf der Parks Canada Seite oftmals Frühbucherrabatt auf den Parkpass. Wenn du also sparen möchtest, ziehe eine Onlinebestellung in Betracht.)
Mach dir am besten vorab Gedanken, welches der richtige Pass für dich ist. Es werden Daily Passes (Tagespässe) und der Parks Canada Discovery Pass unterschieden. Letzterer ist für ein Jahr gültig.
Die Tagespässe variieren im Preis und liegen je nach Nationalpark zwischen 8 und 10 CAD für Erwachsene. Der Jahrespass kostet für Erwachsene (18-64 Jahre) 67,70 CAD, eine Familie mit bis zu 7 Personen in EINEM Auto bezahlt 136,40 CAD. Kinder bis 18 Jahren sind erfreulicherweise kostenfrei und ab 65 Jahren aufwärts gibt es einen Seniorenrabatt.
Wenn du vorab unsicher bist, wie lange du in den Nationalparks unterwegs sein wirst, ist das gar kein Problem. Du kannst auch die Tagespässe sammeln und nach 7 Tagen in einen Jahrespass wechseln lassen. So musst du allerdings zunächst jeden Park wieder neu bezahlen, was wir für sehr umständlich halten.
Bei uns lohnte sich auf jeden Fall ein Jahrespass. So haben wir ihn direkt an der ersten Einfahrt bei einem Parkranger gekauft und brauchten uns ab dem Zeitpunkt keine Gedanken mehr machen.
Der Parkpass muss auf der Rückseite unterschrieben werden und an die Windschutzscheibe gehängt werden. Die Pässe werden hin und wieder kontrolliert und sind in Kanada nicht übertragbar. Der Weiterverkauf ist nicht nur strafbar, sondern auch absolut unmoralisch, wenn man bedenkt, dass damit die Nationalparks in Ordnung gehalten werden. Mit dem Pass trägst du also zum Erhalt der Nationalparks bei.
Wie und wo kann ich mit dem Wohnmobil in Kanada übernachten?
Es gibt in Kanada ganz unterschiedliche Arten von Campingplätzen und für jede Zielgruppe gibt es die passende Ausstattung. Private Campingplätze mit Vollausstattung, staatliche Campingplätze mit einer Basisausstattung und Forest Campgrounds mit keiner oder nur einfacher Ausstattung. Ausführliche Infos und Tipps dazu findest du im Beitrag „Campingplätze in Kanada„.
Sollten die Campingplätze vorab reserviert werden?
Eine sehr häufig gestellte Frage, für die es aus unserer Sicht keine pauschale Antwort gibt. Da unterscheiden sich die Haupt- und die Nebensaison erheblich.
Campingplätze unbedingt reservieren
Unabhängig von der Saison sollten Campingplätze in Kanada unbedingt reserviert werden, wenn es sich um Feiertage oder verlängerte Wochenenden handelt. Ebenso empfehlen wir die Reservierung freitags und samstags, sofern es sich um typische Touristengegenden handelt. Auch einige sehr beliebte Plätze, wie zB der Porteau Cove Provincial Park nahe Vancouver oder der Green Point Campground auf Vancouver Island sollten – unabhängig der Saison – unbedingt vorab reserviert werden.
Campingplätze reservieren in der Hauptsaison
In der Nebensaison ist die Situation auf den Campingplätzen wesentlich entspannter, als das in der Hauptsaison der Fall ist. Wenn du deine Route genau geplant hast und auf Nummer sicher gehen möchtest, dann reserviere die Übernachtungsplätze vorab. So ersparst du dir den Nervenkitzel und kannst dich ganz entspannt – unter Umständen auch erst am Abend – auf den Weg zum Campingplatz machen. Ansonsten beginne möglichst früh am Tag mit der Stellplatzsuche und beachte unbedingt, dass das Wildcampen und Freistehen in den Nationalparks verboten ist und teuer bestraft wird.
Campingplätze reservieren in der Nebensaison
Wir selbst haben während der Kanada Reisen nur selten Campingplätze vorab gebucht. Da wir in der Nebensaison gereist sind, war es in der Regel auch nie ein Problem einen freien Platz zu finden. Bei der letzten Übernachtung ist es uns persönlich immer relativ wichtig noch einmal in der Natur zu übernachten, aber dennoch in gut erreichbarer Nähe zur Vermietstation, um den Camper wieder abzugeben. Dementsprechend haben wir die letzte Übernachtung bisher meistens vorab reserviert.
Wie oben bereits erwähnt, könnte es auch an den Wochenenden mit der Campingplatzsuche nicht ganz so einfach werden.Hier solltest du ohne Reservierung flexibel sein und vorab zwei bis drei Ausweichplätze raussuchen. Auch dann dürfte die Campingplatzsuche während der Nebensaison nicht zum Problem werden, sofern du nicht erst abends gegen Sieben anfängst zu suchen. Einen Einblick, auf was du dich beim Reisen mit dem Wohnmobil durch Kanada während der Nebensaison einstellen kannst, bekommst du in unserem gesonderten Beitrag.
Wie ist das mit dem Wohnmobil in den Städten?
Die Fahrt mit einem Camper durch Städte ist stets stressiger, als wenn du durch die Landschaft und kleinere Ortschaften fährst. Wenn du die ein oder andere Stadt gerne besichtigen möchtest, würde ich versuchen dir Stadt direkt an den Anfang oder das Ende der Reise zu legen. So kannst du ein paar Tage vor oder nach der Fahrzeugmiete dranhängen und die Stadt ganz entspannt ohne Wohnmobil erkunden.
In den meisten größeren Städten gibt es Übernahmestationen, wie zum Beispiel nahe Vancouver, Calgary und Edmonton im Westen oder Toronto, Montreal und Halifax im Osten. Es sind auch durchaus (meist gegen Aufpreis) Überfahrten von zum Beispiel Vancouver nach Calgary oder von Toronto nach Montreal (oder jeweils umgekehrt) möglich.
Beachte unbedingt die Mietbedingungen, einige Anbieter verbieten das Parken mit dem Wohnmobil in einigen Städten wie zum Beispiel Montreal und Québec.
Was du mit dem Wohnmobil in Kanada beachten solltest
Es gibt ein paar Dinge, die du für eine Wohnmobilreise in Kanada wissen solltest. Beginnen wir mit dem wichtigsten:
- Der Camper darf in Kanada nicht am Ankunftstag übernommen werden, sondern frühestens am darauffolgenden Tag.
- Tankstellen gibt es im ganzen Land verteilt. Jedoch liegen sie in nicht stark besiedelten Gegenden oftmals weit auseinander. Achte unbedingt darauf, dass der Tank stets ausreichend gefüllt ist.
- In abgelegenen Gebieten gibt es nicht immer Handyempfang. So ist zum Beispiel auf dem beliebten Icefields Parkway oder im Wells Gray Provincial Park mit keinem Signal zu rechnen. Informiere deine Daheimgebliebenen am besten vor Reiseantritt, dass das immer mal wieder vorkommen kann.
- Überall in Kanada gibt es Bären. Im Osten eher Schwarzbären, im Westen Schwarz-, Braun- und Grizzlybären. Auch wenn du sie nicht siehst, solltest du dir bewusst sein, dass sie in der Nähe sein könnten. Ganz wichtig ist dieser Hinweis im Bezug auf Nahrungsmittel. Jegliches Essen oder auch Grillreste sind (auch oder besonders über Nacht) aufzuräumen und gut zu verpacken oder zu entsorgen. Das Anlocken der Tiere bringt nicht nur dich, sondern auch die Bären in Gefahr. Überall in Kanada gibt es bärensichere Mülleimer.
Fazit zur Wohnmobilreise durch Kanada
Wir können dir aus eigener Erfahrung sagen, du brauchst keine Angst haben, wenn du mit dem Wohnmobil durch Kanada fährst. Die Einweisung an den Vermietstationen läuft häufig sogar auf Deutsch ab, entweder mit einem Einweiser oder durch einen Film. Wir haben von Four Seasons RV eine Mappe mit allen Anweisungen mitbekommen, was wohl auch bei anderen Wohnmobil-Vermietstationen in Kanada üblich ist. So kannst du zur Not alles unterwegs noch einmal nachlesen.
Die Kanadier sind Touristen gegenüber meist sehr aufgeschlossen. Sei es an Tankstellen, in Cafés & Restaurants, auf Campingplätzen oder auf Rastplätzen – stets haben wir Gastfreundlichkeit erlebt. Bei Fragen oder Problemen geh einfach offen auf die Menschen zu. Oftmals kommst du sehr leicht mit Einheimischen ins Gespräch und hier und dort kannst du vielleicht sogar noch einen tollen Tipp abstauben.
Zum Abschluss haben wir noch eine Leseempfehlung für dich. Falls du einen guten Ratgeber für unterwegs suchst, dann haben wir gute Erfahrungen mit dem Campmobil Guide West-Kanada* (➚ Amazon) gemacht. Hier findest du unter anderem die wichtigsten Antworten und ein paar Routen-Ideen.
Falls du Fragen hast, Tipps brauchst oder dich andere Sorgen quälen, immer raus mit der Sprache. Verwende dafür doch einfach unten die Kommentar-Funktion. Vielleicht haben andere Leser genau dieselbe Frage oder Zweifel wie du. Wir freuen uns, wenn wir dir behilflich sein können!
- Reisebericht Kanada Rundreise mit dem Wohnmobil 2012
- Erfahrungen & Tipps zum Wohnmobil mieten in Kanada
- Planung einer Kanada Rundreise mit dem Wohnmobil
- Wohnmobilreise mit Baby oder Kleinkind in Kanada oder den USA
- Routenplanung & Tipps für einen Roadtrip in Kanadas Westen
- Camper Übernahme
- Ersteinkauf auf einer Wohnmobilreise inklusive Einkaufsliste
- Wie funktioniert die Selfregistration auf dem Campingplatz
- Campingplätze in Kanada
- Stromversorgung im Wohnmobil und beim Camping
- Reiseguide für den Icefields Parkway in Kanada
- Mit der Fähre nach Vancouver Island: Infos, Tipps & Erfahrungen
- Vancouver Sehenswürdigkeiten und Reisetipps
- Wohnmobil-Reise durch Kanada während der Nebensaison
Hast du sogar schon eine Wohnmobilreise durch Kanada gemacht und hast weitere Tipps, welche für das Reisen mit dem Wohnmobil in Kanada wichtig sind?
Wir freuen uns über eine Bewertung und einen Kommentar von dir!
Offenlegung | ° Link zum CUCamper-Partnerprogramm und * Link zum Amazon-Partnerprogramm. Bei einer Buchung / einem Kauf über einen dieser Links, gibt es für uns eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis selbstverständlich unverändert. Wieso gibt es auf diesem Blog überhaupt Werbung?
Liebe Tanja, erstmal ein großes Kompliment für deinen wunderbaren Reiseführer. Ich stimme mich gerade auf unseren dritten Kanada Urlaub mit Camper ein und stöbere täglich in deinen Informationen . Eine Frage habe ich allerdings noch: wir würden uns gerne Vorab in Deutschland eine SIM Karte bestellen um auf der Tour mit Internetverbindung ausgestattet zu sein. Kannst du einen Anbieter empfehlen ?
Vielen Dank im Voraus, Verena (& Hartmut)
Hallo liebe Verena und lieber Hartmut,
vielen Dank für das tolle Feedback, das freut mich sehr zu hören. Leider haben wir keine SIM Karte auf unseren Kanadareisen genutzt, daher kann ich euch bei der Frage leider nicht weiterhelfen. Ich kenne leider auch niemanden, der dort eine SIM Karte genutzt hat.
Viele Grüße,
Tanja
Hallo Tanja, wie schaut es mit Angeln in Kanada aus. Wenn man einen Angelschein für Deutschland hat, benötigte ich dann noch einen für Kanada? Kann ich überall angeln. Hast Du Erfahrungen mit Angelplätzen? Kannst Du Plätze empfehlen?
Hallo Barbara,
tut mir leid, vom Angeln habe ich leider überhaupt gar keine Ahnung und kann dir diesbezüglich leider nicht weiterhelfen.
Viele Grüße,
Tanja
Toller Ratgeber vielen Dank. Ich habe ihren Beitrag meine Kumpel empfohlen. Er plant schon lange eine Reise. nach Kanada. Bisher hat ihm die Angst vom unbekannten und die Kosten davon abgehalten.
Hallo Mark,
vielen Dank für das nette Feedback. Das Unbekannte ist auf Kanada bezogen eine sehr angenehme Erfahrung, die Kosten hingegen kann ich absolut verstehen. Eine Wohnmobilreise in Nordamerika ist tatsächlich nicht als günstig zu bezeichnen.
Viele Grüße,
Tanja
Hi :-)
Wir wollen zufälligerweise zu fast den identischen Zeiten wie Ihr (Ende September – Anfang Oktober) eine Camperreise antreten … waren hier natürlich auch erstmal etwas perplex hinsichtlich der Differenz im Mietpreis ^^
Ich dachte gelesen zu haben, dass Ihr euch die Reise von einem Büro habt planen lassen (wenn ja, habt Ihr da einen Tipp für uns?)? Oder habt Ihr die Flüge / den Camper selbst und separat gebucht? Was muss man denn in etwa für einen Flug von Dtl. nach Vancouver rechnen? Das Problem ist, dass die Flüge z.T. noch sehr teuer sind bzw. nocht nicht auf den Websites auftauchen, die Camper aber definitiv teurer werden…
LG
Oliver
Hallo Oliver,
wir haben 2012 & 2014 Flüge, Camper & 1. Hotelübernachtung zusammen über ein Reisebüro gebucht. 2015 haben wir Flüge und Camper separat aber beides über ein Reisebüro gebucht, 2018 Flug & Camper direkt über den Wohnmobilvermittler in den USA. Wenn wir Preise verglichen haben, waren die gefundenen Flüge stets gleich teuer oder sogar teurer, so dass wir keinen Anreiz hatten selbst zu buchen. Ein weiterer Vorteil für Reisebüros ist, dass wenn was mit dem Flug sein sollte (Flugänderung, Flugstornierung oder Insolvenz der Airline) muss sich das Reisebüro drum kümmern und wir haben nicht das Problem.
Die Reiserouten haben wir stets selbst ausgearbeitet. Reiseplanung gehört für uns irgendwie dazu und wir machen das super gerne, aus dem Grunde würden wir das gar nicht abgeben wollen. Ich habe genau diese Art von Planung eine Zeit lang mal offiziell angeboten, mache das eigentlich aber nicht mehr. Falls Fragen zur Planung sind, meld dich aber gerne mal per Email.
Ich habe leider die aktuellen Preise von Deutschland nach Kanada überhaupt nicht auf dem Schirm, da wir in diesem Jahr von Phönix aus gestartet sind. Lediglich den Rückflug haben wir von Vancouver angetreten. Wir Erwachsene haben für beide Flüge grob um die 800Euro bezahlt, meine ich mich zu erinnern.
Die Camper würde ich auf jeden Fall spätestens jetzt buchen, ansonsten wird es weiter teurer und die Chance steigt, dass euer gewünschtes Modell weg ist. Sonst lasst euch in der Reiseagentur/Reisebüro einfach mal ein Angebot für Flüge und Camper machen. Dann habt ihr einen groben Einblick.
Ich hoffe, ich konnte euch ein wenig helfen.
Viele Grüße,
Tanja
Ich plane eine Reise durch Kanada mit dem Wohnmobil. Muss ich immer einen Campingplatz für die Nacht aufsuchen? oder gibt es auch ein „Wildcampen“ wie in Neuseeland? Wer kann dazu antworten.
Vielen Dank
Hallo Adriana,
das klingt nach einem tollen Plan. In Kanada ist das anders, als in Neuseeland. Das sogenannte Freedom Camping gibt es in Kanada nicht. Jede Provinz hat ihre eigenen Regeln und in den Nationalparks ist das Wildcampen strengstens verboten. Eine kleine Übersicht findest du in unserem Beitrag https://www.taklyontour.de/campingplaetze-kanada/#wildcamping-kanada. Aber auch ohne Wildcamping gibt es wundervolle, naturnahe Campingplätze.
Viel Spaß bei der Reiseplanung.
Viele Grüße,
Tanja
Hallo, da wir das erste Mal ein Wohnmobil mieten die Frage, was ich für den alltäglichen Gebrauch vorhanden, z.B. Geschirrtücher, Salz, Pfeffer, Wischtücher?
Hallo und direkt eine Entschuldigung für die verspätete Antwort, wir hatten in den letzten Tagen immer nur sehr kurz Wlan, so dass ich mich hier nicht einloggen konnte. Das kommt ganz auf den Anbieter und das gebuchten Zubehör an. Einige Wohnmobilvermieter, wie z.B. Fraserway & Four Seasons haben eine sehr gute Ausstattung und Cruise America / Canada bieten eine eher spartanische Ausstattung, falls man die denn dazu kauft. Eine genaue Auflistung wie die Wagen ausgestattet sind, findest du bei den jeweiligen Anbietern auf der Website. Geschirr- und Wischtücher, Handtücher und Bettwäsche zählen auf jeden Fall zu einer Standardausstattung eines guten Anbieters. Alle Arten von Lebensmitteln, wozu auch Salz und Pfeffer zählen gibt es jedoch meines Wissens bei keinem Anbieter.
Viele Grüße,
Tanja
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